Ich wollte mir "Radio Rock Revolution" eigentlich schon im Kino ansehen, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen. Nun habe ich ihn mir aus der Videothek ausgeliehen und mir den Film endlich mal angesehen. Gut, dass ich es nachgeholt habe, denn ansonsten hätte ich etwas verpasst.
Die Geschichte spielt in den 60er Jahren und ist recht simpel gehalten. Es geht halt um ein paar Typen, die einen Piratensender betreiben und die Regierung will dies nicht mehr. Eine wirkliche Handlung steht aber auch überhaupt nicht im Vordergrund. Eher sind es einzelne Szenen, welche aneinandergereiht werden. So ist der Nebenstrang mit der Vater-Sohn-Geschichte ziemlich überflüssig, aber richtig gestört hat es mich trotzdem nicht. Auf jeden Fall fand ich die Story sehr amüsant und habe sie mit Interesse verfolgt.
Ganz wichtig sind für "Radio Rock Revolution" die Darsteller, denn ohne diese, könnte der gesamte Film nicht funktionieren. Zum Glück gibt es aber zahlreiche tolle Darsteller, die allesamt richtig gute Laune verbreiten und denen man den Spaß beim Dreh auch ansieht. Meine Lieblingsrollen sind hierbei der geniale Philip Seymour Hoffman, der seine Rolle zurückhaltend, aber toll spielt, Nick Frost, der mir schon bei "Hot Fuzz" und "Shaun of the Dead" sehr gut gefiel und mein persönlicher Favorit ist Bill Nighy, weil einfach jede Szene mit ihm ein Vergnügen ist und er dem Ganzen eine Menge britischen Charme gibt. Aber auch alle anderen Darsteller spielen toll, überzeugend und wissen zu gefallen. Die Charaktere sind dabei zwar nicht wahnsinnig tiefgründig, doch für eine Komödie wie diese reicht es aus und ich fand keine Figur belanglos.
Mit seinen etwas über zwei Stunden Laufzeit ist "Radio Rock Revolution" nicht gerade kurz. Dennoch ist der Unterhaltungswert sehr gut und auch wenn sich ein paar klitzekleine Längen nicht verstecken lassen wurde mir nicht langweilig. Das Geschehen geht gleich richtig los und insgesamt merkt man dem Film seine Länge auch an, aber dies ist nicht negativ gemeint und ich war am Ende keineswegs gelangweilt. Das liegt wohl auch mit daran, dass für etwas Abwechslung schon gesorgt ist.
Das Geschehen spielt überwiegend auf dem Schiff. Im Vordergrund steht natürlich der Witz und dieser kommt meist in Form von sketchartigen Szenen vor. Allerdings gibt es leicht sentimentalere Szenen, welche aber nur selten vorkommen. Am Ende wird es sogar nochmal ziemlich spannend. Die Situation scheint auswegs- und hoffnungslos. Natürlich gibt es dann aber noch ein richtig schönes Happy End.
Die Inszenierung ist gekonnt und hat mir gut gefallen. Zum Beispiel die Szene, wo zwei vom Schiff "Feige Sau" spielen und das Schiff hockklettern, ist wirklich total geil in Szene gesetzt und brilliant gefilmt. Die Atmosphäre ist locker, lustig, amüsant und einfach toll. Was ebenfalls nicht unerheblich mit zur guten Laune beiträgt ist der exzellente und rockige Score.
Fazit: "Radio Rock Revolution" ist ein reines Feel-Good-Movie, welches wirklich Spaß macht, mit tollen Darstellern aufwartet, eine gelungene Inszenierung hat und einen passenden Score bietet. Über kleine Schwächen der Charaktere und ganz kleine Längen kann man so also ohne weiteres hinwegsehen. Empfehlenswert!