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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 10. Oktober 2011
Atmosphärisch äußerst dicht und mitreißend von Anfang bis Ende entfaltet dieser Film über eine brasilianische Spezialeinheit in den von Gewalt beherrschten Favelas einen Sog, dem man kaum widerstehen kann. Stellenweise ist der Film dabei allerdings sehr brutal, somit nichts für zartbesaitete und Kinder. Während in anderen Filmen der Einsatz von Handkameras oftmals sehr störend ist, wirkt er sich hier positiv, nämlich spannungssteigernd aus. Man ist immer ganz nah dran am Geschehen und hat beinahe das Gefühl, mit den Jungs durch die Favelas zu schleichen und zu rennen. Follow @TheMoviesBerlin
Ansich wäre der Film ja gut(Handlungsmäßig etc.), allerdings sind die Untertitel einfach nur extrem nervig und nimmt - zumindest mir - jegliche Lust daran.
Durch seine fieberhafte Inszenierung wirkt der Film, als wolle er sein Publikum beim Halse packen und mit blossen Händen erwürgen - José Padilhas "Tropa De Elite" spuckt dem Zuschauer Rios Missstände förmlich ins Gesicht. Die sozialen Konflikte in diesem Film wirken dermassen überzeichnet, dass sie wie die kranke Fiktion eines gelangweilten Horrorautors wirken, tragischerweise sind sie allerdings blutige Realität.
Ein Sumpf aus Korruption, Totschlag und Folter, in welchem sich Drogendealer und Polizeikommandos täglich blutige Schlachten liefern. Hektisch tanzt die Kamera über verschwitzte Gesichter, bleibt an zerschossenen Leibern kleben und wandert über vor Todesangst zur Fratze gewordene Gesichter. Die weit ausgerissene Augen der hilflosen Kinder, die Schreie der Frauen, Gewalt und Tod - "Tropa de Elite" könnte man auf audio-visueller Ebene pure Gewaltpornographie vorwerfen, würde der Film denn nicht nur die bittere Realität wiedergeben.
Doch der Film klagt nicht, er zeigt bloss. Das Urteil ist dem Zuschauer überlassen, zumindest, insofern sich dieser dies nach diesem intensiven Stück Realitätshorror überhaupt noch erlaubt.