Public Enemies braucht lange, beinahe zu lange, bis er seine Vorzüge voll zur Entfaltung bringt. Über weite Strecken stehen die recht ungenügend plausibel gemachten Figuren und der daraus resultierend eindimensionale Handlungsablauf dem Film im Weg, ehe er sich immerhin zu einer mächtigen audiovisuellen Wucht steigern kann. So etwas wie epische Weite erreicht die Geschichte aber nie, statt durchgehender fiebriger Hitze verbreitet das Geschehen zu oft nur leicht erhöhte Temperatur. Trotz der Top-Besetzung fehlt es auch an einer beherrschenden Präsenz, für die Depp und Bale normalerweise nicht mal die Hände aus den Taschen nehmen müssen, doch hier kann weder einer der beiden für sich uneingeschränkt glänzen, noch können sie einander in den wenigen gemeinsamen Szenen entscheidend pushen. Am Ende ist Public Enemies vor allem ein sehenswerter, bei allen Mängeln auch immer noch guter Film; ein wirkliches Erlebnis, eine unverzichtbare Erfahrung ist er jedoch viel zu selten.
Kann Michael Mann einem Leid tun? Naja, vielleicht ein ganz kleines bißchen. Immerhin hat der Mann ein paar absolut hervorragende Filme gemacht – nur daß alles was er seitdem macht automatisch daran gemessen wird. Und auch wenn dieser Film ein Gangsterfilm ist finde ichs ungerecht ihn an Manns Meisterwerk „Heat“ mit Al Pacino und Robert DeNiro zu messen. Wenn schon vergleichen dann eher mit Filmen wie „Ray“ oder „Walk the Line“. Der dargestellte Dillinger war zwar kein Musiker, aber abgesehen davon folgt der Film einer recht gängigen Biographie Struktur: die Hauptfigur kann hier zwar nicht zum strahlenden Helden hochgemotzt werden, aber perfekt von Johnny Depp verkörpert hat man schon den Eindruck daß dieser Dillinger kein so schlechter Kerl wa. Überprüfen kann mans eh nicht mehr. Aber sich zurücklehnen und einen herrlich altmodischen Film gucken in dem anzugtragende Gentlemenganster sich nonstop wilde Feuergefechte mit der Justiz liefern. Dabei hat Christian Bale eindeutig die schlechteren Karten, er spielt einen eotions und seelenlosen Vollstrecker im Anzug und obendrein hat die deutsche Synchronisation hierbei ein echtes Problem da Depp und Bale im Normalfall die gleiche Stimme haben. Warum Mann aber selbt bei einem so altmodischen Film nicht auf seine moderne Digitalfilmtechnik verzichten kann ist mir ein Rätsel – seis drum. Johnny Depp darf sich eine weitere Glanzleistung gutschreiben, ein weiterer Pluspunkt darin einen Außenseiter zu spielen – und für den Actionfan bietet der Film mal was anderes.
Fazit: Altmodischer Gangsterfilm in modernem Look – etwas eigensinnig, aber Johnny Depp und Christian Bale sind souverän wie eh und je
Michael Mann's "Public Enemies" ist ein atmosphärisch kalter und top gecasteter Gangsterfilm. Das Ambiente der 30er wird toll eingefangen. Das liegt unter anderem an der ganzen Ausstattung und dem Look. Die Schauspieler sind wirklich top. Johnny Depp hatte nach "Fluch der Karibik" die Gewohnheit Mimiken seines Jack Sparrows beizubehalten, doch hier löst er sich von seinen bereits gespielten Figuren und liefert einen tollen John Dillinger. Christian Bale und Marion Cotillard sind gewohnt klasse. Die Figuren hätten dafür etwas mehr Tiefe haben können. Es wird zum Teil kritisiert, dass der Film Längen hätte - fand ich jetzt nicht wirklich. Michael Mann zeigt wieder, dass er Banküberfallszenen richtig drauf hat und auch so gibt es relariv viele Actionszenen, welche das Tempo beibehalten.
Fazit: fein inszeniert, toller Cast, tolle Atmosphäre.
Michael Mann hatte zwar mit "Heat" mal einen Erfolg, aber der blieb eine Eintagsfliege. Den auch dieser Film ist, trotz toller Darsteller, einer der langweiligsten Gangsterfilme überhaupt.
Guter Gangsterfilm mit Star-Besetzung. Sehr ansprechender Stil und tolle Bilder. Im Mittelteil leider etwas zu viel Geballer und zu wenig Story. Dadurch wird es zwischenzeitlich recht schwierig die Spannung hoch zu halten. Die Schusswechsel hätten deutlich kürzer kommen können und dafür mehr auf die sehr interessanten Charaktere eingegangen werden können. So hätte "Public Enemies" doch noch etwas mehr aus sich rausholen können und ist gerade im Vergleich zu ähnlichen Werken wie "L.A. Confidential" oder "American Gangster" doch etwas schwächer. Dennoch ein durchaus gelungener Film!
Gleich die ersten drei Szenen (Gefängnisausbruch, Verbrecherjagd, Banküberfall) bieten reichlich Geballer und Brutalität (FSK 12 ?). Die Story und die Entwicklung der Figuren hinken nach, ganz im Gegensatz zu Filmen wie Collateral oder Heat von Michael Mann. Ausstattung und Machart sind aufwändig wirken aber vergleichsweise steril. Irritierend sind die eigenwilligen Kameraeinstellungen (Steadycam) und Schnitte (Achsensprünge), die auf Dauer recht anstrengend wirken. Für Actionfans mit einer Vorliebe für die 30er Jahre sicher nicht verkehrt.
Ein Gangsterfilm von Michael Mann, dem Regisseur von "Heat" und "Collateral", mit Christian Bale und Johnny Depp in den Hauptrollen. Klingt doch gut! Warum hat der Film bei mir dennoch nicht funktioniert? Er hat mich kalt gelassen. Ich konnte keine Beziehung aufbauen zu den handelnden Figuren, da diese dem Zuschauer nicht ausreichend näher gebracht werden. Wenn ich keine Verbindung zu den oberflächlich dargestellten Personen aufbauen kann, dann ist mir deren Handeln auch egal. Die Folge ist dann, dass sich für mich keine Spannung aufbaut und die Handlung lediglich vor sich hin plätschert. Hinzu kommt, dass Johnny Depp meines Erachtens für diese Rolle eine Fehlebsetzung war. Ganz abgesehen von seinen schauspielerischen Fähigkeiten passt er einfach nicht in diese Rolle. Was bleibt, ist ein handwerklich gut gemachter Film (wie von Mann gewohnt), der allerdings weit hinter den (hohen) Erwartungen zurückbleibt.
"Public Enemies" ist sicherlich kein schlechter film und er hat auch eine sehr interessante story, allerdings muss man sehen der film geht 2 stunden und 30 minuten und leider hat er auch seine schwachen und langweiligen momente! das ende hat mir ganz gut gefallen!