Don´t call these idiots!
Ich sah den ersten „Ghostbusters“-Film als Erwachsener, auch wenn ich als Kind einige Ausschnitte des Films im Fernsehen gesehen hatte. Aber das Original ist nach wie vor ein toller Film. Teil 2 leider nur ok in meinen Augen. Doch dann war´s erst einmal vorbei. Die Gerüchte um einen dritten Teil stapelten sich fast täglich. Dann kam für viele Fans der Schock: Paul Feig würde das Franchise rebooten mit vier Frauen… Und spätestens nach dem ersten Trailer war die Kontroverse da: Die Fans seien sexistisch, weil der Trailer so schlecht bewertet wurde. Und dies zog sich selbst bis zum Release 2016 hin. Doch kommen wir auf den Boden der Tatsachen zurück: Ich mag den ersten Film sehr, aber würde mich auch nicht als Mega-Riesen-Fan beschreiben. Und dennoch kann ich sagen, dass dieses Remake-Reboot-Teil von 2016 ein absoluter Reinfall ist. Einer der nervigsten und schlechtesten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen hab sogar. Und kommt das davon, dass vier Frauen nun die Hauptrollen übernehmen und ich Sexist bin? Nein, denn witzigerweise ist der Film in meinen Augen selber sexistisch, worauf ich noch später eingehen werde. Und obendrein ist „Ghostbusters 2016“ einfach eine Komödie, die weder witzig, charmant, noch spannend ist.
Dr. Erin Gilbert trifft auf ihre alte Freundin Abigail Yates, die sich der Geisterjagd verschrieben hat. Doch Erin hält dieses Forschungsgebiet für Zeitverschwendung, bis die neuen Ghostbusters auf die erste paranormale Erscheinung treffen…
Allein die kurze Zusammenfassung des Plots macht schon keinen Spaß! Aber kommen wir zum Film: Paul Feigs Reboot wäre auch mit vier Männern in den Hauptrollen furchtbar gewesen. Vielleicht wären die charmanter gewesen, das kann gut sein, aber das erste große Problem ist das furchtbare Skript. Krampfhaft wird versucht das Original zu imitieren, mehr nicht. Dabei reimt man sich alles zusammen, wie es gerade passt und jegliche Menschlichkeit wird sofort im Keim erstickt. Eine 0815-Story, wie sie im Buch steht, mit einem Prolog, der zu NICHTS führt!
Das größte Problem ist jedoch der Humor: „Ghostbusters 2016“ ist in erster Linie eine Komödie, so wie auch die beiden Vorgänger komödiantische Aspekte hatten, gemischt mit Action und etwas Horror. Das Problem ist nur dass alle Darsteller hier in keinster Weise witzig sind und kein Gag zündet. Feigs Anweisung war wohl, dass alle sobald die Kamera angeworfen wird, improvisieren sollen, was das Zeug hält. Herausgekommen ist ein Mix aus unwitzigen Sprüchen auf Kindergartenniveau. Und dann ist da Chris Hemsworth, der sein Talent völlig außen vorlässt und sich hier von oben bis unten blamiert. Ich konnte über nichts, was von ihm kam lachen, alles war so forciert und unnatürlich dämlich. Von den vier Hauptdarstellerinnen ganz zu schweigen: Melissa McCarthy ist eine Schauspielerin, die ich noch nie witzig fand und natürlich bedient sie hier alles, was man von ihr gewohnt ist. Kristen Wiig ist eine blasse Figur, Kate McKinnon ist mit ihrer „überdrehten“ Art so aufdringlich und zum Fremdschämen, dass ich mir an den Kopf fassen musste (mehrere Male!). Und Leslie Jones ist leider die vorhersehbare Quotenschwarze in dem Film, mehr nicht.
Und alle Männer (und ich meine wirklich ALLE Männer) sind absolute Vollidioten. Chris Hemsworth ist das perfekte Paradebeispiel, aber auch der Bösewicht oder das FBI, alles Deppen, die auf die Hilfe von „starken Frauen“ angewiesen sind, würg. Toxischer Feminismus (und ich bin ein klarer Fürsprecher von Feminismus!) in seiner reinsten Form.
Und dann sind da noch die Cameos… Wer nicht wissen will, wer zu sehen ist, sollte den Absatz überspringen, falls es denn irgendjemanden interessiert:
Alle drei verbliebenen Schauspieler der Original-Ghostbusters (Harold Ramis ist ja leider 2014 verstorben) waren einfach nur traurig und taten mir im Herzen weh. Dazu gesellen sich auch Sigourney Weaver und sogar ein seltsamer Auftritt von Ozzy Osbourne…
Selbst die Action ist nicht sonderlich spektakulär. Die CGI-Effekte sind höchstens ok, aber das Problem ist halt, dass keine der Hauptfiguren irgendwie charmant ist, weswegen es mir dann auch herzlichst egal war, wie cool alle beim Kämpfen aussehen. Gruselige Momente gab es in meinen Augen nie und die „dramatischen“ Szenen kamen aus dem Nichts und haben überhaupt nicht funktioniert! Und die Musik? Die war ebenfalls schlecht. Theodore Shapiros Score war unauffällig und der Einsatz von Ray Jr. Parkers legendärem Titelsong war an manchen Stellen so atemberaubend motivationslos, dass ich lachen musste, ganz zu schwiegen von den grässlichen Variationen!
Fazit: Ja, wie man vielleicht erlesen kann, bin ich kein Fan dieses Filmes. Ich würde sogar sagen, ich hasse ihn! Nicht dass meine „Kindheit ruiniert“ wäre oder so ein Blödsinn, aber der Film ist in meinen Augen auf einer objektiven Ebene einfach furchtbar gemacht, stellenweise beleidigend, dumm, einfallslos und eine absolute Zeitverschwendung. Man sollte die „Ghostbusters“ ruhen lassen, aber seit „Star Wars Episode VII – Das Erwachen der Macht“, geht der Trend alte Dinge neu aufzulegen leider erfolglos weiter…