Als passionierter Sneaker hatte ich das Glück, mir "Vicky Christina Barcelona" vollkommen unvoreingenommen anschauen zu können.
Was ich sah war ein sehr unterhaltsamer Mix aus Tragik und Komik in einem verstrickten Beziehungsnetz. Um dieses millionenfach benutzte Thema dennoch frisch und unverbraucht zu vermitteln, besetzte Allen seinen Film eben nicht mit jenen "typischen", nach Belieben auswechselbaren Hollywood-Beauties. Stattdessen wählte er mit Rebecca Hall, Scarlett Johansson und Penélope Cruz einzigartige Actricen, jede mit Ausstrahlung, jede mit einem gewissen "Etwas". Auch Javier Bardem macht seine Sache vorzüglich und gewährt uns immer tiefere Einblicke in die Facetten eines romantischen Künstlers. Die schönsten Ecken Barcelonas und Oviedos bieten eine bestens geeignete Kulisse um Liebe, Begehren, Wut, Schmerz und innere Verwirrung zu versprühen. Die Kunst als Leitthema in Form von Musik, Malerei, Fotografie und Architektur lässt den Zuschauer dann vollends in der Schönheit von Allens Werk versinken. Mir zumindest ging es so.
Das Kino verließ ich dann mit dem Gefühl, keinen Meilenstein der Filmwelt erlebt zu haben. Stattdessen jedoch eine dank Besetzung und Drehort höchst ästhetische Beziehungskomödie, die sich dank interessanter Konstellationen statt bekannter Muster und dank sprachlich schöner Lebensweisheiten statt altbackener Sprüche frisch von allen anderen abhebt.
Meine Fazit: Anschauen lohnt hier!