Es gibt nicht viele solche Regisseure, die einfach ihr Ding durchziehen und dabei überhaupt nicht auf kommerziellen Erfolg aus sind. Zum Glück gibt es aber ein paar, und zu denen gehören sicherlich auch Quentin Tarantino und Robert Rodriguez. Was die beiden mit "Grindhouse" in die Kinos brachten, ist wieder richtig schön unkonventionell und nicht aufs Mainstreampublikum abgestimmt. Leider floppte das Projekt "Grindhouse" in den USA und so wurden die beiden Filme in Deutschland gar nicht erst zusammen, sondern als zwei einzelne Filme ins Kino gebracht. Sehr schade eigentlich. In dieser Kritik will ich mich jetzt aber nicht auf "Grindhouse" sondern nur auf "Planet Terror" beziehen, weil das ganze sonst zu sehr ausufern würde.
"Planet Terror" ist ein richtig schöner Funsplatter geworden, der von den verrückten Ideen des Regisseurs, viel viel Splatter, tollen Darstellern, einem gelungenem Score und einer fast schon genialen Inszenierung lebt.
Angefangen bei den Darstellern. Rose McGowan, die ich so eigentlich nur von der TV-Serie "Charmed" kenne, gefällt mir hier richtig gut. Sie hat nicht nur das nötige Sexappeal, sondern spielt meines Erachtens ihre Rolle auch gelungen. Daneben steht Freddy Rodríguez, der zwar in seiner Rolle etwas blass bleibt, mir aber dennoch gefallen hat. Richtig Spaß machen die ganzen Nebenrollen. Josh Brolin und Marley Shelton, als das Ärzteehepaar empfand ich als überaus gut. Gerade Josh Brolin sieht man im Kino immer öfter und er hat eine ungemein hohe Präsenz. Um noch ein paar bekannte Namen zu nennen, sollen auch Jeff Fahey und Bruce Willis hier noch erwähnt werden. Letzterer ist zwar nur ganz kurz zu sehen, passt aber trotzdem gut in den Film. Tom Savini hat ebenfalls eine herrliche Rolle und Quentin Tarantino mal wieder eine richtig absurde.
Was Rodriguez alles für schräge Ideen in "Planet Terror" einbaut, ist schon beachtlich. Dabei ist das ganze so skurril und unrealistisch, dass es einfach Spaß macht, sich diesen "Scheiß" anzugucken. Wer Logik braucht, der hat meines Erachtens in diesem Genre sowieso nicht so viel verloren, aber hier ist es schon extrem. Das stört aber gar nicht, weil es einfach ein Stilmittel von "Planet Terror" ist. So übertrieben einige Ideen, so auch der Splatter. Es spritzt gewaltig Blut und auch hier wurde so übertrieben, dass das ganze eher grotesk rüberkommt und deshalb ist der Film auch bei aller Brutalität, nie irgendwie zu hart.
"Grindhouse" sollte ja absichtlich auf alt getrimmt sein, und so ist es natürlich auch bei "Planet Terror". Das ganze gibt dem Film irgendwie eine besondere Atmosphäre. Die Inszenierung hat mir einfach sehr gut gefallen und macht diesen Film auch irgendwie zu etwas Besonderem. Dazu gesellt sich ein klasse Score, für den ebenfalls Rodriguez mit verantwortlich war.
Fazit: Nach großer Story und Logik sucht man bei "Planet Terror" vergebens. Dafür findet man einen kleinen, aber feinen Funsplatter vor, der in Punkto Gewalt sehr hervorsticht. Darüber hinaus gibt es eine schön unkonventionelle Machart. "Planet Terror" macht einfach Spaß und ist tolle, anspruchslose Unterhaltung, die ich eigentlich jedem Fan von Funsplattern uneingeschränkt empfehlen kann.