Also ich muss sagen, dass ich noch nie einen so schlechten Film gesehen habe.
Ich mein klar, man kann eine aus 20 Folgen bestehende Serie nicht komplett mit einem Film umfassen und auch nicht alles 1:1 übernehmen, aber dass gerade die springenden und wichtigen Stellen weggelassen wurden, find ich, ist doch eine große Frechheit. So weiß zum Beispiel keiner am Anfang, dass Aang der Avatar ist. Grangran vermutet es und bittet Katara und Sokka darum, ihn mal vorsichtshalber zu retten, weil man ja nie weiß.
Und dann die Charaktere.
Was soll den dieses kleine Sonnenbrändchen bei Zukos Auge? Das sieht aus, als ob er etwas zu stark dran gerieben hätte. Die Wunde is viel schlimmer, schließlich wurde er ernsthaft von seinem Vater verbrannt. Das ist nicht einfach wie ein kleiner Kratzer. Die Wunde wird er sein ganzes Leben DEUTLICH sichtbar mit sich tragen.
Und dann Onkel Iroh. Wo ist denn da das gemütliche und besänftigende geblieben. Iroh ist kein cooler Onkel, der alles und jeden rettet und dann auch noch toll dabei aussieht. Sein ganzes Wesen, seine Witze und die Art, wie er sich um Zuko kümmert, geht total unter. Und dass er ein Tee-Genießer, wenn nicht sogar -Fanatiker ist, wird auch nur nebenbei und unauffällig gezeigt.
Auch Sokka ist mehr als mangelhaft umgesetzt worden. Normalerweise sprotzt er nur so vor Sarkasmus und ironischen Kommentaren. Er ist der "Clown" der Gruppe und lockert alles mit zum Lachen anregenden beifälligen Bemerkungen auf. Wieso wurde er auf ernst getrimmt? Das versteh ich nicht.
Genauso Aang. Aang ist in der Serie ein verspielter kleiner Junge, der zwar seine Sorgen und Probleme hat, aber trotzdem alles von der positiven Seite sieht. So einen depressiven Aang wie im Film hab ich noch nie gesehen.
Sokkas Kampftechniken mit dem Bumerang waren schön gemacht und haben auch mich zum Schmunzeln gebracht, aber er hat nicht nur damit gekämpft, weil er auch noch sein Schwert hatte.
Die Kyoshi-Kriegerinnen wurden sowieso total weggelassen (warum eigentlich? Die sind immer wieder wichtig für den Verlauf der Geschichte) und die Liebesbeziehung zwischen Sokka und Yue hätte auch besser ausgebaut werden können (sonst hat's Hollywood doch immer so mit Tragik).
Ich finds auch ne Frechheit, dass der Konflikt, dass Mädchen im nördlichen Wasserstamm nur das Heilen lernen, komplett unter den Tisch gekehrt wird genauso wie die Liebesbeziehung zwischen Grangran und Pakku.
Dass die einzelnen Sprünge zwischen den verschiedenen Dörfern nicht so fließend gemacht wurden, ist ja noch einigermaßen verzeihbar (wobei einige Stellen wirklich abgehakt waren), aber es wäre schön gewesen, wenn die Kämpfe in diesen etwas autentischer gemacht worden wären. Die Erdbändiger brauchen ja eine gefühlte Ewigkeit, bis sie mal einen Stein fliegen lassen...
Da muss ich auch gleich noch sagen, dass der 3D-Effekt komplett unnütz war. Da hatte ein Trailer vor dem Film mehr 3D als der ganze Film zusammen.
Und was soll das mit Aangs Angst vor dem Wasserbändigen? Er hat Angst vorm Feuerbändigen (wobei sein Versuch, das zu tun auch total weggelassen wurde) und dadurch jemanden zu verletzen, aber beim Wasserbändigen hat er keine Probleme.
Und auch wenn er sowas wie ein Bruder Leichtfuß war, hat auch hart gekämpft und dabei Leute verletzt...er is nun mal ein Heiliger, der alles ohne Gewalt lösen kann. Diese vier komischen Leute, die Admiral Zhao gekämpft haben, war ja wohl mehr als unpassend. Ich will jetzt nicht verraten, was da passiert, aber es war wirklich total daneben gegriffen.
Und am Schluss die Welle...die war ja ansich wirklich imposant und echt gut gemacht. Aber sie war nicht einfach nur da und alle haben gebannt auf sie gestarrt und sind dann einfach so geflohen. Aang hat mit der Welle die Schiffe weggedrückt und sie nicht einfach nur eingeschüchtert...
Zusammenfassend muss ich sagen, dass alles, was die Serie ausgemacht hat, komplett fehlt. Die Witze, die Geschichte, die Beziehungen zwischen den Personen...alles wurde entweder komplett weggelassen und so minimiert, dass man es auch gleich hätte lassen können.
Ich kann keinem diesen Film weiterempfehlen, der die Serie kennt und mag (und die, die sie nicht kennen, werden sie sowieso nicht wirklich verstehen).
Wenn ich einen positiven Punkt nennen sollte, dann ist es, dass der blaue Geist wirklich gut gemacht wurde. Da muss ich ein Lob an den Choreographen aussprechen (der auch die Bewegungen zum Bändingen an sich schön gemacht hat, aber leider viel zu lang für kleinere und schneller Angriffe).
Fazit: Ich kann mich Sokkas Kommentar zum Theaterstück in der 3. Staffel (und dieses Theaterstück war viel besser, als der Film) anschließen und für den Film sagen:
"Die Effekte waren ganz nett"
(ich würd ja noch mehr Kritik schreiben, aber die Zeichenanzahl erlaubt es mir nicht, also hab ich nur das, was mich am meisten stört, hier niedergeschrieben)