Kurze Zusammenfassung:
Liz (Julia Roberts) findet sich in einer ihr erachtenden unglücklichen Beziehung mit ihrem Ehemann und lässt sich folglich scheiden. Im Theater wiedergefunden begibt sie sich in eine nach außen hin erscheinenden skurrilen Beziehung. Als diese nicht funktionierten, begann sie ihre Reise zur Selbstfindung, welche in Italien beginnt und in Bali endet.
Die Weisheiten welche Liz in den verschiedenen Ländern lernt, bleiben größtenteils unbemerkt und oberflächlich. In Italien angefangen lernt Liz sich mal zu entspannen und Essen zu genießen. Diese Lektionen hatten m.E. sehr viel potential da heutzutage viele Männer und Frauen vergessen dies zu tun. Leider Gottes kamen die Lektionen einen zu kurz und schon nach oberflächlichen Bemerkungen, wie "Die Männer achten nicht auf dein Gewicht"(aus Erinnerung zitiert) scheint Liz Meisterin einer Lektion zu sein. Dieses Schema zieht sich bis zum Schluss von Italien durch.
In Indien fängt sie an zu beten, wobei Beten für das Anstreben von Gleichgewicht durch höhere spirituelle Erwachen und Geduld steht. Doch auch hier steht die Lektion im Hintergrund, denn anscheinend genügt es zwei Tragödien, einmal von dem zwangsverheirateten Mädchen und dem trauernden Mann, sich anzuhören um die Lektion gelernt zu haben. Unverständlicherweise wird auch hier Liz zur 'schlauen' und gesammelten Helferin umfunktioniert, wenn es für die Geschichte notwendig ist, z.B. als das Mädchen, welches lieber studieren möchte statt zwangsverheiratet wird, verzweifelt ist, sagt Liz dass sie beim Meditieren gesehen hat das das Mädchen glücklich mit ihrem Mann sein wird. Meines Erachtens ignorieren Liz 'weise Worte' das eigentliche Problem des Mädchen.
Letztlich angekommen in Bali, wie es von Ketut vorhergesagt wurde, möchte sie weiter meditieren und ihm Englisch beibringen. Das Thema von Bali bleibt mir bis jetzt noch konfus, da ich keine richtige Lektion hier erkennen konnte. In Bali bekommt man allmählich den Eindruck, dass ihre Selbstfindungsreise einfach nur eine lahme Ausrede ist, da sie jeder der gelernten Lektionen rasch nach dem Verlassen des Landes missachtet. Des Weiteren wird ihre egomane Persönlichkeit hier klar, da sie die Blätter von Ketut letztlich doch kopiert, obwohl er ausdrücklich dagegen war. Anscheinend ist das auch egal, weil es keine Konsequenzen gab. Wie vom Titel erwartet findet sie in Bali Liebe, welche dann auch ihre absurde Selbstfindungsreise abschließt. Ich hätte mir lieber gewünscht, dass sie Liebe als universales Thema, welches sich durch jeden Ort und Bereich, den sie besucht hat, erkennt und diese Weisheit auch auslebt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film gute Ansätze aufweist, diese aber nur wie eine Checkliste abklappert und sich die Lektionen arbiträr empfinden lassen, weil sie nicht wirklich aufeinander aufbauen.
Kann ich diesen Film empfehlen: Nein, kann ich nicht. Die unverständlich lange Laufzeit des Film macht den Film nicht mal als guter Zeitvertreib schmackhaft. Diesen Film kann ich nur Menschen empfehlen, die wie ich herausfinden wollten, was so besonders an diesem Film ist.