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Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 6. August 2023
Wahrheit oder Fiktion, vorhersehbar oder traumatische Entwicklung, emanzipatorisch oder spekulativ, Historie oder böser Scherz. Der Film gibt aus mehreren Gründen Anlass zu Diskussionen. Die Thematik ist allemal provokant. Fällt jetzt auch noch eine der letzten Männerdomänen? Welches kranke Hirn hat sich das bloß ausgedacht? Die Mädels kommen halt langsam aber gewaltig… Das tangiert mich alles überhaupt nicht, obwohl es schon irgendwie dazugehört. Die Gedankenspiele gehen dann in alle angedeuteten Richtungen und es wird nie langweilig. Da kann man den Historiker schon mal beurlauben, die kritische Sehweise in die Ferien schicken und sich einfach nur wie im Zirkus unterhalten lassen. Dafür sorgt der Film nun mal. Sönke Wortmann hat ein mittelalterliches Spektakel abgeliefert, das durchaus interessant, sogar spannend ist, dabei üppig ausgestattet mit überzeugend agierenden Akteuren. Vor allem Johanna Wokalek in der Titelrolle passt haargenau als androgyner Typ, verletzlich aber stark und doch ist die Weiblichkeit nie völlig ausgeschlossen. Man fürchtet um ihre Entkleidung! Der optische Sog tut ein Übriges, die Zeit verfliegt ohne dass man es bedauert. Und der Schluss ist auch nicht unpassend. Etwas herb, aber akzeptabel. Warum nicht!?
Mann, was bin ich froh daß dieser Film endlich draußen ist – nicht weil ich ihn wirklich sooo sehnsüchtig erwartet habe, nein, er wurde halt einfach in unfassbarer Form unentwegt mit einem pompösen Dauertrailer beworben der sehr lange lief und mir auf Dauer die Laune verdarb. Aber immerhin wurde für einen Film geworben der sich lohnt – auch wenn ich definitiv nicht das Zielpublikum bin. Regisseur Sönke Wortmann der ja ansonsten in erster Linie auf der Unterhaltungsschiene zu Hause ist, insbesondere wenns um Fußball geht, legt einen weiteren eindrucksvollen Beweiß vor daß der deutsche Film immer besser wird und vor allem immer epischere Themen und Stoffe zu stämmen weiß. Herzstück des Films ist klar seine Hauptdarstellerin, aber mit der aus dem „Baader-Meinhoff Komplex“ oder „Barfuß“ bekannten Johanna Wokalek hat der Film eine Heldin zum Mitfiebern und Mitleiden wie es besser eigentlich nicht geht. Dazu ist Wortmann so klug trotz der epischen und traurigen Geschichte den Unterhaltungswert oben zu halten, er läßt Actionpassagen logisch einfließen und macht aus dem Film eher ein Abenteuerepos einer beindruckenden Frau die einen unfassbaren Weg zurücklegt – und obendrein geben sich „Herr der Ringe“ Star David Wenham oder John Goodman in Nebenrollen die Ehre und ergänzen was ganz klar ist: der Film ist international tauglich! Der deutsche Film ist wiedermal einen Schritt weiter.
Fazit: Gigantisch-aufwendige Kostümorgie voller Schmerz und Tragik, brilliant gespielt und inszeniert!
Wunderbarer Film mit toller Hauptdarstellerin. Die anderen Rollen hätten besser besetzt werden können, gerade John Goodman wirkt als Papst fast lächerlich. Ausstattung, Musik und Dramaturgie haben mich gefesselt und einen wunderschönen Kinoabend beschert.
nach der FS wertung wollte ich den erst garnicht gucken...
aber wie der zufall es will...thema an der uni also film doch gucken :-P
war auf jeden fall besser als erwartet.natürlich sind paar szenen dabei die unglaubwürdig sind aber im ganzen ist der film nicht schlecht aber auch nicht gut.
schauspielerisch war john goodmans kurzer auftritt sehenswert :)
die liebesgeschichte kommt nicht wirklich glaubhaft rüber aber was solls
Zuerst mal ein Wort an meinen Vorkritiker "Sitting Bull":
Der Vergleich Äpfel und Birnen ist wirklich immer schwierig... selbst unter den Meisterwerken... aber teilweise gibt es wirklich benotungen, die jegliche Logik vermissen lassen, ich denke da nur aktuell an die 7 Sterne für die selten dämliche Twilight-Fortsetzung.
Aber es geht hier ja um die Päpstin - und hier muss ich der Filmstartsredaktion sehr zustimmen. Die Kritik findet die richtigen Worte, ist meiner Meinung nach nur etwas zu streng. Natürlich fehlt Sönke Wortmanns Erzählung der Biss, die Dramatik, die Spannung und Wucht, welche ein so großes Drama gebraucht hätte. Wie hätte da eine Version von R. Scott ausgesehen?
Auch die eingefügte Lovestory wirkt etwas arg aufgesetzt und bedient wohl eher die romantiksüchtigen weiblichen Zuschauer, zur Tragik, Story und Botschaft des Films trägt sie jedenfalls nicht bei.
Aber ansonsten muss ich sagen, weiß der Film durchaus zu gefallen. Die Darsteller sind gut, selbst die distanzierte Darstellung Johanna Wokaleks passt meiner Meinung nach sehr gut, denn sie lebte ein Leben der Verstellung und Selbstbeherrschung, sie durfte nichts an sich herankommen lassen .... doch eine Szene, in der sie allein doch mal weinend zusammenbricht hätte ihrem Charakter gut getan... doch da liegt der Fehler nicht bei Wokalek, sondern bei Wortmann, der sich ja auch fürs Drehbuch verantwortlich zeigt.
Die Musik hingegen ist toll und die Farbsättigung ebenfalls gekonnt. Nur etwas epische Breite hätte dem Film gut getan... er wirkt sehr... räumlich beschränkt ... - das mag auch am Budget liegen. Wie geschrieben, was hätte ein Scott oder ein Spielberg wohl aus dem Stoff gemacht *schwärm* ;-)
Fazit: Handwerksarbeit ohne besondere Akzente - gute 6/10
Es ist schon interessant, die Filmbewertungen grundsätzlich einmal zu vergleichen. Der Film „ Die Päpstin“ bekommt bei filmstarts.de nur vier Punkte. Soweit so gut. Dass jedoch ein Film wie „Jennifers body“ glatte sieben Punkte zugesprochen bekommt, haut mich doch dann glatt vom Hocker. Die Päpstin fand ich schlicht und einfach ansehenswert. Der andere Film war verplemperte Zeit. Sicher kann man Äpfel nur schwer mit Birnen vergleichen. Aber Fallobst bleibt immer Fallobst.
Andererseits wäre es vielleicht auch nicht so gut, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten. Man soll sich eben bei der Filmauswahl nicht nur auf eine Bewertungszahl verlassen.
Zum Film: Ich bin kein Historiker. Die filmische Umsetzung dieser Zeit und die Darstellung der Lebensumstände fand ich nicht schlecht.
Der Hass auf und die Angst vor Frauen scheint sich ja bis heute in der katholischen Kirche gehalten zu haben. Der Film wird da die Problematik betreffend nur an der Oberfläche kratzen. Ich möchte nicht wissen, was da im Namen der Kirche so an Unrecht begangen wurde.
Den historischen Wahrheitsgehalt der Geschichte kann ich nicht beurteilen. Sie war aber gut erzählt, sehr unterhaltsam und handwerklich gut gemacht. Actionszenen haben mir nicht gefehlt. Insgesamt waren es für mich zwei Stunden gute Unterhaltung.
Wenn man nicht ernsthaft in Erwägung zieht, in der Geschichte könne auch nur ein bisschen Wahrheit stecken, liefert die Verfilmung dieser albernen Romanvorlage zweieinhalb ganz nette Kinostunden.
Mehr aber auch nicht.
Das Einzige, was den Film ein wenig Glaubhaft macht, ist die einigermaßen passable Ausstattung.
Emotional hat dieser Film zu keiner Minute wirklich gefesselt. Die Figuren kamen sehr eindimensional daher.
Die Darsteller wirkten so, als hätten sie nur ihren Job gemacht. David Wenham erinnert zu sehr an Heermeister Faramir aus Der Herr der Ringe, in der er ebenfalls den verständnisvollen Liebhaber und tapferen Krieger spielte und auch genauso aussah. Mit wenig Emotionen plätscherte die Handlung vor sich hin. Selbst die an sich brutalen Szenen entfalteten wenig Wirkung. Gegen Ende verkam alles zu einer kleinen Kitschballade ohne jede Glaubwürdigkeit.
Die Päpstin ist ein naives Emanzipationsmärchen, dass krampfhaft versucht eine historische Lücke zu finden, in der eine weibliche Person auf dem Stuhle Petri möglich gewesen wäre.
Ich frage mich, für wie dumm die US-Autorin dieses Stoffes die Menschen im europäischen 9. Jahrhundert gehalten haben muss.