Zuerst mal ein Wort an meinen Vorkritiker "Sitting Bull":
Der Vergleich Äpfel und Birnen ist wirklich immer schwierig... selbst unter den Meisterwerken... aber teilweise gibt es wirklich benotungen, die jegliche Logik vermissen lassen, ich denke da nur aktuell an die 7 Sterne für die selten dämliche Twilight-Fortsetzung.
Aber es geht hier ja um die Päpstin - und hier muss ich der Filmstartsredaktion sehr zustimmen. Die Kritik findet die richtigen Worte, ist meiner Meinung nach nur etwas zu streng. Natürlich fehlt Sönke Wortmanns Erzählung der Biss, die Dramatik, die Spannung und Wucht, welche ein so großes Drama gebraucht hätte. Wie hätte da eine Version von R. Scott ausgesehen?
Auch die eingefügte Lovestory wirkt etwas arg aufgesetzt und bedient wohl eher die romantiksüchtigen weiblichen Zuschauer, zur Tragik, Story und Botschaft des Films trägt sie jedenfalls nicht bei.
Aber ansonsten muss ich sagen, weiß der Film durchaus zu gefallen. Die Darsteller sind gut, selbst die distanzierte Darstellung Johanna Wokaleks passt meiner Meinung nach sehr gut, denn sie lebte ein Leben der Verstellung und Selbstbeherrschung, sie durfte nichts an sich herankommen lassen .... doch eine Szene, in der sie allein doch mal weinend zusammenbricht hätte ihrem Charakter gut getan... doch da liegt der Fehler nicht bei Wokalek, sondern bei Wortmann, der sich ja auch fürs Drehbuch verantwortlich zeigt.
Die Musik hingegen ist toll und die Farbsättigung ebenfalls gekonnt. Nur etwas epische Breite hätte dem Film gut getan... er wirkt sehr... räumlich beschränkt ... - das mag auch am Budget liegen. Wie geschrieben, was hätte ein Scott oder ein Spielberg wohl aus dem Stoff gemacht *schwärm* ;-)
Fazit: Handwerksarbeit ohne besondere Akzente - gute 6/10