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Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Zunächst mal ist es wirklich schön, dass sich ein deutscher Regisseur eines polnischen Themas annimmt, verbindet beide Länder die Geschichte doch sehr stark.
Vermutlich würden sich auch (noch) weniger Menschen in DEutschland für den Film interessieren, wenn ein polnischer Regisseur ihn gedreht hätte.
So ist zumindest eine größtmögliche Aufmerksamkeit hierzulande gegeben.
Es heißt, die "großen Männer" der Geschichte wären nicht viel ohne eine Frau an der Seite gewesen. In gewisser Weise stimmt das auch hier: ohne Anna Walentynowac kein strahlender Lech Walesa.Der Film geht sogar soweit zu zeigen, dass Walesa selbst als die Möglichkeiten zu großen Veränderungen ganz offensichtlich da waren noch immer sehr kleinkariert gedacht hat.
Der Film leistet also nicht nur einen Beitrag, eine starke Frau der Geschichte bekannt zu machen, sondern gleichzeitig den großen Helden Polens in ein realistischeres Licht zu rücken.
Leider wurde dramatisch mehr vom Leder gezogen, als dem Film gut tut: die wahre Anna Walentynowicz soll nicht ganz glücklich mit dem Film gewesen sein. Ihr Sohn war kein enthusiastischer Soldat, sie selbst keine Analphabetin. Das wirft bei etlichen anderen Schilderungen auch die Frage nach der Wahrheit auf.
Vielleicht dachte sich Volker Schlöndorff, er müsse für das deutsche Publikum nochmal richtig auf die dramaturgische Pauke hauen - dabei ist die wahre Geschichte doch schon bewegend und aufwühlend genug.
Empfehlenswert ist der Film dennoch, lehrt er doch ein kleines Stück polnische Geschichte, die schließlich nicht wenig Auswirkung auch auf die deutsch-deutsche Geschichte hatte.