CDU-Politiker Wichmann übernimmt im Sommer 2002 den Wahlkampf für den Wahlkreis im Nordosten Brandenburgs. Tragikomische Dokumentation über den Stimmenfang in einer traditionellen SPD-Hochburg und Sorgen und Wünsche der Menschen in der ostdeutschen Provinz. (sir)
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Herr Wichmann von der CDU
Von Ulrich Behrens
An einer Stelle in Coppolas „Der Pate“ (Teil 3) (1990) heißt es aus dem Munde eines Mafioso: „Politik und Kriminalität sind ein und dasselbe.“ Sind Politiker Verbrecher? Nein, sicherlich nicht. Denn ihre spezifische Tätigkeit ist durch eine Unmenge von Gesetzen, Regeln, Verordnungen usw. legalisiert, während die Tätigkeit der Mafia nun wahrlich keine rechtliche Verankerung besitzt. Man könnte das Thema damit für erledigt betrachten. Und es war sicherlich nicht Andreas Dresens Absicht, einen Politiker, noch dazu einen namentlich genannten und einen, der zum Hauptdarsteller seines neuen Films wurde, als Verbrecher zu inszenieren. Nach seinem grandiosen tragikomischen und halb-dokumentarischen Film „Halbe Treppe“ (2002) kehrt Dresen mit „Herr Wichmann von der CDU“ zum Dokumentarfilm zurück. Aber was heißt schon Dokumentarfilm. Jeder Film ist geschnitten, jedes Bild ausgewählt, jede Montage