INTERSTELLAR, OT: Interstellar, Laufzeit: 165 Minuten, FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Kann Interstellar, das neueste Werk vom legendären THE DARK KNIGHT und INCEPTION, die nach den ersten Bildern, immens hohen Erwartungen noch toppen? Ja, aufjedenfall.
Story:
In naher Zukunft gehen auf der Erde die lebenswichtigen Ressourcen aus. Nicht mehr lange ist es möglich, dort zu überleben. Deswegen wird der zweifache Familienvater und ehemaliger NASA-Pilot Cooper (umwerfend stark: Matthew McConaughey) mit einem ausgewählten Team engagiert, um durch ein Wurmloch in den Weiten des Universums einen Planeten aufzusuchen, der alle wichtigen Lebensbedingungen für den Menschen bietet. Diese Reise anzunehmen, ist für ihn eigentlich unmöglich, da er seine noch jungen Kinder zurücklassen muss, was für ihn herzzerreißend ist, aber auch die Zukunft der Erde und womöglich die seiner Kinder auf dem Spiel steht.
Darsteller des Films:
Hauptdarsteller Matthew McConaughey (Cooper): Wow! Dieser Mann ist ein Phänomen. Vom seichten RomCom-Darsteller zum hochkarätigen, ernstzunehmenden Charaktermimen. Nach seinen tollen Leistungen in „Mud“ und „Dallas Buyers Club“ dachte ich trotzdem nicht wirklich, dass Nolan so viel aus McConaughey herausholt, wie letztendlich in Interstellar zu sehen ist. Er macht alles im Film mit, von tieftraurig, schluchzend bis hin zu jubelnd und froh, ohne zu spoilern. Diese Wandlung ist unglaublich intensiv und sollte wirklich mit einem erneuten Oscar-Sieg hochverdient belohnt werden.
Anne Hathaway (Amelia Brand): Auch sie spielt wirklich toll aus und passt sehr gut in ihre Rolle rein und trägt auch viel zur Stimmung des Films. Auch hierfür ist eine Oscar-Nominierung wahrscheinlich.
Jessica Chastain (ältere Murph, Tochter von Cooper): Jessica Chastain spielt in ihren Szenen sehr intensiv, dass wirklich Tränen aufkommen können. Ihre Sehnsucht nach ihrem Vater wird unglaublich glaubwürdig und schön von ihr gespielt, dass man ihre Situation sehr gut nachempfinden kann.
Michael Caine (Professor Brand, Vater von Amelia): Auch Michael Caine darf in einem Nolan-Film nicht fehlen. Er spielt den gutmütigen, netten alten Professor auf seine „Standart“-Art, wie schon in anderen Christopher-Nolan-Filmen. Das tut aber dem Filmeindruck keinen Abbruch und fügt sich nahtlos ein.
SPOILER:
Matt Damon (Dr. Mann): Seine Filmfigur hat sich schon auf einem Planeten einquartiert, der zwar die nötigen Lebensbedingungen hat, aber stark vereist ist. Seine Rolle wird, mir unerklärlich, sehr unter Verschluss gehalten, aber in seiner einzigen, längeren Szene spielt auch er, wie nicht anders zu erwarten gut, aber trotzdem irgendwie überraschend. Überzeugt euch selbst!
Filmkritik:
Interstellar behandelt Themen, die in naher Zukunft durchaus als realistisch gelten können. Der Film basiert auf den Theorien des Physikers Kip Thorne, der auch in den Entstehungsprozess des Films stark involviert war. Die hier dargestellten Theorien, wie das Gravitationsgesetz oder Albert Einsteins Relativitätstheorie werden auch gekonnt im Film aufgegriffen, und nicht vernachlässigt. Das wertet, diesen wie schon geschrieben um einiges auf. In der ersten Zeit des Films wird die Beziehung Coopers mit seinen Familienmitgliedern, besonders mit seiner Tochter Murph sehr intensiv und anschaulich, aber vorallem sehr, sehr emotional beschrieben. Auf einen Schlag konzentriert sich dann die Kamera fast ausschließlich auf Coopers Mission im All. Dieser gehören dann der Rest des 169 Minuten langen Films. Dabei bleibt der Film immer noch sehr emotional, besonders die Videobotschaften seiner, mittlerweile Erwachsenen Tochter Murph. Die Suche wird sehr ausführlich, aber nie langatmig erzählt. Dazu trägt auch die phänomenal zwischen episch laut und spannend ruhige Musik seines deutschen Stamm-Meisterkomponisten Hans Zimmer zum Großteil bei. Im All ist der Film dann extrem bildgewaltig. Die digitalen Effekte sind umwerfend realistisch und gut gemacht, dass wirklich das seltene Feeling bei Filmen mit vielen computergenerierten Effekten aufkommt, wir wären wirklich im Universum dabei. Man kann nach dem kontrovers diskutierten, wie ich finde sehr schönen, ungewöhnlichen Ende einiges über den Film diskutieren. Interstellar überzeugt entweder auf ganzer Seite oder ist für manche eine totale Enttäuschung. Beide Seiten sind aber nachvollziehbar.
Fazit: Mit Interstellar gelingt Christopher Nolan ein echtes Meisterwerk und ist zurecht bei iMDB unter den besten Filmen aller Zeiten. Sein famoses Zusammenspiel zwischen einer schönen, intensiven, emotionalen Geschichte und eines bildgewaltigen Spektakels sollte sich wirklich keiner, v.a. im Kino entgehen lassen. 5/5 Punkte.