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    Interstellar
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    NightWatch
    NightWatch

    11 Follower 53 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 19. November 2014
    ein emotional aufwühlendes close-up auf Anne Hathaway - und sie hat nicht angefangen zu singen wie bei Les Miserables. Das is' doch schon mal was! Apropos "die Elenden": gegen Ende des Films gewinnt man den Eindruck, M. Night Shajamalan versteckt sich hinter der 6. Dimension und zieht die Fäden, so abgespaced ging's zu. Da wäre viel weniger so viel mehr wert gewesen. Dafür setzt Nolan mit Mockumentary Einflüssen und GoPro Cam richtig gute Redundanzen und sorgt mit präzisen wie kurzweiligen Einstellungen für ein gutes Filmtempo. Die proklamierte Bildgewalt von Interstellar war nirgends zu sehen; vermutlich von einem schwarzen Loch weggesaugt. Der Score war aufdringlich - und das hat dem Film richtig gut getan. Fazit: mit den letzten 15 Minuten des Films altert man um die gesamten 2 1/2 Stunden Spieldauer. Physik!
    Rüdiger Wolff
    Rüdiger Wolff

    13 Follower 62 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 19. November 2014
    Viel Lärm um wenig
    Wieder mal so ein utopisches Science-Fiction-Drama aus Amerika, mit dem man meint, die Welt retten zu können. Diesmal verbrämt mit einer melodramatischen Vater-Tochter-Beziehung, in der die Tochter ihre Auftritte als zickige,schlecht erzogene, unreife Göre hat. Typisch amerikanisch, aber wenig überzeugend. Der Rest ist, wie gehabt, viel Technik und Katastrophenstimmung, die schon erheblich besser auf die Leinwand gebracht wurde. Der Hauptdarsteller ist ein Fehlbesetzung; er wird seiner Rolle wegen mangelndem Charisma nicht gerecht. Alles in allem: Mal wieder wird hier der Glaube an die gute Menschheit, besonders an die guten U.S.A., vorgeführt, die es schon noch richten wird - der Glaube an Gott wird wieder ausgeblendet. Fazit: Ermüdend und weitgehend langweilig.
    Fil Ip Man
    Fil Ip Man

    2 Follower 10 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 19. Januar 2016
    Objektivität vs. Subjektivität. Ein Kampf, den ich vor jeder Rezension ausfechte. Deshalb erst die Fakten.
    Längst hat sich Regisseur Christopher Nolan den Status erarbeitet, seine Filme komplett nach seinen Vorstellungen zu drehen. So ist der Brite gleichzeitig Regisseur, Drehbuchautor und Produzent seines neuesten Werkes Interstellar. Ob sich diese Allmacht auch auszahlt?

    Die Welt rafft dahin. Die Menschheit ist durch Kriege und Nahrungsmittelknappheit drastisch dezimiert worden und immer wiederkehrende Sandstürme setzen den verbliebenen Menschen - hauptsächlich Farmer - zu. Infolge dessen wurde das Militär abgeschafft und die NASA existiert nicht mehr, um die staatlichen Mittel alleine auf die Nahrungsmittelindustrie konzentrieren zu können. Doch zu allem Überfluss scheint mit dem Mais die letzte Nahrungspflanze den Widrigkeiten nicht mehr länger standzuhalten. Die Vorzeichen stehen also schlecht. In all der Tristesse müht sich der verwitwete NASA-Veteran Cooper (McConaughey) zusammen mit seinem Schwiegervater und seinen beiden Kindern Tom und Murphy auf ihrer Farm ab, um zu überleben und seinen Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Murphy glaubt von einem Geist heimgesucht zu sein, da in ihrem Kinderzimmer Unnatürliches vorzugehen scheint. Eines Tages, nach einem Sandsturm, deutet Cooper den "Geist" in Murphys Kinderzimmer als Anomalie in der Gravitation, welche mittels binärem Code die Koordinaten eines geheimen Ortes liefert. Mit Murphy macht er sich auf den Weg den Ort zu suchen. Dort angekommen, stellen sie fest, dass die NASA die ganze Zeit im geheimen weiter operiert hat und dass der Leiter des aktuellen Projekts "Lazarus" Coopers ehemaliger Boss Professor Brand (Cain) ist. Cooper soll sich zusammen mit Brands Tochter Amelia (Hathaway), zwei weiteren Crewmitgliedern und einer KI - genannt TARS - auf eine Erkundungsmission begeben, um dem Ursprung der Anomalie in der Gravitation nachgehen, der in einem vor 43 Jahren entstanden Wurmloch in der Nähe des Saturn vermutet wird. Die interstellare Reise durch Raum und Zeit beginnt...

    Die Welt, in der Interstellar spielt, ist eine nahe, jedoch rückständige Zukunft. Das gezeichnete Amerika wirkt wie in den fünfziger Jahren, die Einwohner sind hauptsächlich Farmer und Verwalter, das Militär wurde abgeschafft. In gräulichen Bildern wird die Geschichte auf der Erde inszeniert, nur wenn es mal einen See oder ein Feld zu sehen gibt, kommt Farbe ins Spiel. Das Weltall wirkt über die irdischen Probleme erhaben, beeindruckend, als das Raumschiff die Saturnkreise passiert. Optisch ist Interstellar eine Wucht.

    Hans Zimmers nunmehr fünfte Zusammenarbeit mit Nolan begann ganz untypisch. Der Komponist schuf den Soundtrack ganz ohne Skript. Nolan verfasste ein sehr persönliches Schreiben für Zimmer, welches nichts mit dem Film zu tun hatte. Doch Zimmer war vom Schreiben derartig berührt, dass er in kürzester Zeit seinen erneut tragenden und prägenden Soundtrack einspielte.

    Der Sound in Interstellar stellt ein zweischneidiges Schwert dar. Stellenweise gehen die Dialoge im Getöse unter und man muss sich stark konzentrieren, um den Inhalt mitzubekommen. Nolan zufolge sei dies genau so beabsichtigt, um dem Zuschauer mehr Intimität zu vermitteln, schließlich hören die Protagonist einander auch nur kaum, wenn ringsherum alles laut ist. Das kann man sehen wie man will. Es gab intime Kamerafahrten, nun gibt es intime Akustik. Ob das der Kunst dienlich ist oder die Perzeption nur unnötig erschwerten, ist subjektiv. Mich hat es nicht allzu sehr gestört.

    Es scheint, als möchte jeder mit Nolan zusammenarbeiten. Gleich fünf Oscar-Preisträger konnte er als Schauspieler für Interstellar gewinnen. Neben McConaughey
    , Hathaway und Cain spielt auch Jessica Chastain ihre Rolle der erwachsenen Murphy sehr überzeugend. Der fünfte große Name sei hier nicht erwähnt, um Spoils zu vermeiden.

    Die Dialoge der Protagonisten können , sofern sie nicht von Physik handeln, sehr pathetisch wirken und sind stark humanistisch geprägt. Die Liebe als verbindende Kraft jenseits Raum und Zeit wage ich nicht zu bezweifeln, doch wirken die Emotionsausbrüche leicht überzogen, jedoch nicht gekünstelt. Die Charaktere sind schließlich vollkommen isoliert, während die Welt zu Grunde geht und sie kaum noch Hoffnung habebn, ihre Liebsten je wieder zu sehen.

    Kommen wir nun zum eigentlichen Kern des Films: die Wissenschaft. Mit allergrößter Sicherheit hat nur ein Bruchteil der Zuschauer einen Doktor in Quantenphysik. Einsteins Relativitätstheorie ist wahrscheinlich jedem ein Begriff, doch in ihrem vollen Umfang wird sie nur den Wenigsten geläufig sein. Nolan jedoch scheint ein hohes Knowhow komplexer physikalischer Zusammenhänge vorauszusetzen. Einiges kann man logisch ableiten, aber anderes erscheint im ersten Moment unverständlich. So musste ich, nachdem ich den Film gesehen hatte, bspw. recherchieren, was es mit der Zeitdilatation auf sich hat. Und nun kommt es wieder zum Kampf von Objektivität vs. Subjektivität, denn selbst wenn die Zeitrechnung auf dem einen Planeten eine völlig andere ist, als auf der Erde - im konkreten Fall entspricht eine Stunde sieben Jahren auf der Erde - so ist doch unsere subjektive Wahrnehmung der Zeit in etwa gleich und wir würden eine Stunde nicht als solche wahrnehmen, sondern als sieben Jahre. Aber das ist nur Theorie.

    Resümierend ist Nolan ein opulentes Werk gelungen, das sich mit Cuarons Gravity messen kann und dank zahlreicher Querverweise auf Klassiker wie Kubricks Odyssee 2001 bereits Bestehendes um ein weiteres Kapitel stilistisch bereichert. Der überschneidende Sound und Nolans anspruchsvolle Erwartungshaltung hinsichtlich physikalischer Kenntnisse an sein Publikum schmälern den Eindruck nur marginal. Es ist m.E. nicht Nolans bester Film, aber immer noch absolut sehenswert.
    Koyaanisqatsi
    Koyaanisqatsi

    10 Follower 56 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 19. November 2014
    "2001 trifft auf Koyaanisqatsi". Ich habe noch nie einen derart ergreifenden Film gesehen. Ein Weltraum-Epos mit Tiefgang, Gefühl und Menschlichkeit. Überwältigende Bilder von Wurmlöchern, fremden Welten und höheren Dimensionen. Die Liebe als Schlüssel zwischen Raum und Zeit.
    Palmovitsch
    Palmovitsch

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 19. November 2014
    4 sterne fuer den film. ein halber stern abzug wegen dem furchtbar nervigen und viel zu lauten soundtrack. die story ist gut, wenn sie auch stellenweise etwas ins alberne abrutscht. die liebe ist der schluessel? kommunikation ueber gravitation im fuenfdimensionalen raum? alles nicht wirklich durchdacht und erklaert. nervig sind auch die endlos langen traenendrueseszenen. die szenen auf den planeten und im weltraum sind sensationell und werden lediglich vom soundtrack gestoert. alles in allem sehr sehenswert, wenn auch etliche laengen, klischees und nicht zuletzt logikfehler oder einfach scheiss ideen fuer gelegentliches kopfschuetteln sorgen.
    Max H.
    Max H.

    91 Follower 153 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. November 2014
    November '14, es ist wieder Zeit, die nolanesken Euphemismen "mind – blowing" und "magnificient" fliegen wieder durch die Kinosäle dieser Erde. Es zeigt sich etwas, was sich angebahnt hatte. Christopher Nolan's Filme werden zu Eventveranstaltungen hochmetaphorisiert. Ob das immer allen so recht ist?
    Ich für meinen Teil bin wie in keinem Film in diesem Jahr so sehr an die Grenzen gestoßen, inwieweit Subjektivitätsempfinden dehnbar ist. Und das bei einem Sci – Fi – Abenteuer, bei dem man doch schon der Meinung ist, zumindest als Filmliebhaber, alles gesehen zu haben. Was soll man nun einleitend sagen? In meinen Augen treffend, Christopher Nolan setzt fort, was der Großmeister mit "2001" begann und seitdem der mutige Versuch vieler weltraumverrückter Regisseure wurde: Space - Adventure – Kino. Wenn du nicht verstehen kannst, was und wie es abläuft, stell auch ja genug Fragen, dass die anderen es auch nicht verstehen. Fertig ist der Weltraum -Thriller, denkste?!
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    Wie lässt sich Theorie und Wissenschaft außerdokumentarisch in einen Unterhaltungsfilm verpacken, so oder so ähnlich muss die Frage von Kip Thorne gelautet haben, als er 2006 Spielberg und danach Nolan nach einer Antwort fragte.
    Als Antwort gegeben: Groß, größer, Inception, Interstellar. Der neuste Film des Briten ist das bei weitem hochgegriffenste Projekt seiner Karriere. Und eckt deutlich an. Das alles genau zu betrachten ist schwer und die Schichten von "Interstellar" strukturiert abzutragen, ist in etwa so erfolgsversprechend wie mit einem Zahnstocher in einen Walkadaver zu pieken. Science Fiction – Abenteuer dieser Größe haben etwas derart Monumentales, dass sie zur Zielscheibe der Diskussion auserkoren werden MÜSSEN. Und da gehört positives wie negatives Renomee ganz zwangsweise dazu: Sehen sie sich das Echo von "2001" im Jahre '68 doch mal an? Oder das von Pink Floyd's "Dark Side of the Moon"? Jene ereilte der überwältigende Zuspruch dann später.
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    Das mag zu hoch gegriffen sein, dennoch: "Interstellar" dieses Jahr sehen zu müssen, sollte unumgänglich sein. Und wer schon zuvor mit dem Briten nicht warm wurde, findet hier ein Buffett an Klagepunkten vor: Denn wo "Inception" bereits als gigantisches Angeberprodukt galt, wird "Interstellar" die Urform dessen. Es wummert, rummst und zerdreht hier ganz gehörig, vor allem hinter der Schädeldecke.
    Das liegt auch damit zusammen, dass Nolan hier sein Vorbild "2001" und sein Paradoxon – Mindfuck "Inception" als Quelle benutzt. Genaustens erkannt, entwirft der Regisseur mit seiner "Dawn of the Man" - Dystopie das Knüpfen der Existenz der Menschheit mit der Fortführung auf einem anderen Planeten zusammen. Lässt seine Pioniere ganz angestachelt und mit gleicher Inbrunst (man kann manchmal sogar das Feuer in McCougneys Augen direkt erkennen) wie die technikbegeisterte "Wir machen das" – 68er Generation in den Weltraum starten und nach dem Unmöglichen suchen. Um abschließend nicht nur zu verwirren (Das berühmte Frage – keine Antwort – Spiel), sondern in den Tiefen des Universums neue Räume zu entdecken (wie bei Kubrick auch bei Nolan im wahrsten Sinne des Wortes).
    Und im Fall wie "Inception" versucht er dem Publikum dann noch, die notwendigen Informationen nicht vorzuenthalten. Versucht, wohlgemerkt.
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    Denn auch wenn von überall schallt, "Interstellar" wäre Nolan's zugriffsfreundlichster Film, dann gilt das nicht für seine wissenschaftlichen Zusammenhänge. Paradoxerweise ziemlich brauchbar, vor allem für die Spannung des Films. Da ist es auch schonmal ganz unterhaltend, dass man einer Crew zusieht, bei der man den nächsten Schritt nicht kommen sieht und die dann aber trotzdem an banalen Problemen wie "Feind in eigener Reihe", dem berühmtem wie Weltraum – erprobten "Wir haben kein Treibstoff" oder dem Anhängen an familiären Banden zermürbt. Letzteres außergewöhnlich gut, denn hier kommt Erdung und Zugriff zugleich.
    "Interstellar" ist in erster Linie und da widerspricht man Nolan wohl kaum, das Drama um ein Versprechen eines Vaters zu seiner Tochter, umwirbelt, getestet und involviert von Zeit, (Welt)Raum und unheilschwangerer Zukunft.
    Gut, dass man dafür den Oscar – prämierten McConaughey und die für ihr junges Alter schon Leinwand erprobte Mackenzie Foy zur Verfügung hatte, denn sonst hätte Nolan's auch noch so durchdachtes Konzept schnell empfindliche Wackler einstecken müssen. Das wunderbare "Einspielen" in der Anfangsstunde ist der sichere Stand für die Emotionalität des Films, die "Interstellar" anschließend zu keinem Zeitpunkt mehr einbüßt. Und so reißt es dem Zuschauer jedes weitere Mal den Boden unter den Füßen weg, wenn sich Conaughey's Cooper und Foy's (oder eben die gealterte Jessica Chastin's) Murph begegnen oder sprechen. Den gewaltigen Einschlag erhält der Film vor allem an der Stelle, in der Cooper nach 23 Jahren seinen alternden Kindern zuschaut wie sie ihr Leben leben, verdammt, völlig handlungsunfähig danebenzusitzen.
    Dass das nahezu perfekt gelingt, ist eigentlich wahnwitzig, wenn man bedenkt, welch kühle Berechenheit man Nolan zuvor vorgeworfen hatte.
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    Fernab davon präsentiert sich Nolan aber wieder "back in form", nachdem er sich beim dramaturgisch überworfenen "Dark Knight Rises" Unkonzentrationen geleistet hatte. Das von den Gebrüdern entworfene Drehbuch umfasst wieder schön veranschaulichte Erklärmuster, eine dramturgisch ansprechende Intensität (denn das Konzept ist trotz einer Kapazität von 169 Minuten nicht eine Minute langweilig) und die ironisch unterlegten, messerscharfen Dialogfetzen, die man im Blockbusterbereich sonst so gut wie gar nicht findet.
    Zudem ist "Interstellar" wohl der lustigste Film aus der Feder des Briten. Vor allem die Marine/Bordcomputer – Einheit TARS ist eine übersprudelnde Flachsrakete mit zahlreichen Witzauswürfen in Richtung "2001"("Dann finden Sie auch besser zum Schiff zurück, wenn ich sie aus der Luftschleuse puste!") und muss auch nach Humor/Wahrheitslevel gewartet werden.
    Dass hier Nolan wieder gewagt und gewaltig inszeniert, bekommt man aber am deutlichsten in den Actionsequenzen zu spüren, da gibt es zurzeit weltweit keine Handvoll Leute, die diese Sparte so konsequent in alle Richtungen dreht wie der "Dark Knight" -Regisseur.
    Drei – viermal schafft er es den Zuschauer sogar aus seinem Sitz zu holen, so plötzlich zielt der Klimax in der ein oder anderen Szene auf die Nerven des Zuschauers. Das bloße Andocken der Gleiter wird her zur Zitterpartie, der Flug durch Raum und Zeit zur Echtzeiterfahrung und das Flüchten vor monumentalen Naturschauspielen zum Spiel gegen die Zeit. Also alles keine schlechten Vorzeichen, um bei einem IMAX – Kino in der Nähe vorbeizuschauen.
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    Dass gilt natürlich in allererster Linie für den Soundtrack von Hans Zimmer, der durch das IMAX – Kino – Design hier zum "Mittendrin statt nur dabei" – Erlebnis wird. Zunächst macht sich Zimmer ganz eindeutig an eine Vorbeugung vor dem "Also sprach Zarathustra" – Intro von Strauss, um anschließend seine klassischen Streicher mit elektrischen Impulseinflüssen und rythmischen Auf und Ab's zu divergieren. Und dann ist da noch diese Orgel. Die malträtiert Zimmer bis zum Anschlag, um aus "Interstellar" wirklich alles herauszuholen. Was in jedem anderen Film vor die Wand musiziert wäre, klappt hier auf's Eindrucksvollste. Durch Zimmer trennt sich "Interstellar" nun völlig vom herkömmlichen Film und schwingt dem Erlebniskino entgegen.
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    In welche schwierigen Gebiete der Sinnsuche sich Nolan zum Schluss begibt, dürfte klar sein (wobei eher unklar, sorry). Mit seinem vorherigen Konzept kann er sich dann aber logischerweise nicht mehr arrangieren und löst hier die Strukturen des Zeitempfinden auf, was zur wahnsinnigen Geduldsprobe für den Zuschauer werden kann, wenn er sich bei dem Vater/Tochter – Konflikt ausgeklinkt hat. Oder auch bei Dylan Thomas vielfach wiederholtem "Do not go gentle in the stars" , das hier von den zahlreichen Menschen erzählt, die dem Tode trotzen sollen und damit ebenso kurios eingebettet ist wie der Umstand, dass fallende Bücher im Medium Film zum zeitübergreifenden Phänomen werden und damit ihrem Alter trotzen.
    Nolan opfert hier, wohl zum ersten Mal in seiner Karriere, seine klinische Akkuratheit und geht damit das Wagnis des Stilbruchs ein, dass einem bis zum Abspann sauer aufschlagen kann. Seine gewaltige Odyssee, die mit dem Pioniergeist, der Wertschätzung der Technik und dem Überlebenswillen der menschlichen Existenz so wunderbar in Symbiose tritt, bekommt durch seine Emotionalität einen entweder melodramatischen oder eben humanistischen Einschlag. Diese mögliche Angriffsfläche kann besonders bei mehrmaligem Sehen somit "Interstellar"'s Damoklesschwert werden.
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    Fazit:
    Doch letztlich sind das Dinge über die Nolan nur müde lächeln kann, wenn er denn will. Wieso negative Kritik einfach keine erschütternde Relevanz erfährt, ist leicht erklärt. "Interstellar" ist darüber schlichtweg erhaben, seine epochale Stimmung, sein übergroßes Konzept erfährt in diesem Kinojahr keine Konkurrenz. Was hier enstanden ist, ist ein Sci – Fi – Abenteuer, das in Sphären vorstößt, die nicht nur kaum erforscht sind, sondern so gut wie unmöglich sind, gewagt zu werden.
    Nolan will zu Kubrick vorstoßen und wenn ein Film diesen Anspruch überhaupt erheben darf, in diesem, nein nicht Filmaspekt, sondern Erlebnisaspekt des audiovisuellen Reizes zu denken, dann ist es "Interstellar".
    Was sich im Laufe herauskristallisiert hat, wird hiermit zur Tatsache. Indem er mit der emotionalen Wucht seiner Erzählung auch das letzte Spektrum abdeckt, was ihm noch fehlte, erheben ihn seine Klasse, Kraft und sein Umfachreichtum des Filmschaffens zum Erben der größten Geschichtenerzähler des Kinos.
    Aber, und das ist das dicke Aber, welches man eben auch nicht weggestrichen bekommt, episches Sci – Fi – Kino ist und wird immer ein Phänomen der Zukunft bleiben und erhält genau daraus seine Wertigkeit. Was der Film also noch bringt, steht *zwinker**zwinker* in den Sternen. Somit nehme ich hier bewusst den einen Punkt weg. Denn wie sagte ein uns bekannter Onkel eines Superhelden mal (hier also mein emotional wuchtiger Einschlag): "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung...."
    joha W.
    joha W.

    5 Follower 27 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 18. November 2014
    Die guten 30 Minuten am Schluss retten leider nicht den Film. Nolan schafft es in seinem Film über Raumkrümmung und Relativität der Zeit dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, wie es ist, wenn man gefühlte 10 Stunden einem Film beim pseudointellektuellen und ereignisarmen Dahinplätschern zuschaut, während in der realen Welt gerade mal 2 Std. vergehen... Bin mir aber nicht sicher ob das wirklich bewusst so beabsichtigt war ;-) ...und wenn, dann wars ne scheiss Idee! Schade :-)
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 17. November 2014
    Absolutes Meisterwerk!! Einer der besten Filme, den ich je gesehen habe. Werde ihn mir auf jedenfall nochmals ansehen gehen.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 17. November 2014
    Meine Erwartungen waren zugegeben relativ hoch gesteckt. Besetzung, Regisseur, Grundidee der Story - vielversprechend. Umso enttäuschender dann der Film selbst.
    Der Plot strotzt nur so vor logischen Fehlern spoiler: (Koloniegründung mit Eizellen und Leihmüttern - und das Team besteht fast nur aus Männern?)
    und physikalischen Unmöglichkeiten spoiler: (Landung auf einem Planeten in der Umlaufbahn um ein Black Hole - und dann auch noch Start mit einem Gerät von der Größe eines kleinen Jets?)
    die Darsteller agieren großteils hölzern und so emotions- wie aussagelos (Ausnahme: McConaughey, absolut unterirdisch: Hathaway).
    Einzelne Sequenzen sind durchaus optisch ansprechend, aber auch hier gelingt es dem Film nicht, Atmosphäre oder gar Spannung zu entfalten. Die auch in der hiesigen Redaktionskritik gerühmte emotionale Seite existiert praktisch nicht - gegen dieses Machwerk kommt einem sogar Kubricks "2001" wie ein Melodram vor. Der Tränenausbruch McConaugheys reißt das nicht wirklich raus, zumal ihm das komplette Fundament fehlt - wo war denn bitte die Familienbindung, als er aufgebrochen ist?
    Und der Schluß schlägt wirklich alles - an Unlogik, physikalischem Unfug und diesem unsäglichen Mix aus pseudofreiem Heldentum auf dem einsamen Ritt in den Sonnenuntergang.
    Möglichkeiten für einen guten Film hätten reichlich existiert, und das ist vielleicht das Ärgerlichste an dem Ganzen - der Film deutet durchaus häufig Entwicklungsmöglichkeiten an, die dann aber kläglich versanden. Schade.
    Darth Beutlin
    Darth Beutlin

    7 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 21. November 2014
    Klasse Film. Wer natürlich nach irgendwelchen Logik-Fehlern sucht, wird wahrscheinlich auch welche finden...aber ganz ehrlich, es soll ja keine Doku werden. Für so ein komplexes Thema ist es echt gut gemacht, find ich.
    1 Stern Abzug für: etwas mangelnde Action und teilweise zu viel Gerede. Und etwas mehr Bilder / Szenen vom Universum hätt ich mir gewünscht.
    Die Form der Roboter ist au irgendwie blöd gewesen. So kantig.
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