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    Requiem
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    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    ....dürfen oder etwa nicht? Sandra Hüller läßt uns teilhaben an dem tiefempfundenen Glauben den ihre Figur transportiert - nur Hoffnung gibt es für sie hier nirgendwo. Der betuliche Muff und die Spießigkeit der deutschen Provinz fängt schmidts Film auf den Punkt ein. Da friert es einen vor Gemütlichkeit. Und sich dagegen zu entscheiden, die Visionen der geplagten jungen Frau für den Zuschauer zu visualiseren, ist eine großartige Entscheidung - Hüller vermittelt die Angst, die Verletzlichkeit und ihren eruptiven Haß so sehr, daß es beim Zusehen schmerzt. Imogen Kogge als ihre bornierte Mutter ("Was sollen die Nachbarn denken?" ist ihr - unausgesprochenes - Credo; eigentlich in diesem Haushalt das 11. Gebot, das noch über allen anderen trohnt) wirkt in ihrer Halsstarrigkeit und Spießigkeit wie ein mütterliches Monstrum. Warum der hilflose Vater dagegen nicht ankommt? Vermutlich weil er sich nicht eingestehen kann, daß die Frau, die er einst geliebt hat, verschwunden ist. Das beste von ihr und sich selbst findet er in seiner ältesten Tochter. Deshalb ist seine Kapitulation am Ende das Schlimmste von allem (auf der DVD gibt es im Bonusmaterial noch das alternative Ende, das den Zuschauer vermutlich so erschüttert hätte - auch aufgrund des letzten Satzes der Vaterfigur). Deshalb das - etwas betulich wirkende - Ende, das einen etwas ratlos ("Wie, schon Schluß?") zurückläßt. Ansonsten beweißt Schmidt wie schon in "Nach 5 im Urwald" und "23" daß er ein Meister im Blick hinter die Fassade seiner Protagonisten ist (nur sein preisgekröner "Lichter" roch mir dann doch zu sehr nach 70er Jahre "ambitionierten Gutmensch-Autorenkino").
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