Ein vollkommenes Happy End liegt sicherlich in der Natur dieser Art von Filme. Da wird alles so gedreht und konstruiert, dass es am Ende jeder sein perfektes Glück gefunden hat. "Rezept zum Verlieben" ist nun mal eine
romantische Komödie. Wenn man die Schattenseiten des Lebens sehen will, dann schaut man halt ein Drama oder den Musikantenstadl.
Wenn dieser Film hier und da die Genregrenzen überschritten hätte, hätte das dem Gesamtkonzept gut getan. So wird Kate wie von Geisterhand von einem emotionalen Eisblock zu einer naiven und gefühlsdusligen Person. Ihre ganzen Neurosen werden wie eine harmlose Erkältung nur durch den Charme und die liebestollen Bemühungen von Nick in kürzester Zeit überwunden. Natürlich darf man dabei nicht Kate's Therapeuten vergessen, welcher in nur wenigen Sitzungen wesentlich zu Kate's Metamorphose beigetragen haben dürfte. Was mich ein wenig stutzig macht, ist Nick's Verhalten, welches sich Kate als gestandene Frau und seine Chefin scheinbar wie ein junges Schulmädchen über sich ergehen lässt.
Nick:"Ich tue, was Du mir sagst, aber hinter Deinem Rücken tue ich, was ich will!" Das mag ja noch ganz witzig sein, aber "Du musst was trinken" und "Nimm eine Aspirin" sagt eher der Papa zu seinem Kind.
Die wohl grösste psychologische Inkonsistenz ist wohl als sich Kate in der einen Szene in betrunkenem Zustand zum Schweigen bringen lässt, indem Nick ihr den Finger auf den Mund drückt und in einer anderen Szene einem Gast ein rohes Steak auf den Tisch knallt. Was denn jetzt? Impulsiv, cholerisch oder kleines Mäuschen?
Ich stelle mir auch gerade so vor, wie es wäre ,wenn ich frisch einen neuen Job angefangen so locker im Kreise der neuen Kollegen mein mitgebrachtes Radio aufdrehe und völlig losgelöst von jeder anfänglichen Scheu meine Lieblingsarie lauthals "mitsinge"? Darüberhinaus gebe ich
meiner neuen Kollegin Sextipps, nämlich genau eben zu dieser Musik, den Freuden der Lust nachzugehen. Was würden diese Kollegen wohl von mir halten? Da fällt mir zu ganz spontan Freak ein, oder der gescheiterte Versuch des Filmemachers, eine zu Kate gegensätzliche Persönlichkeit zu konstruieren.
4 Punkte gebe ich deswegen, weil Catherine Zeta-Jones so unverschämt gut aussieht, die deutsche Synchronstimme so angenehm klingt und so gut zu ihr passt.