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    Wenn der Postmann zweimal klingelt
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    Jimmy v
    Jimmy v

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    4,0
    Veröffentlicht am 2. März 2012
    Dieser recht moderne Film Noir, der aber herrlich altmodisch herrüber kommt, ist ein wenig umstritten. Es wird die Ausstattung, Atmosphäre und Musik gelobt, ebenso wie die Schauspielerleistungen. Andererseits käme aber nicht recht rüber was die Charaktere denn nun wirklich umtreibt. Dem würde ich nun teils zustimmen, teils aber auch wieder nicht.
    Wir erleben die Geschichte von Frank, der sich eher so durchschlägt und zu einer Tankstelle kommt. Dort lässt er sich mit der schönen Frau Cora des Besitzers einlässt. Sie beginnen eine Affäre, doch irgendwann will Cora endlich von ihrem Mann loskommen und ihn töten. Was schließlich folgt, ist ein fehlgeschlagener Mordversuch - und ein zweiter Anschlag...
    So viel sei erst einmal verraten. Der größte Negativpunkt findet sich in der Tat ab der zweiten Hälfte des Films: spoiler: Nicht nur verläuft sich der Film hier und da etwas (was aber auch dafür spricht da man nicht so recht weiß wohin es geht - und das ist gut), sondern auch das Ende ist ziemlich schwach geraten, abrupt und wirkt teilweise irgendwie sinnlos. Als wenn die Leute nicht langsam wissen sollten, dass man beim Autofahren mal aufpassen muss...

    Von diesen im Spoiler markierten Kritikpunkten aber einmal abgesehen, finde ich gar nicht, dass die Charaktere nichts zu sagen hätten. Sowohl Frank als auch Cora schwanken sehr, ob sie nicht eher auf sich selbst aufpassen und sich durchschlagen müssen, dem anderen vertrauen können, oder ob sie nicht einander doch lieben sollen. Gerade diese Spannung ist es, die mit den Protagonisten richtig mitfiebern lässt - auch wenn es im gesamten Film keine wirklichen Glanzlichter gibt. Das ist auch ein typisches Element des Film Noir, weshalb ich dieses Genre so liebe: Es gibt weder gänzlich Gute, noch gänzlich Böse. Und das ist toll! Deshalb finde ich übrigens auch nicht, dass es in dem Film wirklich allein um die Gier nach dem Geld, sondern viel mehr um die Gier aus Angst vor der Einsamkeit, aber auch der Gier um Macht geht.
    Gerade schauspieltechnisch ist Jessica Lange einfach die überragende Sensation des Films. Sie wirkt durchtrieben, zerbrechlich, beschützenswert, verführerisch wie auch unglaublich erotisch. Die Sexszenen des Films sprechen für sich. Das Original kenne ich nicht, aber ich finde übrigens, dass das Originalende des Films - spoiler: Frank wird für Coras Mord verurteilt, wie ich las
    - gar nicht so recht gepasst hätte und selbst das schwache Ende des Remakes besser zum Rest passt, auch wenn es recht abrupt kommt.
    Fazit: "Wenn der Postmann zweimal klingelt" ist vielleicht kein perfekter, aber doch ein sehr guter Vertreter des Film Noir, der vor allem aufgrund seines tollen Hauptdarstellerpaares und der bedrückend-schaurigen Atmosphäre trotz sonniger Landschaften lebt. Wer ein Krimidrama sehen will in welchem die Hauptcharaktere im Vordergrund stehen, muss sich das ansehen.
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