Noch bevor Quentin Tarantino als psychopathischer Richie Gecko in Robert Rodriguez‘ „From Dusk Till Dawn“ selbst anfassen (und ablecken) durfte, zeigte er bereits als Regisseur und Autor von „Pulp Fiction“ seine absolute Faszination für Füße. Neben einer tiefschürfenden Diskussion über die wahre Bedeutung einer Fußmassage gab es auch immer wieder Nahaufnahmen von nackten Frauenfüßen. Wir wissen nicht, ob er sich auch selbst für den „foot fuckin‘ master“ hält, wie sich Samuel L. Jackson als Jules in „Pulp Fiction“ selbst bezeichnet, aber wenn wir sehen, wie hingebungsvoll er Salma Hayek als Satanico Pandemonium in „From Dusk Till Dawn“ die Füße abschleckt, fällt schon auf, wie überzeugend er den Fußfetischisten mimt. Nun machen Schauspieler ja nur, was das Drehbuch ihnen vorschreibt – nur hat das im Fall von „From Dusk Till Dawn“ ja Tarantino selbst verfasst! Hat er sich also nicht nur die Rolle auf den Leib, sondern auch die Füße von Salma Hayek und Juliette Lewis zum Anstarren und Ablecken herbeigeschrieben?
In „Jackie Brown“ platziert dann Bridget Fondas ihre sehr gepflegten Füße (mit Fußring) auf dem Tisch direkt neben ein Whiskeyglas. Und in „Kill Bill“ bannt Tarantino die Füße seiner Muse Uma Thurman in etlichen längeren Einstellungen auf Zelluloid, während das Publikum der Braut nach Monaten im Koma minutenlang dabei zusieht, wie sie ihre Zehen langsam wieder zum Wackeln bringt.
So richtig auf ihre Kosten kommen Fußfetischisten allerdings bei „Death Proof“, der nicht nur mit einer langen Einstellung auf die Füße von Sydney Tamiia Poitier als Jungle Julia beginnt, sondern auch den Füßen der anderen Mädels großzügig Leinwandzeit einräumt. Irgendwann kann dann auch der psychopathische Stuntman Mike (Kurt Russell) nicht mehr an sich halten und leckt die sexy Füße von Abernathys (Rosario Dawson) ab. Im ersten der beiden großen Showdowns fliegen zudem abgetrennte Beine durch die Luft.
Hans Landa (Christoph Waltz) durfte den Fußfetischisten in sich rauslassen, als er Bridget von Hammersmark (Diane Krueger) anweist, ihren Fuß in seinen Schoß zu legen. Einfühlsam löst er ihren Schuh von ihrem Fuß und tauscht ihn gegen einen anderen ein, ehe er sein wahres mörderisches Gesicht zeigt.
Während Quentin Tarantino in seinen Filmen bei der Darstellung drastischer Gewalt in all ihren Formen wenig zimperlich ist, trifft es in den sinnlicheren Szenen meist dasselbe Körperteil: den Fuß. Obwohl er sich in seinen Western „Django Unchained“ und „The Hateful 8“ nun ein wenig zurückgehalten hat (es dauert eben auch ewig, so einen blöden Cowboyschuh auszuziehen), gehen wir jede Wette ein, dass der der Versuchung der Füße in seinem nächsten Film nicht länger wird widerstehen können!