Dschungelcamp der Langeweile: So kann RTL die Show noch retten
    Maximilian Günther
    Maximilian Günther
    Als Kind der 2000er zum passionierten TV-Junkie erzogen. Trash-TV-Connaisseur mit Herz für Underdogs. Guilty Pleasures: GNTM & Temptation Island.

    Frischer Wind im Dschungelcamp? Fehlanzeige. Selbst die Promis gähnen um die Wette. Warum die Show dringend mehr Action braucht, erfahrt ihr hier.

    RTL

    Machen wir uns nichts vor: Das Dschungelcamp hat seinen einstigen Glanz längst verloren. Während die Show vor 20 Jahren als frech und provokativ galt, wirkt sie heute angestaubt und aus der Zeit gefallen. Statt ikonischen TV-Momenten, die sich im Gedächtnis der Zusehenden verankern, gibt es das immergleiche Showkonzept zu sehen. Anstelle von Innovation setzt RTL auf Recycling - doch von Jahr für Jahr schmeckt die wieder aufgewärmte Realitykost ein wenig schlechter. Was es im Dschungel zu sehen gibt? Nichts, was wir nicht bereits zur Genüge kennen. Ein Punkt fällt in der aktuellen Staffel besonders negativ auf: Selbst den Promis im Camp ist langweilig. Überraschungen? Fehlanzeige. Warum es dringend an der Zeit ist, dass RTL das Dschungelcamp gehörig umkrempelt, erfahrt ihr hier.

    Selbst der Legenden-Dschungel bringt keinen frischen Wind ins Camp

    Eigentlich sollte man hoffen, dass das Sommer-Dschungelcamp endlich frischen Wind in die Eintönigkeit bringt: Das Produktionsteam hat besonders tief in die Mottenkiste gegriffen und ehemalige Dschungel-Legenden entstaubt, die sich jetzt noch einmal im Gestrüpp behaupten dürfen. Klingt erstmal spannend - die Realität sieht dann aber ganz anders aus. Statt Aufregung und Action bekommen wir vor allem eins zu sehen: Promis, die herumhängen wie vertrocknete Lianen. Der Cast ist sichtlich gelangweilt, zermürbt und ohne jegliche Motivation. Mit müdem Blick liegen sie im Bett und warten darauf, dass endlich mal wieder etwas passiert. Resignation statt Revolution - ein Trauerspiel vor laufender Kamera.

    Als wäre das nicht schlimm genug, spüren wir auch zu Hause vor dem TV, dass die Promis nur im Energiesparmodus laufen. Jahr für Jahr hoffen wir auf Spektakel, doch stattdessen bekommen wir ein lauwarmes TV-Süppchen serviert, das man irgendwie schmackhafter in Erinnerung hatte. Jede Szene verkommt zum Déjà-vu vergangener Staffeln, die Langeweile der Promis schwappt ungebremst in die heimischen Wohnzimmer über. Wer hätte gedacht, dass Nichtstun so anstrengend sein kann?

    Gebt den Promis mehr zu tun! RTL muss das Dschungelcamp revolutionieren

    Man könnte argumentieren, dass die Langeweile der Dschungelcamp-Teilnehmenden ein wichtiger Bestandteil ist, um sie mürbe und aggressiv zu machen. Je gereizter die Promis sind, desto einfacher verwickeln sie sich in Diskussionen und Streitereien. Und je weniger Ablenkung sie im Camp haben, desto schneller richten sie ihre Wut gegeneinander. Dass RTL auf diesen Effekt abzielt, liegt natürlich auf der Hand. Wenn die Monotonie im Camp allerdings auch auf die Zusehenden vor dem TV abfärbt, dann ist es Zeit, seine Strategie zu überdenken. Statt jammernden, gelangweilten Promis will ich mehr Action sehen.

    Eigentlich sollte man meinen, dass genau dafür die Dschungelprüfungen gedacht sind - doch wirklich neu sind die schon lange nicht mehr. Wie die Promis wurden dieses Jahr auch die Prüfungen recycelt. Jeder weiß, was kommt: Kakerlakenbad, Ekel-Essen, Würmer-Smoothies und Co. Alles schon gesehen, alles schon erlebt. Auch die Promis im Camp haben längst den Dreh raus und gähnen sich routiniert durch die immergleichen Challenges. Warum wollen die Promis überhaupt in die Prüfung? Um sich für ein paar Minuten aus der Langweile des Camps zu befreien.

    Geliebtes Dschungelcamp, deshalb ist es an der Zeit, endlich neue Wege zu gehen! Blickt man auf die Reality-Konkurrenz, sieht man, dass sich Action und zwischenmenschliches Drama perfekt ergänzen können. In Shows wie "7 vs. Wild" geht es richtig zur Sache - ständig wartet auf den Cast aufregende Herausforderungen. Für Langeweile ist kein Platz, wenn es tagtäglich ums Überleben geht. Davon sollte sich das Dschungelcamp eine gehörige Scheibe abschneiden, wenn es auch für die nächsten 20 Jahre einen Platz im TV sichern will.

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