FILMSTARTS am Set von... "A Long Way Down" - Seite 2

Look on the Bright Side:

Mitfiebern statt Mitleiden!

Selbst wenn der Kurzinhalt anderes vermuten lässt, will man sich am Ende von „A Long Way Down“ keinesfalls direkt mit den Protagonisten in die Tiefe stürzen. Stattdessen erzählt Nick Hornby in seinem Roman eine wunderbar lebensbejahende Geschichte, die sicherlich auch leicht ins Kitschige hätte abgleiten können, was der Autor mit seinem bissigen, satirischen Blick auf seine Figuren und den Medienzirkus (nach der Nacht auf dem Dach avancieren die Vier vom Hochhaus zu Talkshow-Stars) aber tonsicher zu verhindern weiß.

Pierce Brosnan über den Humor des Films:

„Es ist ein Drama mit viel Witz. Es ist eine ironische, verdrehte, kleine Fabel über vier sehr einsame, verzweifelte Menschen, die sich in der Neujahrsnacht auf demselben Sims wiederfinden. Durch ihre Einsamkeit werden sie zu Freunden und finden schließlich Erlösung ineinander. Es ist Nick Hornby in Vollendung.“

In einer Studie ist erst vor wenigen Jahren herausgekommen, dass sich in den USA jedes Jahr mehr Menschen selbst umbringen als im Straßenverkehr umkommen. Tendenz: steigend! Da fragt man sich schon, warum es zwar diese britisch-deutsche Co-Produktion, aber nicht das große Hollywood wagt, dieses Thema in den Mittelpunkt eines Films zu stellen? Allerdings fragt man sich nicht lange, denn wie auch Pierce Brosnan weiß, liegt die Antwort ja eigentlich auf der Hand.

Pierce Brosnan über Hollywood:

„Warum sich in Amerika keiner traut? Ich weiß es nicht. Es ist halt Amerika! Die Studios wollen mit Stoffen wie diesem einfach nichts zu tun haben. Der letzte Hollywoodfilm zu diesem Thema, der mir jetzt einfällt, ist ‚Heathers‘ mit Winona Ryder.“

„Heathers“ ist übrigens von 1988.