Nach dem Besuch des "Hangover 3"-Filmsets in Las Vegas im vergangenen November liefern wir euch in diesem Special sieben Gründe, warum wir dem epischen Finale von Todd Phillips Kult-Trilogie nach dem Besuch des Sets sowie Gesprächen mit den Filmemachern & Schauspielern noch mehr entgegenfiebert als zuvor!
Es ist ein langer Tag und ein heiserer Todd Phillips hat kaum noch eine Stimme, als wir uns am Abend zwischen den Fahrstühlen im 24. Stock des Caesars Palace mit ihm zusammenkauern (--> zum Setbericht). Dort herrscht zwar ein reger Publikumsverkehr, aber das hält den Regisseur und seinen Co-Drehbuchautoren Craig Mazin nicht davon ab, uns bereitwillig Auskunft zu „Hangover 3“ zu geben – zumindest bis zu einem bestimmten Punkt, denn viel mehr Infos als die Darsteller wollen auch sie lieber nicht zum Plot rausrücken.
FILMSTARTS: Wie groß war die Herausforderung, eine frische Idee für „Hangover 3“ zu entwickeln – das Franchise ist inzwischen riesig und das Publikum erwartet eine Menge?
Todd Phillips: Entschuldigt bitte, ich habe ein wenig meine Stimme verloren. Aber ja, es war hart. Der erste Film wurde zur erfolgreichsten Erwachsenen-Komödie aller Zeiten. Und dann haben wir den zweiten Teil gemacht – und dann wurde der zur erfolgreichsten Erwachsenen-Komödie aller Zeiten. Da ist der Druck natürlich gigantisch – aber es macht auch eine Menge Spaß.
FILMSTARTS: Könnt ihr ein bisschen was über euren Brainstorming-Prozess erzählen?
Craig Mazin: Man kann es Brainstorming nennen, aber „Brainstruggling“ trifft es wohl eher. Wir wollten ja nicht einfach nur etwas anderes machen, wir wollten die Reihe zu einem Abschluss bringen. Dies ist in jeder Hinsicht ein Finale - und es ist schon schwer genug, ein Finale für einen Film zu schreiben, aber es ist noch viel schwerer, ein Finale für eine Trilogie zu schreiben, gerade wenn sie in der Popkultur einen solch großen Platz einnimmt. Den Menschen bedeuten diese Figuren etwas und wir wollten unbedingt etwas darüber sagen, wer sie waren und wer sie geworden sind. Sie haben zwei schlimme Nächte durchgemacht, aber nun ist der Zeitpunkt gekommen zu fragen: „Warum passiert das gerade uns? Wo ist das Problem?“ Außerdem gibt es da noch unerledigte Geschäfte aus dem ersten Film – und die werden wir nun auf eine ziemlich spektakuläre Weise zu Ende bringen.
FILMSTARTS: Hat die Änderung des Konzepts auch damit zu tun, dass der zweite Film bei der Kritik nicht mehr so gut angekommen ist wie der erste?
Todd Phillips: Nein, das ist nicht der Grund. Uns und auch den Schauspielern war einfach klar, dass es nicht glaubwürdig sein würde – eine solche Nacht ist unwahrscheinlich, zwei sind hart an der Grenze, aber eine dritte glaubt uns doch kein Mensch! Daran lag es und nicht an den Bloggern.
FILMSTARTS: War es denn von Anfang ein möglicher Plan, „Hangover“ zu einer Trilogie auszubauen?
Todd Phillips: Nein. Nachdem der erste Film ein solcher Hit wurde, haben wir uns gedacht: „Okay, lasst uns noch einen machen. Das wäre doch ein Spaß.“ Und als der dann wieder ein Hit wurde, haben wir angefangen so zu tun, als wäre es eine Trilogie.
FILMSTARTS: Die Schauspieler haben erzählt, dass dieser Film ein wenig geerdeter sei und die Charakterisierung der Figuren ein wenig tiefer ginge…
Todd Phillips: Ein bisschen schon. Die Einsätze sind in diesem Film höher, außerdem ist er definitiv düsterer – denn da zieht es mich immer hin: „Hangover 2“ war schon düsterer als „Hangover“ und „Hangover 3“ setzt da jetzt noch einmal einen drauf.
FILMSTARTS: Hat Doug eigentlich einen größeren Part in diesem Film?
Todd Phillips: Der Part ist ein wenig größer als in den ersten Teilen, aber es ist keine große Rolle.
FILMSTARTS: Also ist es noch immer kein Vier-Jungs-Film?
Todd Phillips: Nein. Und wenn, dann wäre der vierte wohl Chow. Zumindest in diesem Film.
FILMSTARTS: Gibt es neue Figuren in „Hangover 3“?
Todd Phillips: John Goodman spielt einen großen Part im Film. Außerdem haben wir ein paar Gastauftritte, die wir aber noch nicht verraten wollen. Aber im Endeffekt kreist der Film um die drei Jungs, um Mr. Chow, um Doug und um John Goodman.
FILMSTARTS: Es hält sich schon länger das Gerücht, dass „Hangover 3“ in Tijuana spielen könnte. Ist da was dran?
Todd Phillips: Tijuana spielt eine Rolle, aber nur eine ganz kleine. Es gab ja auch das Gerücht, dass Alan im Film aus einer Irrenanstalt ausbricht, aber das stimmt auch nicht. Ich weiß nicht, wer diese Gerüchte in die Welt setzt. Also nein, der Film spielt nicht in Tijuana, er spielt sogar überhaupt nicht an einem Ort in der Art, wie es noch bei „Hangover“ und „Hangover 2“ der Fall war. Dieser Film spielt ein bisschen in Los Angeles, ein bisschen in Las Vegas, ein bisschen in Tijuana und ein bisschen zwischen diesen Orten.
FILMSTARTS: Der Humor in „Hangover“ reizt die Grenzen des guten Geschmacks ja gerne mal aus… wie weit könnt ihr da noch gehen?
Todd Phillips: Wir loten gerne Grenzen aus. Aber das ist nie eine bewusste Sache, wo wir denken: „Okay, das ist jetzt die Linie, die können wir nicht überschreiten.“ Wir überschreiten die Linie manchmal - dann zeigen wir die Szenen einem Publikum und merken: „Oh, da sind wir zu weit gegangen.“ Wir beschneiden uns also nicht von vorneherein selbst. Stattdessen drehen wir am Set erst einmal drauf los und im Schneideraum bleibt uns dann immer noch die Möglichkeit herauszufinden, wo die Grenze ist.
Craig Mazin: Wir wollen einfach sicherstellen, dass wir uns nicht selbst zensieren. Todd ist der mutigste Filmemacher, den ich persönlich kenne. Er tut immer wieder Dinge, vor denen andere Leute zurückschrecken würden. Es gibt da diesen Moment in „Stichtag“, wo Robert Downey Jr. diesem Jungen in den Magen boxt. Niemand anderes hätte das getan. Aber Todd hatte Recht: Das Publikum ist explodiert, weil es verstanden hat, warum es passiert. Ich liebe diesen Moment, ich liebe wie furchtlos er ist.
FILMSTARTS: Hast du Beispiele dafür, wo ihr in den beiden vorherigen Filmen die Grenze überschritten habt?
Todd Phillips: Ja, aber die Szenen sind ja nicht in den Filmen und ich will da jetzt niemanden in Schwierigkeiten bringen. Wir haben nämlich auch juristische Grenzen überschritten.
FILMSTARTS: Den ersten Teil konntet ihr noch unter dem Radar drehen, nun seid ihr das Stadtgespräch hier in Las Vegas. Wie sehr beeinflusst das die tägliche Arbeit am Set?
Todd Phillips: Die Schauspieler und ich kriegen das gar nicht so mit, es gibt ja Mitarbeiter, die dafür zuständig sind, die Leute vom Set fernzuhalten. Trotzdem ändert es etwas – denn dieses Unter-dem-Radar-Gefühl lässt sich einfach nicht wiederholen, wenn man einen zweiten oder dritten Teil dreht.
FILMSTARTS: Gibt es Hoffnung für einen vierten Teil – vielleicht in zehn Jahren oder so?
Todd Phillips: Ich weiß nicht. Ich denke aber nicht. Wir haben diesen Film wirklich als Abschluss der Geschichte geschrieben. Das soll jetzt nicht heißen, dass die Jungs am Ende sterben, das werden sie nämlich nicht. Aber ein Kapitel ihres Lebens geht im Film zu Ende, definitiv.
- 1
- ...
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
-
- Terrifier 3
- Red One
- Hagen
- Der Spitzname
- The Lord Of The Rings: The War Of Rohirrim
- Niko 3 - Reise zu den Polarlichtern
- Gladiator 2
- Die drei ??? und der Karpatenhund
- Wicked - Teil 1