Geboren als Stefani Joanne Angelina Germanotta in Manhattan, besucht sie das Sacred Heart Convent, eine katholische Privatschule, und die Tisch School Of The Arts der New York University, bevor sie sich ganz der Musik widmet und den Künstlernamen Lady Gaga annimmt. Als begabtes Mädchen spielt sie bereits im Alter von vier Jahren Klavier und tritt als Teenagerin auf lokalen Bühnen auf. Sie schließt sich mit der amerikanischen Künstlerin Lady Starlight zusammen, mit der sie ab 2007 unter dem Namen Lady Gaga & The Starlight Revue in einer Reihe von Shows auftritt, die von Popmusik und Burlesque-Tanz geprägt sind.
Ihre Bemühungen zahlen sich aus, als sie beginnt, mit bereits etablierten Künstlern wie Britney Spears zusammenzuarbeiten, indem sie Stücke für diese schreibt. Dadurch wird der R’n’B-Sänger, Rapper und Produzent Akon auf sie aufmerksam. Als Chef seines eigenen Labels nimmt der einflussreiche Musiker die aufstrebende Künstlerin unter Vertrag. Der Erfolg stellt sich schnell ein: 2008 erscheint ihr Debütalbum „The Fame“ und der Elektropop-Hit „Just Dance“ katapultiert sie für Wochen an die Spitze der US-Charts. Es folgen mit stilistischen Überraschungen vollgestopfte Alben wie „The Fame Monster“ (2009), „Born This Way“ (2011) und „Artpop“ (2013).
Lady Gaga ist als Sängerin, Komponistin und Performerin erfolgreich. Sie stellt Konventionen auf den Kopf und macht jeden ihrer Auftritte zu einem Happening. Die bereits früh zur Ikone avancierte Performerin sorgt immer wieder für Kontroversen: entweder mit musikalischen Darbietungen, mit Songs wie „Judas“ oder mit einem Tabus brechenden Look. Mal platinblond, mal mit brünettem Afro verwandelt die als „Mother Monster“ bezeichnete Künstlerin ihren Körper in eine Art Leinwand und versucht mit Tätowierungen Dinge auszudrücken, die ihr wichtig sind. Sie trägt bei den MTV Awards ein aus Fleischstücken genähtes Kleid oder taucht in einer Burka auf der Londoner Fashion Week auf.
Die junge Künstlerin tritt auch schon sehr früh als Schauspielerin in Erscheinung, als sie im Alter von 15 Jahren in einer Episode der Serie „Die Sopranos“ mitwirkt. In der Folgezeit versucht sie, diesen Weg – allerdings noch mit wenig Erfolg – weiterzugehen. Im Jahr 2012 fällt ihr futuristischer Look dann den Machern von „Men In Black 3“ auf. Sie hat einen Cameo-Auftritt als Außerirdische an der Seite eines anderen Popstars: Justin Bieber.
In Robert Rodriguez' „Machete 2: Machete Kills“ spielt sie eine der vielen Inkarnationen von La Camaléon – einer Bad-Ass-Attentäterin, die auf hohen Absätzen mit einer schallgedämpften Knarre herumfuchtelt und mühelos immer wieder ihr Aussehen verändert. Wie sich herausstellt, ist es Danny Trejo, der Star des Films selbst, der sie für den Part engagiert, als er sie in einem Tattoo-Studio kennenlernt.
Mittlerweile zur unumstrittenen Königin der Popmusik aufgestiegen, wird sie 2014 – erneut von Rodriguez – für „Sin City 2: A Dame To Kill For“ gecastet. Als Kellnerin spielt sie neben Josh Brolin, Jessica Alba und Joseph Gordon-Levitt. Im Jahr darauf engagiert Erfolgsproduzent Ryan Murphy sie für die fünfte und sechste Staffel seiner Hit-Serie „American Horror Story“.
Während ihre Schauspielkarriere nun langsam Fahrt aufnimmt, vernachlässigt Lady Gaga trotzdem nicht die Musik. Sie entfernt sich jedoch von ihrem gewohnten, extrovertierten Stil, indem sie zwei Alben mit Jazz-Standards an der Seite von Altstar Tony Bennett (2014, 2021) und – in Form von „Joanne“ (2016) – eine Countrypop-Platte aufnimmt. Im Jahr darauf sorgt sie mit der Halbzeitshow des 51. Super Bowls vor über 110 Millionen Fernsehzuschauern allein in den USA für Aufsehen.
Nach diversen Kurzauftritten ergattert Lady Gaga 2018 endlich ihre erste Hauptrolle in „A Star Is Born“, einem modernen Remake des Klassikers „Ein Stern geht auf“ (1937). Regie führt Bradley Cooper, der auch ihr Partner vor der Kamera ist. Ihre von der Kritik hochgelobte Performance bringt der New Yorkerin eine Nominierung für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin ein. Einer der Titel des Soundtracks, das von ihr gesungene und co-komponierte „Shallow“, wird mit dem Oscar für den Besten Originalsong ausgezeichnet.
Mit ihrem sechsten Album „Chromatica“, das 2020 veröffentlicht wird und auf dem sie unter anderem mit Ariana Grande und Blackpink kollaboriert, kehrt sie zu den Elektropop-Klängen ihrer Anfangsjahre zurück. Im Januar 2021 singt sie bei der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden die Nationalhymne. Danach ist Lady Gaga in Ridley Scotts „House Of Gucci“ zu sehen. Umgeben von einer beeindruckenden Besetzung (Adam Driver, Al Pacino, Jared Leto, Jeremy Irons) spielt sie eine der Hauptfiguren: Patrizia Reggiani, die den Mord an ihrem Ex-Mann Maurizio Gucci, dem Erben der italienischen Mode-Luxusmarke, in Auftrag gibt.