Als Kind durfte Tobias im Fernsehen nicht viel anderes schauen als „Unser Sandmännchen“ und „Die Sendung mit der Maus“. Erste, sporadische Kontakte mit dem brutalen Actionkino erfolgten heimlich beim Nachbarskumpel, wo „Stirb langsam“ und „Alarmstufe Rot“ liefen und als die brutalsten Filme aller Zeiten angepriesen wurden.
Tobias’ Familie hingegen hatte keinen Videorekorder. Im Unterschied zu anderen in den Achtzigern geborenen Kindern blieb es Tobias also verwehrt, Klassiker des Abenteuer- und Sci-Fi-Kinos auf VHS zu schauen: kein „Indiana Jones“, kein „Star Wars“. Dafür aber hatte Tobias die einzigartige Möglichkeit, „Star Wars“ in den Neunzigern dort zu entdecken, wo es auch 1977 Premiere hatte: im Kino! 1997 nämlich kamen die alten „Star Wars“-Filme in der Special Edition zurück auf die große Leinwand. Eine Liebe entstand, die bis heute anhielt. Und es ist sicher: Sie wird bleiben.
Überhaupt hatte das Kino für Tobias eine viel prägende Rolle, als es bei Gleichaltrigen vielleicht der Fall war, die regelmäßig Zugang zu Fernsehern und Videorekordern hatten. Seit er zehn oder elf Jahre alt war, ging Tobias in den Sommerferien ins kleine Inselkino auf Baltrum, das war eine Turnhalle mit lautem Projektor und improvisierter Leinwand. „Matrix“ wurde hier geschaut, „Jumanji“ mit Robin Williams ebenfalls – und Michael Bays Krawall-Orgie „Armageddon“, an der auch Tobias’ Oma großen Gefallen fand.
Aus einer Laune heraus und ohne viel Hoffnung auf Erfolg bewarb sich Tobias dann im Studium 2009 für das erste jemals bei FILMSTARTS ausgeschriebene Praktikum. Er wurde angenommen und durch den Kontakt zu den sehr Film-nerdigen Kollegen war es so, als würde sich erst jetzt der Vorhang öffnen:
Kino wurde vom Hobby zur Leidenschaft und zum Beruf, natürlich stets im Originalton und ganz weit vorne im Saal, damit man die Bilder als erster bekommt.
Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. 2014 kehrte Ex-Praktikant Tobias in die Redaktion zurück, er wurde Redakteur.
- Ein Film: „Das Imperium schlägt zurück“
- Eine Serie: „Mad Men“
- Eine Szene: Zählen das FOX-Logo und die Fanfare?
- Ein Lied: „Rabbia e Tarantella“ am Ende von „Inglourious Basterds“, als Brad Pitt fertig tätowiert hat
- Ein Gag: Terence Hill, der mit dem kaputten Polizeiauto in „Zwei außer Rand und Band“ bei seinem Chef vorfährt, obwohl die Türen fehlen, und sagt: „Wir haben auf Sommerbetrieb umgestellt“
- Ein Film zum Weinen: „Schindlers Liste“
- Dieser Film macht Angst: „Freeze – Alptraum Nachtwache“
- Ein Regisseur: Christian Petzold
- Eine Schauspielerin: Judi Dench
- Ein Schauspieler: J. K. Simmons
- Eine Persönlichkeit: C-3PO