Am heutigen 27. August 2024 zeigt Nitro ab 20.15 Uhr den Fantasy-Abenteuer-Film „Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter“. Eine Wiederholung gibt es 28. August um 22.15 Uhr. Es geht um Drachen und den Kampf gegen einen bösen König – aber wir können selbst den größten Fantasy-Fans unter unseren Leser*innen nicht empfehlen, einzuschalten.
Falls ihre unsere Warnung in den Wind schlagen und den Film dennoch sehen wollt, die angebotenen Termine euch aber nicht passen, könnt ihr den Film jederzeit und ohne Aufpreis im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Disney+ streamen:
Was zum Kinostart 2006 – also noch im Fahrwasser der immens erfolgreichen „Herr der Ringe“-Trilogie – als Auftakt einer ganzen Filmreihe geplant war, hatte sich nach einem Film schon wieder erledigt. Denn der fiel beim Publikum und der Kritik durch wie ein schwerer Drache durch ein morsches Dach.
„Eragon“-Autor Christopher Paolini war gerade mal 15 Jahre alt, als er mit seiner Arbeit am ersten Buch begann. Er war offenbar ein großer Fantasy-Nerd, jedenfalls lautet der wohl bekannteste Vorwurf gegen seine Bücher, dass sie ein Abklatsch von (unter anderem) den „Herr der Ringe“-Romanen seien. Die Verfilmung „Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter“ jedenfalls weist offenkundige, auch stilistische Parallelen zu Peter Jacksons meisterhafter Trilogie auf:
Die Einführung in die Welt von „Eragon“ ist direkt beim berühmten Intro von „Herr der Ringe“ abgekupfert. Doch während die „HdR“-Filme eine erstklassige Adaption der Bücher liefern, scheitert der sprunghafte und überladene „Eragon“ von Regisseur Stefen Fangmeier auf ganzer Linie.
So sollte man ein Buch besser nicht verfilmen
736 Seiten Buch wurden hier in 104 Filmminuten gepresst. Anstatt bestimmte Handlungsstränge aus der Vorlage einfach ganz wegzulassen, so wie es beispielsweise bei den „Herr der Ringe“-Filmen erfolgreich gemacht wurde, wird in „Eragon“ vieles einfach nur kurz angerissen – Hauptsache, es ist irgendwie drin.
Kaum eine Szene dauert länger als 30 Sekunden und die Zuschauer*innen haben damit keine Chance, in der Geschichte und Welt zu versinken. Während sich Frodo und seine Freunde im ersten „Herr der Ringe“-Film auf eine lange Reise begeben und es sich so anfühlt, als würde man auch als Zuschauer*in auf diese Reise gehen, ist „Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter“ eine „Aneinanderreihung von extrem lose miteinander verbundenen Episödchen, die in dieser Form keine Entwicklung von Spannung, Emotionen oder Atmosphäre zulassen.“ Warum dem so ist, könnt ihr in unserer 2-Sterne-FILMSTARTS-Kritik von Chef-Redakteur Christoph Petersen nachlesen.
Für Fans der globalen Bestseller-Reihe von Paolini gibt es seit Ende 2022 aber Hoffnung auf eine bessere Adaption. Denn da wurde die Serie „Eragon“ auf Disney+ angekündigt. Und – das sollte eine gute Nachricht sein! – der Autor wird dieses Mal selbst an ihr als Drehbuchschreiber und Co-Produzent anpacken.
Neben dem Schöpfer der Bücher ist Bert Salke für die Realisierung der Serie verantwortlich. Die zu erwartende Qualität der Arbeit des Amerikaners könnt ihr aktuell schon auf Disney+ testen. Denn dort ist die ebenfalls von Salke gemachte „Percy Jackson: Die Serie“ zu haben.
Wann die „Eragon“-Serie zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Auch weil ihre Entwicklung zuletzt u. a. durch den Autorenstreik in Hollywood ausgebremst wurde. Was bisher an Informationen über die Produktion vorliegt, lest ihr in diesem Artikel:
Nach Kino-"Flop": Fantasy-Hit auf den Spuren von "Herr der Ringe" wird zur Serie bei Disney+ - darum haben Fans Hoffnung*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.