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    Bald weg von Netflix: Einer der besten Horror-Filme aller Zeiten – mit superfiesem Twist!
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias mag das Horrorkino in seiner ganzen blutigen oder unblutigen Vielfalt, von „Nosferatu“ über die Hammer-Filme bis hin zu „Conjuring“.

    Mit „Get Out“ bewies Jordan Peele, wie spannend, originell und relevant das oft belächelte Horror-Kino sein kann. FILMSTARTS-Redakteur Tobias Meyer empfiehlt euch einen der, wie er findet, besten Genre-Filme – nur noch kurz im Netflix-Programm.

    12 Years A Slave“ und „BlacKkKlansman“ gehören zu den bekanntesten, renommiertesten Kinofilmen über Rassismus, die in den 2010er Jahren veröffentlicht wurden. Der eine ist ein Historien-Drama, der andere eine Komödie, doch keiner von beiden war so erfolgreich wie „Get Out“ von Regisseur und Drehbuchautor Jordan Peele. 255 Millionen US-Dollar spielte der Horror-Thriller weltweit ein (genauso viel wie der Hit „Halloween“). Es zeigte sich: Das Horror-Genre kann gleichzeitig populär sein und die relevanten Themen unserer Zeit verhandeln. Denn „Get Out“ ist ein vielschichtiger Film über Rassismus und eine weiße Oberschicht, die sich toleranter gibt, als sie ist.

    Wenn ihr den Film beim roten N schauen wollt, müsst ihr euch sputen. Denn „Get Out“ findet ihr nur noch bis zum 15. Dezember 2024 im Programm des Streaming-Service Netflix. Zudem ist der Film übrigens aktuell auch noch gratis (!) bei JoynPLUS+* zu sehen und im Flatrate-Abo von Amazon Prime Video enthalten.

    „Get Out“ ist auch losgelöst von seinen gesellschaftspolitischen Botschaften ein Horror-Film und funktioniert dabei als sich langsam zuspitzende Geschichte einer Konfrontation: Ähnlich wie in „Die Frauen von Stepford“ kommt hier ein Außenseiter mit einer freundlich auftretenden, eingeschworenen Gemeinschaft in Kontakt:

    Der afroamerikanische Fotograf Chris (Daniel Kaluuya) besucht zum ersten Mal die Eltern seiner Freundin Rose (Allison Williams), Dean (Bradley Whitford) und Missy (Catherine Keener), die in einem Anwesen mit Personal für die Hauswirtschaft leben. Doch es macht sich eine Ahnung breit: Irgendwas stimmt hier nicht.

    Ein auf mehreren Ebenen schockierender Twist

    Ich werde den fiesen Twist in diesem Artikel nicht verraten. Nur so viel: Die Wendung hat mit der Einstellung von Rose’ Eltern zu tun, die vorgeben und sich selbst einreden, überhaupt keine Probleme mit Schwarzen zu haben, obwohl sie genauso rassistisch sind wie ein sozial deutlich niedriger angesiedelter Mob des Ku-Klux-Klan. Die groteske Ausgestaltung des Twists und die verhohlene, menschenfeindliche Einstellung der weißen Familie greifen dabei perfekt ineinander.

    Auch vor dem Twist wird Rassismus in „Get Out“ in unterschiedlichen Ausprägungen gezeigt. Chris und Rose werden auf dem Weg zu den Eltern von einem Polizisten angehalten, der nur Chris auffordert, sich auszuweisen, obwohl der junge Mann nicht mal am Steuer saß. Rose wiederum gibt sich überrascht, als Chris seine Bedenken formuliert, dass ihre Eltern ihm gegenüber Vorbehalte haben könnten, so als sei Rassismus ein Problem, das aufgeklärte, woke Menschen der Oberschicht doch längst überwunden haben.

    „Get Out“ gehört für mich in die Riege der besten Horrorfilme aller Zeiten, weil er sein Thema ausgehend von der Handlung aufrollt, anstatt es aufzupfropfen; weil er sein Thema entlang eines anschwellenden Spannungsbogen entwickelt; weil der grotesk-brutale Twist gleichsam ein handwerklich gut gemachter Schocker ist und ein konsequenter Höhepunkt des Themas mit den Bildern eines Horrorfilms, der am Ende trotzdem vor allem wegen einer sehr weltlichen Gefahr verstört.

    Und damit stehe ich nicht allein da: Auch in unserem Redaktions-Ranking der besten Horrorfilme aller Zeiten konnte sich „Get Out“ einen Platz sichern:

    Die besten Horrorfilme aller Zeiten

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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