Wie es scheint, hat sich der dänische Kultregisseur Nicolas Winding Refn fürs Erste aus dem Filmgeschäft zurückgezogen. Sein letzter Film, „The Neon Demon“, liegt nun schon sechs Jahre zurück. In der Zwischenzeit war der „Drive“-Macher natürlich nicht untätig, stattdessen hat er das Medium Serie für sich entdeckt. Für Amazon Prime Video verwirklichte er 2019 die epische Mini-Serie „Too Old To Die Young“ mit „Top Gun: Maverick“-Star Miles Teller in der Hauptrolle. Nun steht sein neues Serien-Projekt vor der Tür.
Für „Copenhagen Cowboy“, so der Titel des neuen Nicolas-Winding-Refn-Formats, hat der Regisseur jedoch nicht erneut mit Amazon Prime Video gemeinsame Sache gemacht, sondern ist zur Netflix-Konkurrenz gewechselt. Wann die Serie erscheinen wird, ist bislang noch nicht klar, allerdings sollte es 2022 wohl noch soweit sein. Der erste Trailer, der nun im Zuge der Filmfestspiele von Venedig veröffentlicht wurde, zeigt jedenfalls schon einmal sehr deutlich auf, was uns hier erwartet: 100% Nicolas Winding Refn!
Das ist "Copenhagen Cowboy"
Nachdem Nicolas Winding Refn zuletzt international aktiv geworden ist, kehrt er für die Neo-Noir-Serie „Copenhagen Cowboy“ wieder in seine Heimat Dänemark zurück. Hier hat er sich einst mit der Gangster-Trilogie „Pusher“ einen Namen machen können. Und wie es scheint, greift der Filmemacher auch mit seinem neuen Werk ein Stück weit seine Wurzeln wieder auf, denn die Handlung der Serie erinnert an klassische Genre-Stoffe, die natürlich – so wie man es von NWR kennt – nach und nach transzendiert und auf eine metaphysische Ebene transportiert werden.
Im Mittelpunkt von „Copenhagen Cowboy“ steht eine mysteriöse Frau namens Miu (Angela Bundalovic). Diese hat ein Leben am der Rande der Legalität hinter sich, welches mit vielen Problemen verbunden war. Miu ist nun jedoch drauf und dran, die kriminelle Unterwelt der dänischen Hauptstadt hinter sich zu lassen und möchte ein ehrliches Leben in Kopenhagen beginnen. Auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit trifft sie ein weiteres Mal auf ihre Erzfeindin Rakel (Lola Corfixen) – und begibt sich auf eine Odyssee, die die Grenzen zwischen Realität und dem Übernatürlichen verwischt.
Der Trailer selbst gibt inhaltlich noch nicht viel her, stattdessen gibt es einen zweiminütigen Bilderreigen, der sich Refn-typisch durch Neonlichter und einen flächigen Synthesizer-Sound auszeichnet. Der Abstieg in die Dunkelheit aber ist in jedem der ziemlich eindrucksvoll ästhetisierten Bilder zu entnehmen.
Man darf gespannt sein, was Nicolas Windg Refn nach dem ungemein sperrigen, aber ebenso faszinierenden „Too Old To Die Young“ als nächstes aus dem Köcher zaubert. Seinen Fans wird er hier mit Sicherheit eines der absoluten Jahreshighlights liefern.