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    Ärger um neues "007-Avengers" bei Amazon Prime Video – und auch Netflix-Hit "The Gray Man" ist schuld daran
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Schaut Serien am liebsten bei Streaming-Diensten wie Netflix, AppleTV+, Disney+ oder Prime Video. Seine besten Serien 2023 sind "The Bear", "Shrinking" und "Star Wars: The Bad Batch".

    Mit „Citadel“ will Amazon Prime Video ein „Avengers“-artiges Mega-Universum starten, bei dem Spione auf den Spuren von 007 statt Superheld*innen im Mittelpunkt stehen. Doch das eigentlich schon 2021 gedrehte Projekt sorgt aktuell vor allem für Ärger.

    Netflix

    Citadel“ wird als „Spionage-Serie im ‚Avengers‘-Style beschrieben. Spione aus aller Welt müssen für eine gemeinsame Mission zusammenkommen. Der Clou: Wie beim MCU soll es nicht nur dieses eine Crossover-Abenteuer geben, sondern der Plan ist es, daneben auch noch zahlreiche weitere Projekte zu machen, in welchen die Figuren solo Abenteuer in ihrer Heimat erleben. Doch aktuell gibt es beim „007-Avengers“ so richtig Stress, weswegen sogar einige zentrale Kräfte hinter dem Projekt gehen mussten.

    Für „Citadel“ setzte Amazon ursprünglich auf die Zusammenarbeit einiger etablierter Hollywood-Kräfte. Hinter dem Projekt stecken so die Regisseure Joe und Anthony Russo, die vor allem mit „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ große Erfolge feierten sowie die erfahrenen TV-Autoren Josh Appelbaum und Andre Nemec („Alias“).

    Ein großer Streit hinter den Kulissen

    Die für den Anfang geplanten sieben Episoden der Serie mit „Game Of Thrones“-Star Richard Madden und Priyanka Chopra Jonas („Quantico“) in den Hauptrollen wurden bereits 2021 gedreht. Doch in der Post-Produktion sollen die Parteien aneinandergeraten sein. Laut dem Hollywood Reporter hatten vor allem Joe Russo und der eigentlich als Showrunner festgelegte Josh Appelbaum komplett unterschiedliche Vorstellungen, wie man die Erzählung chronologisch aufziehen soll. Am Ende seien so sogar zwei völlig unterschiedliche Schnittfassungen der ersten Folge angefertigt worden.

    Amazon sei dann bereits im Dezember 2021 eingeschritten und habe Appelbaum von seinen Aufgaben entbunden. Laut dem Hollywood Reporter habe dies aber dazu geführt, dass auch andere Beteiligte das Projekt verlassen haben. Darunter ist auch der durch zahlreiche „Game Of Thrones“-Episoden bekannte Brian Kirk, der insgesamt fünf der sieben „Citadel“-Folgen inszeniert hat.

    Kosten explodieren fast auf Rekordniveau

    Um nun die Vision von Joe Russo zu finalisieren, mussten Nachdrehs her. Diese waren so umfangreich, dass für sie laut dem Hollywood Reporter noch einmal ein Budget von 75 Millionen Dollar bewilligt werden musste. Die Serie war ursprünglich mit 160 Millionen Dollar bereits stattlich budgetiert. Einige Insider gehen davon aus, dass die wahren Kosten sogar noch höher sind. Gegenüber dem Hollywood Reporter wurde so ein Gesamtbudget von mehr als 250 Millionen Dollar von zwei Quellen genannt.

    Mit diesen Kosten wäre „Citadel“ die bis dato zweitteuerste Serie – nur übertroffen von „Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, ebenfalls einer Produktion von und für Amazon Prime Video. Deren Produktionsbudget für die erste Staffel wird mit 462 Millionen Dollar angegeben, was noch einmal massiv höher ist, aber auch bereits einige Kosten für weitere Seasons umfasst. So sind darin schon hohe Ausgaben für Sets, Requisiten etc. enthalten, die dann weiter genutzt werden, sodass die kommenden Staffeln deutlich günstiger werden und „nur noch“ zwischen 100 und 150 Millionen Dollar kosten sollen.

    Darum ist auch "The Gray Man" schuld an den "Citadel"-Problemen

    Die außergewöhnlich umfangreichen Nachdrehs zu „Citadel“ habe über das Frühjahr und den Sommer 2022 nun der renommierte Kameramann Newton Thomas Sigel („Drive“, „Bohemian Rhapsody“) verantwortet. Zudem habe Amazon auch noch Autor David Weil („Hunters“) angeheuert, der vorher noch einmal die Drehbücher kräftig aufpoliert und die Agenten-Action-Thriller-Serie „geerdeter“ gemacht habe.

    Dass nun so umfangreiche Änderungen nötig sind, hat übrigens wohl auch mit einem Netflix-Agenten-Thriller zu tun. Bekanntlich inszenierten die Russos zuletzt dort „The Gray Man“. Und das Netflix-Mega-Projekt mit Ryan Gosling nahm sie so sehr in Anspruch, dass sie sich bei „Citadel“ wohl aus dem Tagesgeschäft rausnahmen – und so wohl viel zu spät bemerkten, dass das Projekt in eine komplett andere Richtung geht, als sie sich vorstellten. Erst dadurch kam es zum Clash und nun zu den vielen Überarbeitungen.

    „Citadel“ soll dabei auch noch so umfangreich und komplex sein, dass teilweise drei Teams gleichzeitig Dreharbeiten in verschiedensten Winkeln der Welt durchführten. Mit dem Start der Serie ist nun erst 2023 zu rechnen. Ob das große Franchise nach all den Kopfschmerzen bei der Hauptserie aber danach noch wirklich in Angriff genommen wird, darf nun mit einem dicken Fragezeichen versehen werden.

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