Jahrelang duellierten sich Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone um die Vorherrschaft an den Kinokassen. Und darum, wer in seinen Filmen die größeren Muskeln hat, die lauteren Waffen nutzt, mit größeren Messern hantiert und die wuchtigsten Explosionen verursacht. Sie neckten einander in Interviews und packten in ihre Filme Seitenhiebe auf ihren Kontrahenten. Erst nachdem sie Anfang der 1990er-Jahre die Restaurantkette Planet Hollywood gründeten, wurde aus der teils verbissenen, teils augenzwinkernden Rivalität allmählich eine innige Freundschaft.
Doch bevor sie das Kriegsbeil begraben haben, leistete sich Arnold Schwarzenegger noch einen aufwändigen, ultimativen Streich, aus dem ein vielfach zerrissener, trotzdem unvergessener Film hervorging: Die Actionkomödie „Stop! Oder meine Mami schießt!“, die heute Abend um 20.15 Uhr bei ZDFneo zu sehen ist.
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Inszeniert wurde „Stop! Oder meine Mami schießt!“ von Roger Spottiswoode, der danach unter anderem den Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ drehte. Außerdem verantwortete er das Arnold-Schwarzenegger-Vehikel „The 6th Day“.
Komödie und Kollegenstreich zugleich: "Stop! Oder meine Mami schießt!"
Police Detective Joe Bomowski (Sylvester Stallone) gilt als knallharter Hund. Naja. Er galt als knallharter Hund. Denn nun ist seine unberechenbare Mutter Tutti (Estelle Getty) bei ihm zu Besuch, die sich voller Energie in alle Dinge einmischt, die sie absolut nichts angehen. Davon ist Joe dermaßen überfordert, dass er zum Waschlappen wird. Zum Muttersöhnchen. Zum Nervenwrack!
Was Schwarzenegger damit am Hut hat? Ganz einfach: Er gehörte zu den Schauspielern, die für die Hauptrolle in „Stop! Oder meine Mami schießt!“ in Erwägung gezogen wurden. Allerdings fand er das Drehbuch grauenhaft und hatte daher keinerlei Interesse. Als ihn jedoch Stallone auf das Projekt ansprach, beteuerte Schwarzenegger, auf die Rolle scharf zu sein, und streute in Hollywood das Gerücht, willens zu sein, erbittert für den Part zu kämpfen.
Stallone, der seinen Rivalen ausstechen wollte, kannte daraufhin nur noch ein Ziel: Schwarzenegger die Rolle wegschnappen, auf die er es (angeblich) abgesehen hat. Da sich Schwarzenegger aber nicht wirklich im Rennen um „Stop! Oder meine Mami schießt!“ befand, bekam Stallone den Zuschlag. Und musste mit dieser Blamage leben.
Von "Stirb langsam" bis Marvel: In diesen 7 (!) Filmen sollte Arnold Schwarzenegger eigentlich mitspielenTrotz mieser bis durch und durch gehässiger Kritiken war „Stop! Oder meine Mami schießt!“ für Sylvester Stallone zumindest kein wirtschaftlicher Rückschlag: Allein in Deutschland wurden mehr als 1,1 Millionen Tickets verkauft – damit überbot er 1992 unter anderem den Bruce-Willis-Actioner „Last Boy Scout“, Tim Burtons „Batmans Rückkehr“ und Clint Eastwoods zum Klassiker aufgestiegenen Brutalo-Western „Erbarmungslos“.
Mit einem globalen Einspielergebnis von 70,6 Millionen Dollar performte „Stop! Oder meine Mami schießt!“ zudem deutlich besser an den Kinokassen als „Oscar“, Stallones im Vorjahr veröffentliche Hommage an Screwball-Komödien. Die brachte es weltweit auf weniger als 24 Millionen Dollar – und das bei einem Budget von 35 Millionen Dollar! Obwohl „Stop! Oder meine Mami schießt!“ also sogar einen Aufschwung für Stallone bedeutete, sorgte die Komödie für ordentlich Häme.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass „Oscar“ nahezu völlig unter dem Radar flog. Stallones Mamasöhnchen-Performance an der Seite von „Golden Girls“-Star Estelle Getty hingegen ist bekannt genug, um selbst heute noch als Steilvorlage für Witzchen zu dienen. Wie verdient das ist, könnt ihr dank ZDFneo ja einfach selbst entscheiden.
Sylvester Stallone ist stinksauer: Kann das neue "Rocky"-Spin-off nun überhaupt noch kommen?*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.