+++ Meinung +++
RTL Nitro zeigt „James Bond 007 – Der Hauch des Todes“ am heutigen 23. August um 20.15 Uhr. Das ist eine gute Gelegenheit, den Action-Thriller mit Timothy Dalton in der Rolle des legendären Agenten mit der Lizenz zum Töten mal wieder zu schauen. Denn ich bin der Meinung: Das lohnt sich gerade hier, weil der Film so lange zu Unrecht verkannt wurde.
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Schon bei seinem Kinostart wurde „Der Hauch des Todes“ von vielen James-Bond-Fans kritisiert und das ist auch heute noch so. Timothy Dalton sei weder so bestimmend wie Sean Connery noch so charismatisch wie Roger Moore vor ihm. Maryam d'Abo fehle die nötige Präsenz für ihre gewichtige Rolle an seiner Seite. Und was ist das überhaupt für eine Story, in welcher 007 nicht die Welt vor einem größenwahnsinnigen Magnaten retten muss, sondern einem KGB-General beim Überlaufen helfen soll und dann einen Mordauftrag bekommt, woraus sich dann auch noch ein politischer Agenten-Täuschungs-Thriller mit zahlreichen Wendungen entwickelt?
Dies seie keine James-Bond-Filme mehr, bemängelte Filmkritiker Peter Travers so vor einigen Jahren auch noch über beide Dalton-Auftritte in einer Rangliste für den Rolling Stone. Dort landete „Der Hauch des Todes“ auf dem drittletzten Platz – nur noch unterboten vom anderen Dalton-Bond „Lizenz zum Töten“ und der Desaster-Produktion „Ein Quantum Trost“ mit Daniel Craig.
Doch im Kern geht diese Kritik immer wieder auf den Punkt zurück, dass „Der Hauch des Todes“ anders ist als die vorherigen Bond-Filme. Doch warum ist anders gleich schlecht? Für mich ist er gerade deswegen auch heute noch erfrischend. Dazu kommt, dass kaum ein anderer 007-Film derart gute Action bietet!
"Der Hauch des Todes": Das Beste aus allen 007-Welten
Wie gesagt soll Timothy Dalton als James Bond in „Der Hauch des Todes“ einem russischen KGB-General (Jeroen Krabbé) bei der Flucht in den Westen helfen. Dort funkt ihm beinahe die Attentäterin Kara Milovy (Maryam d’Abo) dazwischen, doch Bond kann seine Zielperson beschützen. Von dem Überläufer erfährt der britische Geheimdienst, dass der neue Spionagechef der Russen, General Leonid Pushkin (John Rhys-Davies), einen Plan ausgeheckt hat: Er will zahlreiche westliche Agenten töten und so den Kalten Krieg eskalieren lassen. Bond erhält deshalb den Auftrag, Pushkin zu töten. Doch ihm dämmert, dass etwas faul ist. Statt den Auftrag auszuführen, stellt er eigene Nachforschungen an. Die bringen ihn bald wieder mit Kara Milovy zusammen...
Dieses gerade im Vergleich mit den Roger-Moore-Bonds deutlich bodenständigere Szenario mit allen Wendungen und Überraschungen sorgt bei mir auch heute noch für Spannung. Den Vorwurf des fehlenden Humors, der Dalton gerne gemacht wird, kann ich zudem nicht nachvollziehen. Es gibt viel weniger amüsante Szenen, die sind aber so punktuell gut gesetzt, dass „Der Hauch des Todes“ vielleicht sogar die perfekte Mischung der unterschiedlichen 007-Welten ist: Hochspannung und Humor … und vor allem Action.
James Bond 007 - Der Hauch des TodesDenn die größtenteils handgemachten und gut choreografierten Actionszenen sind sicher ein Highlight – und auch die größte Verbesserung gegenüber der Roger-Moore-Ära! Der konnte schließlich am Ende eigentlich gar keine Actionszene mehr selbst in voller Geschwindigkeit drehen, musste nicht nur bei den Stunts gedoubelt werden und bewegt sich oft viel zu langsam, was sich alles doch sehr negativ auf die Filme auswirkte.
Ich gehöre so zu einer (übrigens gar nicht so kleinen) Gruppe, die „Der Hauch des Todes“ sogar für den besten 007-Film überhaupt hält. Ich kann ihn immer wieder sehen und bekomme auch heute direkt Gänsehaut, wenn ich an die grandiose Eröffnungsszene (auch die beste der gesamten Reihe) mit Daltons allererstem Bond-Auftritt denke: Sein einfach nur sensationell-cooler Blick über die Schulter ist der perfekte Auftakt für einen tollen Film!
Alle James-Bond-Filme sortiert nach Laufzeit – vom längsten bis zum kürzesten 007-AbenteuerDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.