+++ Meinung +++
Über Filmgeschmack ließe sich zünftig streiten – oder man spart sich seine Energie und lässt unterschiedliche Ansichten nebeneinander existieren: Für meinen Kollegen Daniel Fabian ist „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ das eindeutige Highlight der von Steven Spielberg und George Lucas aus der Taufe gehobenen Kultfilm-Reihe. Mich kann man mit dem stellenweise gehässigen Prequel jagen. Mein Herz schlägt viel, viel lauter für Teil drei der Saga: „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ mit einem ungeheuerlich spaßigen Sean Connery als Harrison Fords Vater.
Nachdem bereits eine 4K-Komplettedition* der „Indiana Jones“-Saga im minimalistischen Design erschien, werden dieses Jahr die vier Filme in limitierten Einzeleditionen nachgereicht. Die Steelbooks sind stilecht mit Original-Postermotiven illustriert. Sie versprühen das Flair der filmischen Dauerrenner – und für mich als Fan des dritten Teils macht dessen ab 18. August erhältliche Edition am meisten her!
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Falls ihr Blut geleckt und die drei Filme im einheitlichen Look haben wollt: Noch sind die 4K-Steelbooks von „Jäger des verlorenen Schatzes“* und „Tempel des Todes“* vorrätig. Außerdem könnt ihr bereits „Indiana Jones und das Königreich der Kristallschädel“ im 4K-Steelbook vorbestellen. Die Edition erscheint voraussichtlich am 22. September 2022.
"Indiana Jones und der letzte Kreuzzug": Mehr Spaß, mehr Freude!
1938: Indiana Jones (Harrison Ford) erhält den Auftrag, den Heiligen Gral ausfindig zu machen. Er möchte die Mission aber ablehnen, schließlich sei sein Vater Henry (Sean Connery) der größere Experte, wenn es um die wichtigste Reliquie des Christentums geht. Doch was Indy nicht weiß: Henry Jones gilt als verschollen! Also begibt sich der Abenteurer sehr wohl auf die Suche nach dem Gral (und seinem Vater). Eine spektakuläre Reise beginnt, in dessen Rahmen Indy der österreichischen Archäologin Dr. Elsa Schneider (Alison Doody) begegnet und seine Familienprobleme beheben muss...
„Jäger des verlorenen Schatzes“ als tollen Abenteuerfilm zu bezeichnen, grenzt an Untertreibung. Spielbergs und Lucas Zusammenarbeit schenkte uns eine der denkwürdigsten Filmfiguren der Hollywood-Geschichte, mehrere ikonische Setpieces und einen unvergesslichen John-Williams-Score. Aber: Wenn ich in Stimmung für einen „Indiana Jones“-Film bin, dann ist eben nicht das Original meine erste Wahl, sondern „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“.
Heimkino-Upgrade: Einer der besten Action-Thriller aller Zeiten ist nun brillanter und wuchtiger als je zuvor!Er funktioniert als Highlight eines ausschweifenden Filmtags. Als abendlicher Eskapismus. Und als Komfort-Rewatch an einem freien Nachmittag. Das ist einerseits seiner schwungvollen Erzählweise zu verdanken: Jeffrey Boams Drehbuch ist eine ruhelose Parade an Abenteuer-Action, die Spielberg mit viel Flair umsetzt, ohne in Hektik zu verfallen. Die Schauplätze können sich atmosphärisch entfalten, die Setpieces haben Raum für ihre eigene, spektakuläre Dramaturgie.
Zudem ist die Action in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ so vielfältig wie in keinem anderen Teil der Reihe: Verfolgungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft sowie auf Zugwaggons, Nahkämpfe, Luftkämpfe, Prügeleien in und auf einem Panzer – und so viel mehr!
Zusätzlich zur abwechslungsreichsten Action bietet dieser Teil den größten Comedyfaktor der Reihe – und Humor steht dem „Indiana Jones“-Franchise einfach besser als Düsternis: Die Hommage auf knallig-leichtfüßige Highlights vergangener Tage profitiert von Abenteuerlust weckendem Witz, zumal Harrison Ford ein herrliches komödiantisches Timing hat, das ausgenutzt gehört. Egal, ob er einen Spruch knurrt oder genervt auf das Chaos um ihn herum blickt. Kein Teil der Reihe hat bessere Indy-Reaktionen als dieser, nicht zuletzt aufgrund des „Donald-Duck-Faktors“.
Denn neben den oft besungenen Einflüssen in Form der „James Bond“-Saga und alten Filmreihen, waren auch Disney-Comics eine wichtige Inspirationsquelle für Indy. Ganz konkret sind die Abenteuergeschichten der Familie Duck, die Autor und Zeichner Carl Barks erschaffen hat, Teil der „Indiana Jones“-DNA. Und, egal ob beabsichtigt oder nicht, nie war es deutlicher als in Teil drei: Indiana Jones hat hier seltener denn je die Oberhand. Ständig stehen die Chancen gegen ihn, und er muss sich wie ein angesäuertes Stehaufmännchen nach oben kämpfen. Ford spielt das super – und ich als riesiger Donald-Duck-Fan komm nicht umher, mich vom „donaldigsten“ Film der Reihe am meisten abgeholt zu fühlen.
Wenn Vater und Sohn streiten, freut sich das Publikum
In „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ bekommt Ford obendrein großartige Comedy-Schützenhilfe durch Sean Connery. Als kauziger Vater, der mal zu sehr meckert, mal zu fürsorglich ist, mal viel zu distanziert ist und sich dann wieder zu offen mitteilt, hätte Henry Jones leicht eine schwammig charakterisierte Nervensäge werden können. Stattdessen füllt Sean Connery Papa Jones mit Leben, Charakter und Glaubwürdigkeit – zu keinem Zeitpunkt zweifle ich an, dass dieser Vater unabsichtlich, und doch vollauf intuitiv stets das macht, was seinem Junior auf den Senkel geht. Und so sehr ich Indys Frust über seinen Senior verstehe – als Zuschauer habe ich meine unverblümte Freude am generationenübergreifenden Gekabbel und Geplänkel.
Neben jeder Menge Dialogwitz und Situationskomik verleiht die Dynamik zwischen den beiden Jones-Generationen dem Film Emotionalität und thematische Dichte: Die Suche nach dem Heiligen Gral wird für Indiana Jones zur Suche nach einem Zugang zu seinem Vater (und umgekehrt). Vielleicht spricht es einfach mein Donald-Duck-Fanherz an: Der von einer Panne in die nächste tappende Spitzenarchäologe Indiana Jones und sein alter Herr wecken wohlige Erinnerungen an Unglücksvogel-Abenteurer Donald Duck und seinen ihn oft nervenden, aber (manchmal) wohlmeinenden Onkel Dagobert.
Oder ist es vielleicht doch allgemeingültiger? Durch die zwischenmenschliche Komponente geht es in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ um mehr als reines Abenteuerfeeling und das extrem unterhaltsame, inszenatorisch ausgefeilte Verarbeiten von Einflüssen. In diesem Teil geht es um den größten Schatz von allen: Das Gefühl von Geborgenheit.
Nicolas Cage spielt in "Vermächtnis der Tempelritter"-Serie auf Disney+ eine Rolle – aber nicht so, wie ihr denkt!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.