Man kann „Men In Black 2“ ja noch ganz lustig oder ganz okay finden – aber mal ehrlich: Nach dem herausragend-unterhaltsamen „Men In Black“ war die Fortsetzung doch mindestens eine kleine Enttäuschung! Umso schöner, dass es Originalregisseur Barry Levinson mit seinen Originalstars Will Smith & Tommy Lee Jones zehn Jahre später geschafft hat, mit „Men In Black 3“ noch mal richtig einen rauszuhauen. Plötzlich schien das Franchise wieder auf der richtigen Spur zu sein…
Aber es gab da auch ein ganz zentrales Problem: „Men In Black 3“ war megateuer – und trotz der guten Kritiken und erfreuten Fanstimmen lief der Film an den weltweiten Kinokassen „nur“ ziemlich gut. Aber bei einem Mammut-Budget von 225 Millionen Dollar reicht „ziemlich gut“ eben nicht, da hätten am Ende statt ca. 625 Millionen Dollar doch eher 900 Millionen Dollar Einspielergebnis oder mehr zusammenkommen müssen.
Todesstoß statt Neustart
Also beschloss das Studio Sony Pictures, es noch mal zu versuchen – allerdings mit deutlich reduzierterem Einsatz. Die teuren Stars der Vorgänger wurden durch die noch nicht ganz so kostspieligen Marvel-Shooting-Stars Chris Hemsworth („Thor 3“) und Tessa Thompson („Avengers 4“) ersetzt – und auch sonst musste Franchise-Neuling F. Gary Gray („Fast & Furious 8“) mit weniger als der Hälfte des Budgets auskommen.
Aber weder die Stars noch das Budget sind die größten Probleme des Reboots – die liegen nämlich ganz woanders… und davon könnt ihr euch heute Abend ab 20.15 Uhr auch im ZDF selbst überzeugen, selbst wenn wir euch das Einschalten nicht wirklich empfehlen wollen.
Im Fazit unserer 2-Sterne-Kritik steht: „Men In Black: International“ ist ein halbgares Spin-off, das mit seiner wenig stimmigen Story und teils mäßigen Effekten wie aus der Zeit gefallen wirkt.
Dabei waren wir mit unseren 2 von 5 Sternen sogar noch vergleichsweise großzügig – schließlich steht der Film bei Rotten Tomatoes bei gerade einmal 23 Prozent positiver Stimmen, was bei einem Blockbuster mit derart angesagten Stars schon ein ziemlich vernichtendes Urteil ist.
Men In Black: InternationalAber woran liegt es? Haben wirklich einfach nur die Beteiligten Mist gebaut? Wohl eher nicht: Stattdessen sind hinter den Kulissen wohl auch generell einfach eine ganze Menge Dinge schiefgelaufen. Normalerweise dauert es bei solchen Chaos-Produktionen ja immer so um die zehn Jahre, bevor die Beteiligten reinen Tisch machen …
… aber im Fall von „Men In Black: International“ kamen schon wenige Tage nach dem Kinostart die ersten unschönen Details ans Licht. Darunter zum Beispiel:
- Regisseur F. Gary Gray war gar nicht happy, dass Will Smith & Tommy Lee Jones aus Kostengründen nicht mal in einer Nebenrolle auftreten sollten
- Eine erste kantige und zeitgemäße Drehbuchfassung, die offenbar so gut war, dass die Stars und der Regisseur für den Film zugesagt haben, wurde später fast komplett wieder gestrichen. Stattdessen gab es dann ein 08/15-Abenteuer aus der Blockbuster-Retorte.
- Fast jeden Tag während der Dreharbeiten gab es offenbar noch plötzliche Änderungen am Skript – das führte zur Verwirrung bei den Schauspielern und zu so viel Frust beim Regisseur, dass F. Gary Grey gleich mehrfach hinschmeißen wollte.
Alles weitere zum Hinter-den-Kulissen-Chaos bei „Men In Black: International“ könnt ihr hier nachlesen:
"Men In Black: International"-Flop: Das lief bei der Produktion alles schiefDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.