Wenn Netflix eine neue Serie an den Start bringt, dann dauert es für gewöhnlich erstmal, bis die Entscheidung über eine mögliche Fortsetzung fällt. So auch bei „Resident Evil“, denn eine Staffel 2 der kürzlich gestarteten Zombie-Serie ist noch nicht angekündigt.
Der Anbieter wird nun wie üblich die kommenden Wochen abwarten und dann überlegen, ob sich anhand der Streaming-Daten eine zweite Staffel überhaupt rentieren wird. Zwar ist „Resident Evil“ sofort auf Platz 3 in den Netflix-Serien-Charts eingestiegen, was grundsätzlich für einen Erfolg spricht. Allerdings dürfte der Zombie-Horror auch zu den höherpreisigen Produktionen des Streaming-Dienstes zählen, weshalb selbst mehrere Wochen in den Trends keine Garantie für eine Fortsetzung sind.
Schlechte Zeichen für Staffel 2
Zudem sind die bisherigen Reaktionen auf die Serie sehr enttäuschend. Bei den professionellen Kritiker*innen überwiegen zwar die positiven Stimmen leicht, doch von den regulären Zuschauer*innen wird „Resident Evil“ regelrecht zerrissen. Ein Blick auf den IMDb-Score (3,4 von 10) und die Publikumswertung bei Rotten Tomatoes (nur 27 Prozent positive Stimmen) spricht Bände. Doch auch eine kurze Twitter-Recherche zeigt, dass die Serie sehr viel negatives Feedback erntet. Hier ein Beispiel von vielen:
Natürlich ist davon auszugehen, dass auf den großen Bewertungsplattformen auch wieder die typischen Review-Bomber dabei sind, die der Serie schon allein deshalb die Tiefstwertung verleihen, weil sie in den Hauptrollen ausschließlich mit People of Color besetzt ist und auch der in den Videospielen eigentlich weiße Albert Wesker in der Netflix-Serie vom Schwarzen Schauspieler Lance Reddick gespielt wird. Doch Netflix dürfte das überwältigend schlechte Feedback dennoch an einer zweiten Staffel zweifeln lassen – zumal eine Fortsetzung im Vergleich zur ersten Staffel eher an Zuschauer*innen verlieren statt gewinnen wird.
Der Live-Action-Serie von „Cowboy Bebop“ ereilte ein recht ähnliches Schicksal. Die erste Staffel war stellenweise sogar auf Platz 1 der Netflix-Charts und hatte ein offenes Ende. Aber aufgrund der hohen Produktionskosten und des bescheidenen Feedbacks („Cowboy Bebop“ kam sogar noch deutlich besser weg als „Resident Evil“), reichten selbst die vielen geschauten Stunden der Debütstaffel nicht aus, um Netflix von einer weiteren Season zu überzeugen.
Der Showrunner hat schon Pläne für eine "Resident Evil"-Fortsetzung
Andrew Dabb wird das sehr ärgern. Denn der Showrunner von „Resident Evil“ hat noch einiges vor. So erklärte er im Interview mit Screen Rant: „Ich möchte, dass es weitergeht. Hoffentlich gehen wir in eine Staffel 2 oder sogar darüber hinaus. Dann wird es uns möglich sein, weitere Elemente aus den Spielen einzubauen.“
Eines dieser Elemente steht sogar schon fest. Kommt es zu Staffel 2, wird zu „100 Prozent“ Ada Wong darin auftauchen, so der Serienschöpfer. Gamer kennen die mysteriöse chinesische Geheimagentin bereits aus den Videospielen, im Film „Resident Evil: Retribution“ tauchte sie ebenfalls auf und am Ende der Netflix-Serie wurde ihr Erscheinen bereits deutlich angeteasert.
Doch ob es wirklich zu einer Staffel 2 mit Ada Wong kommt, ist aktuell eher fraglich. Wie oben beschrieben, könnte „Resident Evil“ nur ein weiteres ambitioniertes Netflix-Projekt sein, dass bereits nach Staffel 1 abgesetzt wird.
Lohnt sich die neue "Resident Evil"-Serie auf Netflix? Die ersten Kritiken zum Zombie-Horror gehen weit auseinander