Durchstilisierte, extrem brutale Action, zwei verdammt (!) coole Protagonisten und ein fast schon manisch aufspielender Willem Dafoe als hochgradig fragwürdiger FBI-Agent haben dafür gesorgt, dass „Der blutige Pfad Gottes“ Ende der 1990er-Jahre schnell Kultstatus erlangte. Hinzu kam der Umstand, dass der Gangster-Kracher auch auf dem Index gelandet ist (bis er 2012 rehabilitiert wurde), was jedem Film natürlich irgendwie noch einen Extrapush in Sachen Verwegenheit geben kann.
Regisseur Troy Duffy, der nach „Der blutige Pfad Gottes“ mit Quentin Tarantino und Guy Ritchie verglichen wurde, entschied sich 2009 dazu, seinen an Coolness kaum zu überbietenden Hit mit „Der blutige Pfad Gottes 2“ eine Fortsetzung zu schenken. Anstatt aber noch einmal einen Volltreffer zu landen, verhob sich Duffy auf ganzer Linie. Das Sequel steht seit Freitag im Abo von Netflix zur Verfügung – wir können allerdings nur abraten.
Übrigens: Von „Der blutige Pfad Gottes 2“ gibt es gleich drei verschiedene Schnittfassungen. Während die gekürzte FSK-18-Fassung auf 115 Minuten kommt, beträgt die Lauflänge der ungekürzten Version (SPIO/JK) 117 Minuten. Außerdem gibt es einen fast 140-minütigen Director's Cut, der ebenfalls eine SPIO/erhalten hat. Bei Netflix steht die 117 Minuten lange Uncut-Fassung zur Verfügung!
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Connor (Norman Reedus) und Murphy MacManus (Sean Patrick Flanery) halten sich zusammen mit ihrem Vater, Il Duce (Billy Connolly), in den tiefen Tälern Irlands versteckt, weitab von ihrer früheren Existenz als Selbstjustiz ausübende Rächer. Als ihnen zu Ohren kommt, dass ein geliebter Priester von der Mafia umgebracht wurde, kehren die Brüder nach Boston zurück.
Hier wollen sie gewaltsam und gnadenlos die Mörder zur Verantwortung ziehen. Mit einem neuen Komplizen (Clifton Collins Jr.) und einer FBI-Agentin (Julie Benz) heften sie sich an ihre Fersen. Die Saints sind wieder da und ihre Gegner sind einmal mehr abgebrühte Mafiosi. Allen voran Anführer Concezio Yakavetta (Judd Nelson), der für die zurückliegenden Morde der Saints Rache nehmen will...
Ein schwaches Sequel
Während es für „Der blutige Pfad Gottes“ in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik herausragende 4,5 von 5 möglichen Sternen gab, kam „Der blutige Pfad Gottes 2“ nur auf schwache 1,5 von 5 Sternen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, wir unser Autor Lars-Christian Daniels festhält:
„Der häufige Slow-Mo-Einsatz, der die zahlreichen Actionsequenzen optisch immerhin ein wenig veredelt, zeigt leider zugleich, dass Troy Duffy seit seinem Debüt nichts wirklich Neues eingefallen ist.“
Der blutige Pfad Gottes 2Hardcore-Fans von „Der blutige Pfad Gottes“ dürfen hier einen Blick riskieren, denn Troy Duffy hält sich sehr stark das Original, ringt dem Ganzen aber keine neuen Facetten ab: „Duffy setzt auf Coolness, manövriert sich dabei aber selbst in eine Sackgasse, da er die Erzählstruktur des ersten Teils allzu konsequent beibehält. Die Idee, die Tatortanylse den eigentlichen Massakern voranzustellen und danach in Rückblenden zu rekonstruieren, wird 1:1 übernommen.“
Während Teil 1 auch durch seine skurrilen Charaktere zum Kultfilm wurde, können im Sequel die Nebenfiguren kaum noch überzeugen und nerven vielmehr als Sidekicks, reproduzieren langweilige Mexiko-Klischees und müssen zwanghaft jede Menge Schimpfworte in ihre Sätze einbauen. Wer keine Lust auf uninspirierte Zeitlupensequenzen, homophobe Witze und dröges Geballer hat, hält besser Abstand von „Der blutige Pfad Gottes 2.“
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