Im Mittelpunkt von „Obi-Wan Kenobi“ stehen der gleichnamige Jedi-Meister und seine Entwicklung vom gebrochenen, von Schuldgefühlen geplagten Eremiten zurück zur Macht und zum Kampf gegen das Imperium. Eine ziemlich runde, abgeschlossene Entwicklung, die nicht unbedingt nach einer Fortsetzung schreit – doch solche Pläne gab es zumindest ursprünglich tatsächlich mal.
Das enthüllte Stuart Beattie im Interview mit der Filmseite The Direct. Beattie ist einer der Autoren, die im Abspann für die Folgen 1,2, 3 und 6 der „Obi-Wan“-Serie aufgelistet werden, hatte tatsächlich aber mit der Serie gar nichts zu tun. Der Grund dafür: Er schrieb das Skript zu einem ursprünglich mal geplanten „Obi-Wan“-Film – der dann aber nach dem enttäuschenden „Solo: A Star Wars Story“ abgesagt und in eine Serie auf Disney+ umgemodelt wurde.
» "Obi-Wan Kenobi" bei Disney+*
Tatsächlich hatte Beattie aber nicht nur Pläne für einen einzigen „Kenobi“-Film, sondern gleich für eine ganze Trilogie. Und nachdem nun die erste (und einzige?) Staffel „Obi-Wan Kenobi“ auf seinem ursprünglichen Drehbuch basiert, scheint es nicht undenkbar, dass auch seine Ideen für eine Fortsetzung Verwendung finden – auch wenn er diese noch nicht in Form eines Skripts bei Lucasfilm eingereicht hat.
Aber was genau hatte Beattie denn geplant? Kurz gesagt: Er wollte die Lücke zwischen Episode III und Episode IV noch weiter schließen.
„Als ich meine ‚Obi-Wan‘-Story bei Lucasfilm vorgestellt habe, meinte ich, dass es eigentlich drei Geschichten gibt, drei Evolutionen, die die Figur durchlaufen muss, um von Obi-Wan zu Ben zu werden“, so Beattie gegenüber The Direct. „Die erste Geschichte war der erste Film, der dann zur Serie wurde, und die Aussage war: ‚Ergib dich dem Willen der Macht […] Lass [Luke] in Ruhe.‘“
Mögliche Vorlage für Staffel 2? Obi-Wans Opfer in "Star Wars 4" erklärt
Im zweiten Film sollte es dann darum gehen, warum Obi-Wan in „Krieg der Sterne“ alias „Eine neue Hoffnung“ im Kampf gegen Darth Vader einfach sein Leben opfert: „Ein großartiger Moment, der einen zum Weinen bringt“, so Beattie. „Doch wenn man darüber nachdenkt, ist es sehr abrupt, er kämpft gegen einen Typen, sieht Luke und denkt ‚Jetzt sterbe ich‘. Dafür braucht es Weitblick. Er musste vorher akzeptieren, dass das passiert.“
„Das war der zweite Schritt in der Evolution für mich, dass Obi-Wan seine eigene Sterblichkeit akzeptieren muss, in einer Art Prophezeiung oder durch Qui-Gon, der ihm sagt, dass er sich irgendwann für die gute Sache opfern muss.“ Obi-Wan wäre verständlicherweise erst noch komplett dagegen gewesen, doch Beattie wollte ihn an den Punkt bringen, dass er die Idee akzeptiert, dass er in einem entscheidenden Moment willentlich sterben wird und diesen Moment erkennt, sobald er da ist.
„Wenn ich also irgendetwas mit einer zweiten Staffel ‚Obi-Wan Kenobi‘ zu tun habe, wäre das die Figurenentwicklung, auf die ich ihn schicken würde. Das fände ich interessant“, so Beattie abschließend.
Keine Infos über Film Nr. 3
Über seine Pläne für den dritten Film verriet Beattie hingegen nichts – könnte hier vielleicht ein Remake von Obi-Wans Auftritt samt Rematch gegen Darth Maul in „Star Wars Rebels“ geplant gewesen sein? Gerüchte über ein Comeback des beliebten Ex-Sith-Lords gab und gibt es zumindest immer wieder.
Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten – bislang hat Disney keine zweite Staffel „Obi-Wan Kenobi“ angekündigt.
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