Im Mai 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, sorgte eine Meldung für Aufsehen: Die „Avengers 4: Endgame“-Regisseure Joe und Anthony Russo produzieren ein Disney-Realfilm-Remake von „Hercules“. Nachdem dann aber gute zwei Jahre nichts mehr von dem Projekt zu hören war, hat das „Hercules“-Remake nun einen großen Schritt vorwärts gemacht: Mit Guy Ritchie wurde jetzt ein Regisseur gefunden.
Ritchies Verpflichtung ist dabei gleichermaßen ungewöhnlich wie logisch: Denn der britische Filmemacher hat seine Karriere einst mit kleinen, dreckigen Gaunerfilmen wie „Bube Dame König grAS“ und „Snatch: Schweine und Diamanten“ begonnen und mittlerweile eine Nische mit Gangster-Action-Krachern der Budgetklasse B („The Gentlemen“, „Cash Truck“) gefunden.
Gleichzeitig ist er jedoch auch der Regisseur hinter Blockbustern wie „Sherlock Holmes“ und „Sherlock Holmes 2“ mit Robert Downey Jr. – und vor allem der Macher von Disneys „Aladdin“-Remake, das 2019 mehr als eine Milliarde Dollar an den weltweiten Kinokassen einspielte (genauso wie „Avengers: Endgame“ und fünf (!) andere Disney-Filme in jenem Jahr). „Aladdin“ dürfte nun auch der Grund gewesen sein, warum man Ritchie die nächste Realverfilmung eines Disney-Zeichentrickfilms anvertraut.
» "Aladdin" (Remake) bei Disney+*
» "Hercules" (Original) bei Disney+*
Über das „Hercules“-Remake ist bislang nur wenig bekannt, allerdings wird man sich anders als bei „Aladdin“ wohl nicht so eng an den ursprünglichen „Hercules“ halten. Das verrieten die Russo-Brüder zumindest, nachdem ihr neues Projekt vor knapp zwei Jahren verkündet wurde:
„Ich finde, man muss etwas Neues mitbringen, denn für uns als Geschichtenerzähler ist es wenig spaßig, eine direkte Umsetzung zu machen. Das haben wir auch bei unseren Marvel-Filmen nicht gemacht“, betonte Anthony Russo damals. Zwischenzeitlich können sich die Pläne aber natürlich auch geändert haben.
Neuausrichtung beim "Hercules"-Remake?
Die Verpflichtung von Ritchie könnte man beispielsweise als Fingerzeig in die Richtung verstehen, dass man sich vielleicht doch etwas näher am Original orientiert – inklusive Musical-Einlagen und ähnlichem Look der Figuren. Schließlich hat Ritchie bei „Aladdin“ bewiesen, dass er aus diesen Zutaten einen großen Hit formen kann.
Außerdem berichtet das US-Branchenmagazin Deadline, dass man aktuell auf der Suche nach neuen Autor*innen sei, die die von Dave Callaham („Wonder Woman 1984“, „Shang-Chi“) geschriebene erste Fassung des Drehbuchs noch einmal überarbeiten. Auch das könnte auf eine Neuausrichtung hindeuten.
Bis wir erfahren, was genau uns in der „Hercules“-Neuverfilmung erwartet, werden wir uns wohl noch eine Weile gedulden müssen, denn Ritchie ist aktuell noch ziemlich beschäftigt. Ein Start im Jahr 2024 wäre aber möglich. Zunächst erwartet uns erst einmal „Operation Fortune“, die neueste Zusammenarbeit von Ritchie und Action-Star Jason Statham.
Ein anderes Disney-Realfilm-Remake, das sehr stark an das Zeichentrick-Original erinnert, steht übrigens auch schon bald ins Haus: „Pinocchio“ mit Tom Hanks als Gepetto startet am 8. September 2022 auf Disney+. Hierzu gibt es auch bereits einen Trailer:
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