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    Heute im TV: Ein Fantasy-Klassiker
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Johnny Depp hat viele gute Filme gedreht, doch „Edward mit den Scherenhänden“ ist wohl der, der am meisten ans Herz geht. Wer das Fantasy-Märchen von Tim Burton noch nicht gesehen hat, kann dies am heutigen Donnerstag im Free-TV nachholen.

    20th Century Fox / Disney

    Von den 1990er-Jahren bis in die frühen 2000er-Jahre konnte man sich in einer Sache sicher sein: Wenn Johnny Depp und Regisseur Tim Burton zusammenarbeiten, dann entsteht dabei immer etwas ganz und gar Außergewöhnliches. Ob „Ed Wood“, „Sleepy Hollow“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“ oder „Sweeney Todd“ - das Duo wusste nicht nur stets zu begeistern, sondern hat auch Regisseure wie Barry Sonnenfeld („The Addams Family“) oder Matthew Vaughn („Der Sternwanderer“) geprägt.

    Es lässt sich darüber streiten, ob „Edward mit den Scherenhänden“ nun der beste Film ist, der aus der Kooperation zwischen Johnny Depp und Tim Burton hervorgegangen ist - der schönste aber ist er wohl fraglos. Falls ihr das berührende Fantasy-Märchen noch nicht gesehen haben solltet, könnt ihr das heute, am 16. Juni um 20.15 Uhr auf dem Disney Channel nachholen. Alternativ gibt es den Film auch im Abo von Disney+ oder auf Blu-ray und DVD bei Onlinehändlern wie zum Beispiel Amazon.

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    Darum geht’s in "Edward mit den Scherenhänden"

    Peg Boog (Dianne Wiest) ist eine Avon-Produktberaterin. Um Cremes, Lippenstifte und Puder an die Frau zu bringen, macht sie sich auf in einen ruhigen Vorort, wo sie sich dazu entschließt, dem dunklen Schloss, das am Rande des Städtchens auf einem Berg thront, einen Besuch abzustatten. Im Dachgeschoss des Anwesens findet sie ein Wesen in Lederkluft vor. Der künstlich geschaffene Mensch, dessen Erfinder (Vincent Price) ihn unvollendet und mit Scheren als provisorische Hände in dem Gemäuer zurückließ, wirkt eingeschüchtert und einsam.

    Sofort ist die fürsorgliche Ader der gutherzigen Peg geweckt und sie beschließt kurzerhand, den introvertierten Edward (Johnny Depp) in die Staft mitzunehmen. Im ereignisarmen Vorort ist die Ankunft des Mannes mit den Scherenhänden eine Sensation und Edward erweist sich schnell als wahrer Garten- und Coiffeurkünstler. Während die Vorstädter*innen von ihm hellauf begeistert sind, verliebt sich Edward langsam in Pegs Tochter Kim (Winona Ryder)...

    Frankenstein mit jeder Menge Herz

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik konnte sich „Edward mit den Scherenhänden“ bockstarke 4,5 von möglichen 5 Sternen verdienen. Unser Autor Ulf Lepelmeier bezeichnet den Film dabei als „traditionelle Geschichte eines unverstandenen Außenseiters im verspielt-einzigartigen Burton-Gewand“. Weiter heißt es in der Kritik: „Tim Burton spielt seine Kreativität […] voll aus und begeistert mit einfallsreichen Sets und verrückten Ideen, die von den Kompositionen Danny Elfmans kongenial umspielt und ergänzt werden.“

    Edward mit den Scherenhänden

    Wenn man so möchte, dann ist „Edward mit den Scherenhänden“ eine Variation von „Frankenstein“, was Tim Burton aber in diesem Fall nicht dazu anhält, einen Horrorfilm in Szene zu setzen, sondern eine märchenhaft-famileintaugliche Parabel über Toleranz, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe.

    Das Besondere dabei ist der Umstand, dass sich das Außenseiterdrama – was der Film im Kern ist – an jeder Menge Sentimentalität bedient, aber zu keinem Zeitpunkt abgedroschen oder unangenehm klischeehaft wirkt. Grund dafür ist nicht nur Tim Burtons Gespür für die innere Dynamik der amerikanischen Kleinstadt, die von Langeweile, Sensationsgier und Bigotterie durchzogen ist, sondern gerade die Schauspieler*innen.

    Es dauert nur wenige Minuten, bis einem Johnny Depp als verschreckter, fast schon kindlich-gestrickter Edward ans Herz wächst. Ausgerechnet das künstliche Wesen mit den Scherenhänden offenbart die wohl größte Menschlichkeit, weil es zum ersten Mal echte Emotionen erlebt, aber schlichtweg nicht weiß, wie es damit umgehen soll. Sowohl das Zusammenspiel mit Dianne Wiest als auch Winona Ryder, mit der Depp zum damaligen Zeitpunkt liiert gewesen ist, berührt ungemein.

    Wer also mal wieder Lust hat, von einem Film nur so zum Dahinschmelzen gebracht zu werden, der sollte „Edward mit den Scherenhänden“ auf keinen Fall verpassen (oder ihn einfach nochmal schauen, denn das Fantasy-Märchen geht einfach immer!). Die Herzenswärme der Geschichte, die Kreativität der Inszenierung und die wunderbaren Darsteller*innen machen „Edward mit den Scherenhänden“ zu einem wunderschönen Klassiker, den man gesehen haben muss.

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