Nur wenige Tage nachdem „Triangle Of Sadness“ mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, startet mit „Der schlimmste Mensch der Welt“ am 2. Juni 2022 ein ebenfalls in Cannes prämierter Film endlich in den deutschen Kinos. Endlich, weil der bereits 2021 ausgezeichnet wurde (Renate Reinsve als besteHauptdarstellerin) und seitdem rund um den Globus gefeiert von Fachpresse wie Publikum gefeiert wurde.
Jetzt ist es also endlich auch bei uns soweit! Und zur Einstimmung auf den Kinostart am Mittwoch wollen wir euch heute nochmal gesondert auf den Trailer zum norwegischen Kritikerliebling verweisen – immerhin wird der vielerorts als einer der besten Filme des Jahres gehandelt.
„Thelma“-Macher Joachim Trier schaffte es mit seinem neuen Film übrigens nicht nur nach Cannes, sondern auch zu den Oscars, wo „Der schlimmste Mensch der Welt“ als bester internationaler Film sowie für das beste Drehbuch nominiert war. Der Konsens darüber, wie gut der Film tatsächlich ist, geht allerdings noch wesentlich weiter – und ist beeindruckend.
Starke Kritiken
Während 96 Prozent positive Kritiken auf Rotten Tomatoes zwar sehr gut, aber nicht superaußergewöhnlich sind – immerhin wird dort auch nur mit „gefällt“ oder „gefällt nicht“ abgestimmt –, stehtder Film bei Metacritic aktuell bei 90 von 100 Punkten. Und das ist sagenhaft.
Mit einem Metascore von 90 hängt „Der schlimmste Mensch der Welt“ unter anderem sogar gefeierte Kassenschlager wie „Top Gun: Maverick“ (78), „The Northman“ (82) und „Everything Everywhere All At Once“ (81) ab und muss sich aktuell gar nur zwei Filmen geschlagen geben, die Metacritic für das Jahr 2022 listet (wobei einer davon bereits letztes Jahr in Deutschland lief und der andere noch gar keinen Start hat): die Dokumentation „Herr Bachmann und seine Klasse“ und das iranische Drama „Hit The Road“.
Ein Porträt der Generation mit (zu) vielen Möglichkeiten
Ob „Der schlimmste Mensch der Welt“ diesen Lorbeeren aber auch gerecht wird, könnt ihr ab morgen selbst feststellen. Unser Kritiker Michael Meyns fand den Film gut, allerdings nicht herausragend. Am Ende gab es 3,5 von 5 möglichen Sternen.
Der schlimmste Mensch der Welt„Der schlimmste Mensch der Welt“ ist ein prägnantes Porträt einer Generation, die vor den endlosen ihr gegebenen Möglichkeiten zurückschreckt und schließlich in einer Schockstarre verharrt. Die „vielen Einzelteile“ fügen sich am Ende zwar nicht immer zu einem großen Ganzen, wie es in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik heißt, sehenswert ist Joachim Triers fünfter Film aber dennoch – nicht nur, aber vor allem auch für Fans des norwegischen Filmemachers.
Wer dessen Filme „Auf Anfang“ und „Oslo, 31. August“ kennt, bekommt mit „Der schlimmste Mensch der Welt“ nämlich endlich den Abschluss der lose zusammenhängenden Trilogie über den an seinen Möglichkeiten zerbrechenden Nachwuchs der Osloer Oberschicht.
Die Buchhändlerin und Autorin Julie (Renate Reinsve) ist ganz sicher nicht der schlechteste Mensch der Welt. Doch sie ist launisch, impulsiv und sprunghaft – und beeinflusst ihr Umfeld damit nicht immer nur zum Besseren. Was es bedeutet, mit einer solchen Person eine Beziehung zu führen, muss Aksel (Anders Danielsen Lie) am eigenen Leib erfahren. Während der Comic-Zeichner nämlich mit dem Gedanken spielt, eine Familie mit Julie zu gründen, lernt die auf einer Party den Freigeist Eivind (Herbert Nordrum) – mit dem sie jede Menge Gemeinsamkeiten teilt…
