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    Kotz-Orgie auf Luxus-Kreuzfahrt: Bissige Satire gewinnt Goldene Palme in Cannes 2022
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Bei den 75. Internationalen Filmfestspielen von Cannes wurden am Samstagabend die Preise vergeben. Ins Rennen um die Goldene Palmen gingen u. a. „Triangle Of Sadness“ von Ruben Östlund und „Crimes Of The Future“ von David Cronenberg.

    Plattform-Produktion

    Vom 17. bis zum 28. Mai 2022 wurde in Cannes auf der berühmten Treppe vor dem Festival-Palais wieder der rote Teppich ausgerollt. Bei der 75. Ausgabe der Filmfestspiele wurden diesmal außer Konkurrenz Hollywood-Blockbuster wie „Top Gun: Maverick“ mit Tom Cruise, sowie Baz Luhrmanns „Elvis" aufgeführt. Und auch die 21 Filme im offiziellen Wettbewerb konnten sich sehen lassen: Unter anderem gab es Body-Horror in „Crimes Of The Future“ von David Cronenberg, bissige Satire in „Triangle Of Sadness“ von Ruben Östlund, Serienkiller-Thrill in „Holy Spider“ von Ali Abbasi und Coming-of-Age-Drama in „Armageddon Time“ von James Gray. Den Jury-Vorsitz führte dieses Jahr der französische Schauspieler Vincent Lindon.

    Am Samstagabend wurden dann in der glamourösen Abschluss-Zeremonie die Preise verliehen. Die Goldene Palme 2022 ging dabei an die Satire „Triangle Of Sadness“ von Ruben Östlund, der schon 2017 mit „The Square“ die Goldene Palme gewonnen hat. In „Triangle Of Sadness“ mit u. a. Woody Harrelson und Iris Berben begeben sich ein männliches Model und seine Influencer-Freundin auf eine Luxus-Kreuzfahrt, die komplett aus dem Ruder läuft. Dass es auf dem Schiff zu einer wahren Kotz-Orgie kommt, ist da erst der Anfang...

    Triangle Of Sadness

    Als beste Darstellerin wurde Zar Amir Ebrahimi für ihre Rolle in „Holy Spider“ ausgezeichnet. Sie spielt eine iranische Journalistin, die einem Prostituierten-Mörder auf der Spur ist. Als bester Darsteller gewann Song Kang-ho für „Broker“. In Hirokazu Kore-edas Tragikomödie spielt er einen Mann, der mit seinem Partner Babys aus einer Babyklappe an adoptionswillige Eltern verkaufen will und dabei unerwartet selbst eine Ersatz-Familie findet.

    Die Preise der Jury

    Der Jury-Preis 2022 ging an gleich zwei Filme: „EO“, ein Film über den Lebens- (und Leidens-)Weg eines Esels von Jerzy Skolimowsk, inspiriert von Robert Bressons „Zum Beispiel Balthasar“, und „Acht Berge“ von Felix van Groeningen and Charlotte Vandermeersch. Darin knüpfen ein Junge aus der Stadt und einer aus den Bergen eine Freundschaft, an der sie ihr Leben lang festhalten, auch wenn sie ganz unterschiedliche Wege gehen.

    Der große Preis der Jury (nicht verwechseln mit dem Preis der Jury) ging ebenfalls an zwei Filme. Zum einen wurde das Drama „Close“ von Lukas Dhont ausgezeichnet, in dem die Freundschaft zweier Jungen auf eine harte Probe gestellt wird, was in einer Katastrophe gipfelt. Zum anderen konnte sich die Regisseurin Claire Denis den großen Preis der Jury für ihren romantischen Thriller „Stars At Noon“ mit Margaret Qualley und Joe Alwyn abholen

    Spezialpreis zum 75. Jubiläum

    Weil die Filmfestspiele 2022 mit ihrer 75. Ausgabe ein ganz besonderes Jubiläum feiern, gab es diesmal einen außerordentlichen Spezialpreis. Dieser Preis der 75. Filmfestspiele ging an den Wettbewerbs-Beitrag „Tori And Lokita“ von Luc Dardenne und Jean-Pierre Dardenne. Es geht um zwei Kinder, die aus Westafrika flüchten und sich in Belgien mit Müh und Not über Wasser halten, während Lokita auf eine offizielle Aufenthaltsgenehmigung wartet.

    Regie, Drehbuch und Goldene Kamera

    Als bester Regisseur wurde Park Chan-wook für sein südkoreanisches Noir-Drama „Decision To Leave“ ausgezeichnet, in dem sich ein Ermittler in die Verdächtige in einem Mordfall verliebt. Für FILMSTARTS gehört „Decision To Leave“ zu den besten Filmen, die beim Filmfestival gezeigt wurden – wir haben 4,5 von 5 möglichen Sternen vergeben. Der Preis für das beste Drehbuch ging an Tarik Saleh für „Boy From Heaven“.

    Die Goldene Kamera für ein Erstlingswerk wurde „War Pony“ verliehen, einem Drama über zwei Lakota-Jungen, die in einem Reservat aufwachsen. Regie führten Gina Gammell und Riley Keough – Letztere ist übrigens die Enkelin von Elvis, der im Biopic „Elvis“, das in Cannes Weltpremiere feierte, von Austin Butler gespielt wird.

     

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