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    Heute im TV: Dieser Marvel-Film ist nach "Spider-Man: No Way Home" noch frustrierender
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Kann es selbst kaum glauben, dass er nach über 30 MCU-Filmen und -Serien noch immer nicht genug von Marvel hat.

    Am heutigen Samstag läuft der Marvel-Film „The Amazing Spider-Man 2“ um 20.15 Uhr auf RTL Zwei. „Spider-Man: No Way Home“ hat mir schmerzlich vermittelt, wie viel besser das zweite Spidey-Abenteuer von Andrew Garfield hätte sein können.

    Sony Pictures

    +++ Meinung +++

    The Amazing Spider-Man 2: Rise Of Electro“ hat viele Qualitäten: Andrew Garfield ist in der Rolle von Peter Parker (wie in allem, was er tut) absolut großartig. Dessen zweites Marvel-Abenteuer bietet außerdem die am besten inszenierte Spidey-schwingt-durch-Häuserschluchten-Szene überhaupt und zugleich den für mich tragischsten Moment in der Leinwandgeschichte des beliebten Comic-Helden. Umso enttäuschender ist es, dass wir (bis jetzt) keinen „Amazing Spider-Man 3“ bekommen haben – gerade jetzt wo „Spider-Man: No Way Home“ uns nochmal Garfield in Bestform präsentiert hat. Doch nicht nur aus diesem Grund ist der zweite Spidey-Film von Marc Webb unglaublich frustrierend.

    Denn wie schon sein Vorgänger leidet „The Amazing Spider-Man 2“ an einer eklatanten Schwäche: Seinem peinlich überzeichneten Bösewicht, der genauso gut im lächerlichen DC-Flop „Batman & Robin“ hätte mitspielen können. Besonders nach „No Way Home“, der den Schurken Electro (Jamie Foxx) einer Generalüberholung unterzogen hat, wird deutlich, wie viel besser „The Amazing Spider-Man 2“ hätte sein können, wenn man doch nur den Bösewicht nicht so dermaßen verhunzt hätte.

    Darum geht es "The Amazing Spider-Man 2: Rise Of Electro"

    Peter Parker (Andrew Garfield) ist nun schon seit einiger Zeit Spider-Man und hat Probleme damit, sein Privat- und sein Superheldenleben unter einen Hut zu bringen. Besonders hart für ihn ist es, dass er Gwen Stacys sterbendem Vater versprochen hat, sich von Gwen (Emma Stone) fernzuhalten, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Doch Peter und seine Freundin haben eine so unsterbliche Chemie miteinander, dass sie nicht ohne einander auskommen. Als aber der schüchterne Nerd Max Dillon (Jamie Foxx) in ein Fass voller elektrischer Aale (!) fällt, mutiert er zu einem übernatürlichen Blitzeschleuderer, der bald auch Peter ins Visier nimmt.

    „The Amazing Spider-Man 2“ läuft am heutigen Samstag, den 7. Mai 2022, um 20.15 Uhr auf RTL Zwei. Alternativ könnt ihr den Film auch bei Sky Ticket streamen:

    ›› "The Amazing Spider-Man 2" bei Sky Ticket*

    Electro ist so mies, dass ihn "No Way Home" radikal ändern musste

    Ich habe schon erwähnt, wie toll ich „The Amazing Spider-Man 2“ in vielen Aspekten finde. Die authentische, herzzereißende Beziehung zwischen Peter Parker und Gwen Stacy ist einfach ein dermaßen starker emotionaler Anker, dass ich bei diesem Spidey-Film wahrscheinlich mehr mitfieberte als bei jedem anderen. Doch neben diesen echten, greifbaren Gefühlen bekommt man eben auch einen so absurd fremdschämigen Bösewicht präsentiert, dass es einem vor lauter Cringe fast die Fußnägel hochrollt.

    Wenn ein Arnold Schwarzenegger als Mr. Freeze in „Batman & Robin“ am laufenden Band und mit seinem unverkennbaren Arnie-Akzent unterirdisch schlechte Eis-Wortspiele reißt, dann ist das ein großer Spaß, weil der ganze Film einfach nur zum Weglachen ist. Aber bei „The Amazing Spider-Man 2“, der so vieles richtig macht und der emotional einen wirklich harten Punch landen will, ist das überhaupt nicht witzig. Der Bösewicht, der mit seiner penetranten Unbeholfenheit und dem Abhaken übelster Geek-Klischees allerhöchstens als nervige „Big Bang Theory“-Nebenfigur getaugt hätte, ist eine frustrierende Zumutung.

    Sony Pictures / Marvel Studios

    „Spider-Man: No Way Home“ zeigt hingegen, wie es besser geht. Nicht, dass Jamie Foxx' Electro im MCU-Multiversums-Abenteuer ein besonders tiefgründiger Bösewicht ist, aber er hat zumindest eine einschüchternde Leinwandpräsenz und seine Szenen und Sprüche sitzen. Zwar finde ich es nicht besonders elegant von Kevin Feige und seinen MCU-Macher*innen, auf jegliche Konsistenz zu pfeifen und uns stattdessen einen komplett anderen Electro zu präsentieren, der charakterlich nichts mehr mit dem Original zu tun hat (obwohl er exakt dieselbe Person darstellen soll), aber mit dieser Vorlage konnte man ja auch nur ein Eigentor schießen.

    Krasser Fehler in "Spider-Man: No Way Home": Das Auftauchen dieser Figur ergibt überhaupt keinen Sinn!

    An sich ist die Idee ja gar nicht schlecht, einen schüchternen Einzelgänger, der von seiner Umwelt quasi gar nicht wahrgenommen wird, zum Bösewicht zu machen, indem man ihm eine unvorstellbare Macht verleiht, die es ihm zum ersten Mal ermöglicht, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Man hätte es eben viel subtiler lösen können, mit einem verhalten nerdigen Max, der nach dem Gewinn seiner Elektrokräfte graduell zum selbstbewussten Sprücheklopfer wird, den Jamie Foxx in „No Way Home“ darstellt.

    Stattdessen wurde „The Amazing Spider-Man 2“ zu einem Marvel-Abenteuer mit mehr Höhen und Tiefen als ein Ausflug von Spidey durch die Häuserschluchten New Yorks. Ein Film, der mich emotional unglaublich mitgenommen hat – trotz seines nervigen Bösewichts. Hoffen wir, dass nach dem Erfolg von „No Way Home“ nun doch noch ein „Amazing Spider-Man 3“ kommt, der Andrew Garfield dann auch endlich mal einen würdigen Gegner gegenüberstellt. Er hätte es verdient...

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