+++ Meinung +++
Genre-Kenner wissen selbstredend bereits, dass Horror durchaus auch großen Spaß bereiten kann. Aber Grusel-Muffel stehen nicht selten verwundert daneben und fragen sich: „Was soll daran toll oder gar witzig sein?“ Manch ein einsteigerfreundlicher Genrefilm wird im Gegenzug von eingefleischten Horrorcracks verlacht. Es gibt allerdings eine Grauzone, mit der sich erfahrungsgemäß Filmfans von beiden Seiten der Diskussion anfreunden können – und das sind liebevolle Persiflagen!
Kaum ein Regisseur beherrscht dieses Subgenre so sehr wie Mel Brooks, dessen Parodien niemals von oben herab auf ihre Ziele eindreschen. Und nun endlich feiert eine von Mel Brooks' Horror-Hommagen ihre späte Blu-ray-Premiere: „Dracula – Tot aber glücklich“ mit Leslie Nielsen als Gute-Laune-Fürst der Blutsauger!
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Brooks' Parodien dienen stets als augenzwinkernde Liebeserklärung voller Insiderwitze für Kenner*innen des durch den Kakao gezogenen Stoffes. Gleichzeitig sind sie locker-leichte, zugängliche Späße, so dass auch Nicht-Kenner*innen auf gewitzte Art vorgeführt bekommen, was an den Zielscheiben von Brooks' Gag-Attacken so toll ist.
Das ist "Dracula – Tot aber glücklich"
Transsylvanien im Jahr 1893: Ein Brite (Peter MacNicol) will dem gefürchteten Grafen Dracula ein Haus in England verkaufen. Und das, obwohl ihn alle davor warnen, sich auch nur in die Nähe des seltsamen Schlossbewohners zu begeben. Doch entgegen aller Erwartungen klappt der Deal: Dracula unterzeichnet den Vertrag – macht den Anwalt daraufhin allerdings zu seinem unfreiwilligen Assistenten und reist mit ihm nach London. Dort sucht der blutdurstige Graf neue Opfer – findet jedoch im Vampirjäger Van Helsing (Mel Brooks) einen mächtigen Feind...
Zwar ist Brooks' „Dracula“ nicht derart populär wie etwa seine oft zitierte „Star Wars“-Parodie „Spaceballs“ oder die Western-Satire „Der wilde wilde Westen“. Jedoch: Die Horror-Parodie ist für Uneingeweihte deutlich zugänglicher als „Spaceballs“, der gerne für ratlose Gesichter sorgt, wenn man ihn Leuten zeigt, die Brooks-Neulinge sind und/oder nichts mit „Star Wars“ am Hut haben. Viel mehr reiht sich „Dracula – Tot aber glücklich“ nahtlos neben „Frankenstein Junior“ ein, Mel Brooks' passioniertes Unterfangen, „Frankenstein“ vergnüglich-munter auf den Arm zu nehmen.
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Beide Filme verneigen sich auf detailverliebte Weise vor den klassischen Universal-Studios-Horrormeilensteinen, erschließen sich mit ihren quirligen Einfällen, Slapstick und Dialogwitz aber auch Außenstehenden. Brooks' Liebe zu dem, was er treibt, zeigt sich auch im Bonusmaterial: Die von Pidax veröffentlichte Blu-ray zu „Dracula – Tot aber glücklich“ umfasst unter anderem einen Audiokommentar des Regisseurs, ein kurzweiliges Interview mit ihm und seinem Vampir, sowie eine für die richtige Stimmung sorgende Anmoderation durch Brooks.
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