Wie wir es mittlerweile von Marvel kennen, wartet auch „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ mit Abspannszenen auf. Der Fokus vieler Fans dürfte natürlich auf der ersten, der sogenannten Mid-Credit-Szene, liegen. Denn hier taucht eine komplett neue Heldin auf, die in Zukunft im MCU sehr wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielen wird. Doch auch die zweite Abspannszene hat einige nette Verweise zu bieten.
Doch fangen wir mit der ersten Szene, also mit Charlize Theron, an.
Charlize Theron in "Doctor Strange 2": Das ist die mysteriöse Frau in lila
Am Ende von „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ öffnet sich ein Portal, durch das eine von Superstar Charlize Theron gespielte, in lila gekleidete Frau tritt. Sie erklärt dem verdutzten Strange (Benedict Cumberbatch), dass er eine Inkursion verursacht hat und es nun Zeit sei, dies in Ordnung zu bringen. Dann gehen beide gemeinsam durch das zuvor mit einem Schwert geöffnete Portal weg aus unserer Welt in eine andere, auf die wir einen kurzen Blick werfen können. Doch wer ist diese Frau? Was meint sie mit der Inkursion? Und wohin gehen beide?
Charlize Theron als Clea neu im MCU: Bei der mysteriösen Frau in lila handelt es sich um eine sehr bekannte Marvel-Comic-Figur, die endlich ins MCU einzieht: In den Vorlagen ist Clea die große Liebe von Doctor Strange und beide heiraten sogar. Sie ist die Sorcerer Supreme der Dunklen Dimension und die Tochter des magischen Wesens Umar, welche wiederum die Schwester eines alten Bekannten ist: Dormammu aus „Doctor Strange“.
Rückkehr in die Dark Dimension: Ihr Auftritt könnte so die Brücke zurück zum Finale von „Doctor Strange“ schlagen. Dort tritt Strange in der Dunklen Dimension ja schließlich Cleas Onkel Dormammu entgegen. Und wer genau aufpasst, dürfte am Ende von „Doctor Strange 2“ die dunkle Dimension entdecken. Zumindest sieht die Welt, in welche Clea und Strange treten, verdächtig danach aus. Wann wir Clea wieder sehen, ist aktuell noch nicht bekannt. Aber viel deutet darauf hin, dass die Szene ein Teaser für einen möglichen „Doctor Strange 3“ mit ihr in einer wichtigen Rolle ist.
Das hat es mit der Inkursion auf sich: Doch da dürfte es dann nicht darum gehen, einfach noch mal Dormammu zurückzubringen. Clea deutet schließlich an, dass größere Probleme eine Lösung erwarten. Schließlich habe Strange eine Inkursion verursacht. Damit spielt sie darauf an, dass er die Traumwandler-Fähigkeit eingesetzt hat, um von einem toten Körper aus einem anderen Universum Besitz zu ergreifen. Wir lernen vorher schon, dass diese Fähigkeit gefährlich ist und zur Kollision verschiedener Universen führen kann.
Verweis auf das große Mega-Event „Secret Wars“: Das komplette Geschehen kann zudem ein Verweis auf das nächste MCU-Mega-Event sein, welches sogar „Infinity War“ und „Endgame“ in den Schatten stellen würde. Denn hier könnte sich herausstellen, dass das ganze Multiverse dem Ende geweiht ist und nur eine Welt überleben kann. Doch welcher die Zukunft gehört, darüber könnte ein Krieg ausbrechen.
Noch viel mehr zu Clea, ihrem Comic-Hintergrund – aber auch zu anderen sehr interessanten Aspekten von „Doctor Strange 2“ wie der Zukunft von Wanda (Elizabeth Olsen) und America Chavez (Xochitl Gomez), den Illuminati samt all den Cameos und dem dritten Auge von Strange bekommt ihr übrigens im auf diesen Absatz folgenden Video. Dies hat unser Marvel-Experte Sebastian bereits zum Kinostart des Films produziert. Im Text hier geht es derweil im Anschluss an das Video mit der zweiten Abspannszene weiter...
Der Pizzaverkäufer – mehr als nur ein simpler Gag
Die finale Abspannszene bringt uns dann zum Pizzaverkäufer in dem von Doctor Strange und America Chavez besuchten Multiversum zurück. Wir erinnern uns: Um sich den nach Bezahlung verlangenden Straßenhändler vom Leib zu halten, hat Strange ihn mit einem Spruch belegt, der dafür sorgt, dass sich dieser drei Wochen lang selbst schlägt. Nun sehen wir, wie der deutlich von der Prügelei mit sich selbst gezeichnete Pizza Poppa endlich damit fertig ist. Das ist natürlich ein Gag, dass er sich da wirklich drei Wochen auf der Straße geprügelt hat. Doch es steckt noch mehr darin, denn sowohl seine Worte als auch der Darsteller und sogar das Selbst-Prügeln sind weitere Insider-Verweise.
Bruch mit der 4. Wand: „It's Over!“, „Es ist vorbei!“ erklärt der Pizzahändler, was sich in erster Linie auf sein Martyrium bezieht. Doch er blickt dabei direkt in die Kamera, schaut uns, das Publikum, an. Denn er spricht auch zu uns. Dass es vorbei ist, bezieht sich nämlich auch auf den Film. Er durchbricht also in „Deadpool“-Manier die vierte Wand, um mit dem Publikum zu sprechen und uns zu sagen, dass wir nun nach Hause gehen können.
Die Rolle wird von Bruce Campbell gespielt: Dass wir Bruce Campbell in dieser Rolle als Pizzaverkäufer sehen, ist kein Zufall. Campbell ist ein alter Kumpel von Regisseur Sam Raimi. Beide lernten sich bereits in der Schule kennen und fingen an, gemeinsam Filme zu machen. Daraus entstand irgendwann „Tanz der Teufel“ von Raimi und mit Campbell in der Hauptrolle. Auf den Kulthorrorfilm folgten dann noch die Sequels „Tanz der Teufel II“ und „Armee der Finsternis“. Die von Campbell gespielte Figur Ash Williams wurde sogar in die Marvel Comics übertragen und kämpfte dort im Comic-Band „Marvel Zombies vs. Armee der Finsternis“ Seite an Seite mit Helden wie Spider-Man oder Doctor Strange.
Zudem hat Bruce Campbell regelmäßig Cameo-Auftritte in den weiteren Filmen von Sam Raimi. In allen drei „Spider-Man“-Filmen des Regisseurs mit Tobey Maguire war Campbell so auch zu sehen – und zwar jedes Mal in einer anderen Rolle, wobei er immer verschiedene Berufe ausübte. Dass er nun wieder einen anderen Beruf hat, ist auch ein Verweis darauf.
Sich selbst schlagen - ein weiterer Insider: Dass sich Campbell in seiner Rolle als Pizza-Balls-Händler selbst prügelt, ist ein weiterer Raimi-Insider, der auch noch perfekt zu „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ passt. Denn ein Markenzeichen von Raimi ist es, dass Figuren gerne mal gegen sich selbst kämpfen müssen. So muss sich auch der angesprochene Ash in der „Tanz der Teufel“-Trilogie mehrfach mit sich selbst prügeln. Und in „Doctor Strange 2“ kämpft ja unter anderem auch der Titelheld gegen sich selbst, ist doch ein wichtiger Teil des Showdowns ein Kampf gegen eine andere Variante seiner selbst.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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