Am 8. April gab es nach langen Prüfungen und nun erfolgten Freigaben der diversen Behörden in den USA und Europa einen aufsehenerregenden und milliardenschweren Deal. Dabei wurden Warner Media und Discovery Inc. zu einer neuen Firma namens Warner Bros. Discovery zusammengeführt. Warum uns Filmfans das interessieren soll? Neuer Boss der Firma ist der vorherige Discovery-CEO David Zaslav und der will angeblich einen großen Fokus auf die DC-Comicverfilmungen legen.
Wie das Branchenmagazin Variety berichtet, ist Zaslav der Meinung, dass es für die Zukunft des neuen Unternehmens ungemein wichtig sei, das volle Potenzial der DC-Comicfiguren zu nutzen. Bisher soll dies noch nicht der Fall sein und DC seiner Meinung nach noch die kohärente Strategie fehlen. Zaslav hat wohl auch schon die Monate und Wochen hin zum Deal genutzt, um Pläne im Hintergrund aufzustellen.
"Superman"-Comeback und mehr Sachen wie "Joker"?
Laut dem Branchenmagazin Variety wird der aktuelle DC-Filmboss Walter Hamada unter Zaslav wohl weiter die Geschicke im Tagesgeschäft leiten dürfen. Seit seinem Amtsantritt 2018 kommen die Filme schließlich bei Publikum und Kritik im Schnitt deutlich besser an, als vorher. Er darf sich wohl auch zum Teil auf die Fahnen schreiben, dass ein Film wie „Joker“ so ein Erfolg wurde, was die neuen Bosse um Zaslav beeindrucken soll. „Joker“ aber auch der Umgang mit Harley Quinn seien „strahlende Beispiele, wie man DC-Figuren aus der zweiten Reihe ausnutzen kann und sollte“. Allerdings geschehe dies noch zu wenig...
Betrübt soll Zaslav darüber sein, dass so eine beliebte Figur wie Superman, ein Held aus dem obersten Regal, nur noch „vor sich hindümpele“. Das müsse sich ändern, die Figur müsse dringend „wiederbelebt“ werden. Wir dürfen also damit rechnen, dass unter der neuen Führung ein neuer Superman-Film eine sehr hohe Priorität bekommen wird. Ob mit Henry Cavill in einer Art „Man Of Steel 2“ oder einem komplett neuen Ansatz, das bleibt die Frage.
Streaming oder Kino, Hauptsache mehr DC
Allgemein scheint die neue Führung einen zuletzt eingeschlagenen Weg noch konsequenter gehen zu wollen. Es müsse mehr DC-Content geben. Hamada trieb dies in den vergangenen Jahren bereits voran. Seine Forderung war es so zum Beispiel, dass bei jedem Kinofilm automatisch ein Streaming-Spin-off mitgedacht werden soll. Nach „The Suicide Squad“ kam so „Peacemaker“, nach „The Batman“ sind so bereits mehrere Serien (über Colin Farrells Pinguin und über die Bösewichte in Arkham) in Arbeit. Die neue Leitung glaube aber, dass DC noch mehr tun müsse, also noch mehr produzieren und veröffentlichen soll – vor allem gehe es dabei auch nicht nur um Filme und Serien im Kino bzw. Streaming, sondern auch um Videospiele.
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Etwas widersprüchlich sind die Berichte dahingehend, ob man insgesamt auch wieder Marvel mehr nacheifern will und alles in einem gemeinsamen Universum ansiedeln möchte. Eigentlich haben sich Warner und DC davon verabschiedet. Laut Variety hat Zaslav aber in den vergangenen Wochen bereits nach jemandem gesucht, der so etwas wie die DC-Version von Marvel-Mastermind Kevin Feige werden würde – was man eigentlich ja nur braucht, wenn man alles stärker miteinander verknüpfen will.
Die Erklärung für diese Widersprüchlichkeit ist aber womöglich die Aussage eines Insiders: Der verrät, dass es Zaslav gerade nicht darum gehe, einen „kreativen Guru“ zu finden, sondern eher jemand mit einem Business-Hintergrund, der es schaffe, die verschiedenen Bereiche von DC harmonischer zusammenarbeiten zu lassen. Der Vergleich mit Feige passe daher nicht, trotz der bei oberflächlichem Blick ähnlichen Aufseher-Rolle. Auch hier dürfte es also eher darum gehen, für mehr Output zu sorgen.
Auf jeden Fall deutet vieles darauf hin, dass DC-Fans sich auf deutlich mehr Filme, Serien etc. mit den diversen Figuren der Comic-Schmiede einstellen dürfen und dabei auch Superman wieder eine große Rolle spielen wird. Nächster DC-Film ist erst einmal „Black Adam“ mit Dwayne Johnson, der am 20. Oktober 2022 in die Kinos kommen soll.
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