+++ Meinung +++
Die paar Kratzer, die Bruce Willis in seiner Paraderolle als John McClane in den bisherigen „Stirb langsam“-Filmen abbekommt, sind ein Witz im Vergleich zu dem, was Jason Statham als Titelheld in „Parker“ alles einstecken muss!
Basierend auf der „Parker“-Romanreihe liefert Taylor Hackford („Ray“) eine grandios-gradlinige 70er-Jahre-Reminiszenz – spannend, knüppelhart und angenehm humorlos: Endlich mal wieder einen Gangster-Thriller ohne Selbstironie à la Quentin Tarantino! Es braucht nicht immer ein wissendes Augenzwinkern – manchmal will man eben auch einen kompromisslosen Oldschool-Reißer.
Darum geht’s in "Parker"
Parker (Jason Statham) ist ein professioneller Verbrecher mit strengen Prinzipien. Bei seinem neuesten Coup, einem Überfall auf ein Volksfest in Ohio, läuft zunächst auch alles nach Plan. Doch auf der Flucht schlägt Neu-Komplize Melander (Michael Chiklis) plötzlich vor, die millionenschwere Beute direkt in einen noch größeren Coup zu reinvestieren …
… was Parker, der Überraschungen gar nicht gerne hat, allerdings dankend ablehnt – und daraufhin von seinen vermeintlichen Partnern direkt am Straßenrand entsorgt wird. Aber mit so ein paar lächerlichen Kugeln ist Parker nicht totzukriegen und mit gehöriger Wut im Bauch macht er sich auf nach Florida, um Rache an seinen Ex-Partnern zu üben. Dabei kommt ihm die Unterstützung der desillusionierten Immobilienmaklerin Leslie (Jennifer Lopez) sehr gelegen...
Nicht der erste "Parker"-Film
Der Autor Donald E. Westlake schrieb zwischen 1962 und 2008 unter dem Pseudonym Richard Stark insgesamt stolze 24 „Parker"-Romane. Die Handlung ist dabei eigentlich immer dieselbe: Parker wird verarscht - und rächt sich auf brutale, aber ehrliche Weise. Acht der Bücher wurden bereits verfilmt – und zwar von solch illustren Regisseuren wie John Boorman („Point Blank"), Brian Helgeland („Payback - Zahltag") und sogar dem Nouvelle-Vague-Genie Jean-Luc Godard („Made in USA").
Die meisten der Filmemacher haben dabei allerdings versucht, mehr aus dem Stoff herauszuholen, als eigentlich drinsteckt. Deshalb ist „Parker“ mit Jason Statham auch so gut geworden – weil alle Beteiligten ganz genau wissen, was sie da gerade drehen: eine gradlinig-kompromisslose Rachephantasie, nicht mehr und nicht weniger.
Achtung: ProSieben zeigt "Parker" (zunächst) geschnitten
„Parker“ wurde bei seinem Kinostart von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. Das heißt, dass TV-Sender den Film erst ab 22 Uhr ungekürzt im Free-TV zeigen dürfen. Der Termin zur Primetime um 20.15 Uhr bedeutet deshalb, dass ProSieben wie bei früheren Ausstrahlungen erneut erst einmal eine gekürzte Fassung des Films zeigen wird – und die können wir euch bei einem Film wie diesem, wo es gerade auf die Wucht der Actionszenen ankommt, nun wirklich nicht ruhig Gewissens ans Herzen legen.
Deshalb empfehlen wir euch entweder eine der Heimkino-Versionen …
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… oder ihr bleibt einfach ein paar Stunden länger wach: Die Wiederholung von „Parker“ ab 00.25 Uhr ist nämlich ungekürzt – und für diese gilt dann auch uneingeschränkt das Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik:
Für Freunde schnörkellos-stilsicherer Charles-Bronson-Reißer wie „Kalter Hauch" oder „Ein Mann sieht rot" ist „Parker" ein absolutes Muss: In Zeiten allzu überkandidelter Action-Blockbuster kommt Jason Stathams Gradlinigkeit gerade richtig!
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