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    TV-Tipp: Einer der besten Fantasy-Filme aller Zeiten – aber Vorsicht, dieser Anime ist nichts für kleine Kinder
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Weil Hayao Miyazaki ihn träumen lässt, Sergio Leone ihm den Schweiß auf die Stirn treibt und Stanley Kubrick seinen Grips fordert: Dafür liebt Benjamin das Kino!

    Hayao Miyazaki und sein Animationsstudio Ghibli haben zahlreiche Meisterwerke geschaffen. Eines seiner größten ist „Prinzessin Mononoke“. Der Fantasy-Anime ist einer der absoluten Lieblingsfilme von FILMSTARTS-Redakteur Benjamin.

    Studio Ghibli

    +++ Meinung +++

    Wenn man mich nach meinem Lieblingsfilm fragt, kann ich diese Frage nie zufriedenstellend beantworten. Dafür gibt es einfach zu viele gleichwertige Kandidaten. Doch mein heutiger TV-Tipp „Prinzessin Mononoke“ wird wohl für immer und ewig ganz weit oben in meiner persönlichen Bestenliste stehen: Der wunderschöne und zutiefst humanistische Anime kann für Kinder aufgrund seiner brutalen und teils sehr ekligen Szenen verstörend wirken (er hat eine FSK-Freigabe ab 12), erwachsene Fantasy-Fans, die ihn noch nicht kennen, sollten die heutige TV-Ausstrahlung aber nutzen. 

    „Prinzessin Mononoke“ läuft am heutigen Freitag, dem 18. März 2022 um 20.15 Uhr auf ProSieben Maxx. Alternativ könnt ihr den Film aktuell auch bei Netflix streamen oder auf Blu-ray oder DVD kaufen.

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    Darum geht es in "Prinzessin Mononoke"

    Als ein wildgewordener Eber droht, ein Dorf zu attackieren, schafft es der tapfere Kriegerprinz Ashitaka ihn im Kampf zu besiegen. Doch dabei verletzt sich der junge Mann am Arm und wird von einem tödlichen Fluch belegt. Auf der Suche nach Heilung reist Ashitaka daraufhin durchs Land und kommt in einer Siedlung an, deren Bewohner*innen ihren nahegelegenen Wald abholzen und damit den Lebensraum der Tiere bedrohen. Wolfsgöttin Moro und ihr menschliches Findelkind San (die titelgebende Prinzessin Mononoke) führen gemeinsam mit ihrem Rudel Krieg gegen die zerstörerischen Menschen.

    Ashitaka steht als Außenseiter plötzlich zwischen den Fronten. Schließt er sich San und ihren Wölfen an oder den Menschen, die ebenfalls existenzielle Gründe für die Waldrodung haben? Schafft es San am Ende sogar, zwischen beiden Parteien zu vermitteln? Einfach wird das jedoch nicht, denn sowohl die Tiere des Waldes als auch die Menschen sind schon lange dem Hass verfallen und zeigen keinerlei Interesse an einer friedlichen Lösung.

    Darum ist "Prinzessin Mononoke" ein Meisterwerk

    Wie bei Studio Ghibli üblich, ist es gerade die faszinierende Mischung aus kreativen, fantastischen Elementen und nachvollziehbaren, greifbaren Konflikten, mit der „Prinzessin Mononoke“ sein Publikum in den Bann zieht.

    Die ganze Geschichte lässt sich wunderbar auf die echte Welt übertragen, wo wir Menschen das sensible Gleichgewicht der Natur stören und dabei immer mehr unser eigenes Verderben heraufbeschwören. Doch wie auch in der Realität sind die Umweltsünder*innen in „Prinzessin Mononoke“ noch lange keine durch und durch verdorbenen Menschen, sondern vielschichtige Wesen mit komplexen Motiven. Selbst die Bösewichtin Madame Eboshi zeigt durchaus auch lobenswerte Tugenden, doch sie hat eben auch für das Überleben ihrer Untergebenen zu sorgen und trifft aus Sorge um sie drastische, destruktive Entscheidungen, die letztendlich alles nur noch schlimmer machen.

    Und wenn es infolgedessen zu Leid, Hass und Zerstörung kommt, ist „Prinzessin Mononoke“ nicht gerade zimperlich: Die wunderschöne Harmonie aus fantastischen Zeichnungen und gefühlvoller Musik wird immer wieder durch hässliche dämonische Fratzen und drastische Gewaltszenen unterbrochen. Doch selbst diese verstörenden Szenen wirken nicht ausschließlich abstoßend, sondern sorgen im Vergleich zur unbefleckten friedlichen Natur für einen umso spannenderen Kontrast, der noch tiefer in die Welt von „Mononoke“ einlädt.

    Prinzessin Mononoke

    Dabei transzendiert der Fantasy-Film die rein audiovisuelle Ebene und wird zu einer fast schon spirituellen Erfahrung, indem er mit seiner von der japanischen Shinto-Religion geprägten Geschichte dazu einlädt, die Natur als fühlendes Wesen zu betrachten, das sich eben zur Wehr setzt, wenn man es bedroht. Zudem erlaubt der Blick durch die Fantasy-Brille einen relativ unvoreingenommenen Blick auf ein makelhaftes, von Menschen geschaffenes System, das sich nur durch die Zerstörung seiner Umwelt am Leben erhalten kann. Ein System, das genauso gut unser eigenes sein könnte, und ein Schicksal, das womöglich auch uns droht.

    „Prinzessin Mononoke“ ist ein Meisterwerk, das – gekleidet im Gewand einer mitreißenden Fantasy-Geschichte – eines der größten Menschheitsprobleme überhaupt thematisiert, welches 25 Jahre nach dem Kinostart relevanter ist als jemals zuvor. Kein Wunder, dass der Anime auch in unserem Ranking der besten Fantasyfilme aller Zeiten weit oben landete:

    Die besten Fantasyfilme aller Zeiten

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