Wenn sich Kinostarttermine von Blockbustern gehörig verschieben – sei es nun nach vorne oder nach hinten –, ist uns das eigentlich immer einen Artikel wert. Gut, „Willkommen in Siegheilkirchen“ lässt sich jetzt vielleicht nicht unbedingt in dieselbe Schublade stecken wie große Kassenschlager aus Hollywood, dennoch gibt es gleich zwei Gründe, warum wir euch nicht vorenthalten wollen, dass der Film nun Kinostart am 7. Juli 2022 hat.
Einerseits stand die rotzfreche Verfilmung nach Manfred Deix, die eigentlich schon am 13. Januar 2022 anlaufen sollte, zuletzt sogar völlig ohne Kinostart da – und gerade in Zeiten von Corona ist es nun mal immer wieder eine Freude, wenn ein Film doch noch den Weg auf die Leinwand schafft. Andererseits stieß unsere Nachricht zum Trailer des Films auf derart großes Interesse, dass wir uns sicher sind: Wer den Trailer von „Willkommen in Siegheilkirchen“ sehen wollte, wird womöglich auch wissen wollen, wann es den Rest des Films zu bestaunen gibt. Und genau darauf gibt's nun endlich eine Antwort: in ziemlich genau vier Monaten!
Wir haben den Film übrigens schon gesehen und sind uns ziemlich sicher: Fans des österreichischen Comic-, Cartoon- und Karikaturen-Meisters Manfred Deix werden mit der rotzfrechen Satire in Gestalt eines vermeintlich unschuldigen Animationsfilm auf ihre Kosten kommen. Alle anderen sollten sich schon mal auf Unterhaltung weit unter der Gürtellinie einstellen – die dennoch ihre Schauwerte mitbringt.
Derb – aber mit dem Herz am rechten Fleck
„Willkommen in Siegheilkirchen“ erzählt die Geschichte vom Rotzbub (Stimme: Markus Freistätter). Der Sohn des örtlichen Wirts im erzkatholischen Siegheilkirchen hat wenig Lust darauf, im Hinterland der Alpenrepublik die Schulbank zu drücken und vertreibt sich seine Zeit lieber mit ebenso frechen wie freizügigen Zeichnungen, die bei seinen pubertären Mitschülern natürlich ganz besonders gut ankommen. Doch das ist erst der Anfang.
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Rotzbub verliebt sich in die hübsche Marioina (Gerti Drassl), die er mit seinen Werken beeindrucken will. Indes macht die Runde, das der junge sein sexuelles Erwachen äußerst kunstfertig zum Ausdruck bringt – und schon bald verdient er sich mit seinen Kritzeleien ordentlich Taschengeld dazu.
Regie bei dem animierten Gag-Feuerwerk zwischen Sexual- und Fäkalhumor führten Marcus H. Rosenmüller und Santiago Lopez Jover, die nach einem Drehbuch von Martin Ambrosch nur am Rande eine beißende Gesellschaftssatire liefern, sich mit ihrem Film aber vor allem vor dem feucht-fröhlichen Treiben von Manfred Deix verneigen. Aber das ist auch völlig in Ordnung so, immerhin ist irgendwo zwischen den anstandslosen Witzeleien auch noch eine Coming-of-Age-Geschichte mit Herz verborgen – und die macht nicht zuletzt dank prominenter Synchronsprecher wie Kabarettist Roland Düringer und Moderator Armin Assinger durchaus Laune.
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