Im Sommer 2020 waren die allermeisten Kinos in den USA wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Nur die Autokinos durften weiterhin öffnen – und fuhren dank dieses Monopols ziemlich starke Zahlen ein. Trotzdem reichten die Autokinos allein nicht, um einen großen Blockbuster-Start zu tragen, weshalb die Hollywoodstudios praktisch alle geplanten Kinostarts absagten. Stattdessen dominierten Wiederaufführungen von „Jurassic Park“ und „Die Goonies“ plötzlich die Kinocharts.
Nur der eigentlich auf Arthouse-Stoffe spezialisierter US-Verleih IFC erkannte in diesem Moment die Gunst der Stunde – und veröffentlichte in dieser Situation „The Witch Next Door“, der so nahezu ohne aktuelle Konkurrenz in den (Auto-)Kinos starten konnte. So landete der Horror-Schocker fünf Wochen in Folge auf Platz 1 der US-Kinocharts – ein Erfolg, der in den 23 Jahren zuvor nur vier anderen Filmen gelang: „Titanic“, „The Sixth Sense“, „Avatar“ und „Black Panther“!
Heute Nacht ab 0.40 Uhr feiert „The Witch Next Door“ seine deutsche TV-Premiere - und zwar ab 0.40 Uhr auf RTL 2. Wem das zu spät, der kann auch auf Amazon Prime Video reinschauen - dort ist der Film sogar im Prime-Abo ohne Zusatzkosten mit enthalten:
(Fast) Alles nur ein Irrtum
Später stellte sich dann allerdings heraus, dass die Charts einen Fehler hatten. „The Witch Next Door“ war nie wirklich auf Platz 1 – die Spitzenposition in allen fünf Wochen gehörte vielmehr dem zeitgleich auf VoD und in den Autokinos veröffentlichten „Trolls 2“. Nur hatte der Verleih des Animations-Musicals in den ersten Wochen des Lockdowns anderes zu tun, als Einspielzahlen zu melden.
Nur dürfte das die Verantwortlichen hinter dem „The Witch Next Door“-Hype da gar nicht mehr groß gejuckt haben. Schließlich haben alle Filmseiten der Welt wochenlang groß über ihren Film berichtet – und dem kleinen Hexen-Horror damit angesichts der Situation erstaunlich gute Zahlen beschert…
Der Plot von "The Witch Next Door"
Nachdem er sich beim Stehlen den Arm gebrochen hat, wird Teenager Ben (John-Paul Howard) als Therapiemaßnahme zu seinem Vater Liam (Jamison Jones) geschickt. Aber für Langeweile bleibt auch in den verschlafenen Urlaubsstädtchen keine Zeit – denn im Haus der Familie nebenan geschehen mysteriöse Dinge!
Zunächst benimmt sich die Mutter Abbie (Zarah Mahler) zunehmend merkwürdig – und dann behaupten die Eltern plötzlich, dass sie gar keinen Sohn haben, obwohl Ben dem siebenjährigen Dillon (Blane Crockarell) erst am Tag zuvor noch Segelunterricht gegeben hat. Das Problem ist nur: Einem Teenager mit Schmerzmittel-Problemen glaubt natürlich niemand…
Fiese Hexe, keine Zeitverschwendung
Kurzkritik zu „The Witch Next Door“: Der Film ist nicht nur eine Hommage an Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“. Stattdessen werden hier etliche Vorbilder von „Die Goonies“ über „Die Dämonischen“ bis hin zu „Alien“ zu einem Hexen-Horror mit einer angenehmen Achtziger-Atmosphäre und einem knackigen Erzähltempo verarbeitet.
Und apropos Hexe: Wenn sie bei ihrem ersten Auftritt aus den Eingeweiden eines Hirsches herauskrabbelt, schindet die titelgebende Kreatur direkt mächtig Eindruck! Die Make-up-Effekte sind wirklich gelungen – aber noch mehr begeistert das saftig-schmatzende Sounddesign mitsamt den gänsehauterregend-knackenden Knochen...
Nachdem das Sequel nie kam: Steht nun ein Remake des erfolgreichsten Zombiefilms aller Zeiten an?*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels anlässlich der heutigen TV-Ausstrahlung des Films.