Hinter „Avatar“ ist „Avengers: Endgame“ der nach Kinoeinnahmen zweiterfolgreichste Film aller Zeiten. Er wird auf absehbare Zeit mit Sicherheit der erfolgreichste Marvel-Film bleiben. „Endgame“ schließt alle bis dahin veröffentlichten Filme des Marvel Cinematic Universe mit einem Zeitreise-Plot und einer beispiellosen Crossover-Orgie ab und es ist fraglich, wie dieser Gigantismus jemals übertroffen werden soll. Gleichwohl rechnen viele Fans fest mit „Avengers 5“ – nun aber setzt Kevin Feige ein dickes Fragezeichen hinter diesen Film.
Der "finale" Avengers-Film "Endgame"
„Gemeinsam unbesiegbar: Making Of Eternals“ führt auf Disney+ hinter die Kulissen des Marvel-Films über die uralten Menschheits-Beschützer und auch Kevin Feige, der die Oberaufsicht über das Franchise hat, kommt hier zu Wort. Was er in seinem kurzen Rückblick sagt (ab 00:05:50), kann als Absage an einen – offiziell bisher nicht angekündigten – „Avengers 5“ interpretiert werden:
›› "Eternals Making-of" bei Disney+*
„Marvel Studios und das Marvel Cinematic Universe ist nun über seinen zehnten Geburtstag hinaus und mit der Veröffentlichung des finalen ‚Avengers‘-Films haben wir eine 22 Filme lange Infinity-Saga abgeschlossen.“ Nun wolle man sich neuen Figuren widmen und im Archiv der Marvel-Comics graben, um sich der „tiefsten, reichsten Mythologie“ wie eben den „Eternals“-Geschichten zu widmen. Hat der Marvel-Chef hier soeben alle Hoffnungen auf einen weiteren „Avengers“-Film beerdigt?
Die Avengers sind offenbar Geschichte
Bereits zuvor hatte Feige den Schwerpunkt der aktuellen Marvel-Phase Nummer 4 damit beschrieben, dass es um neue Figuren gehe und darum, neue Dinge über bekannte Charaktere wie Doctor Strange zu lernen („Doctor Strange 2“ startet am 4. Mai 2022 in den Kinos). Einen großen Event-Film wie „Avengers 4“, der unterschiedliche Handlungsstränge zu einem Ende bringt, dürfte es dabei zwar geben. Wenn Feige mit seiner Aussage jedoch nicht einfach nur den finalen Film von Phase 1-3, sondern mit „Endgame“ wirklich den finalen „Avengers“-Teil überhaupt gemeint hat, wird es dort anders zugehen als in den vier „Avengers“-Filmen zuvor.
Wir könnten stattdessen einen „Young Avengers“-Film bekommen, womöglich mit u. a. Kate Bishop (Hailee Steinfeld) aus „Hawkeye“ und der genialen Tüftlerin Riri Williams (Dominique Thorne) aus der kommenden Disney+-Serie „Ironheart“. Vielleicht verabschiedet sich Marvel aber auch vom Avengers-Prinzip, das seit dem ersten Film von 2012 darin bestand, unterschiedliche Held*innen zur Rettung der Welt zusammenzubringen. Dieses Prinzip könnte inzwischen schlicht zu klein geworden sein.
Die Bedrohung der Erde durch irgendeine (außerirdische) Macht und das Crossover zwischen Figuren aus unterschiedlichen Filmen, die alle in derselben Realität spielen, haben wir schließlich oft genug gesehen. Der Superhit „Spider-Man: No Way Home“ öffnete gerade erst die Grenzen zwischen verschiedenen Parallelwelten, „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ wird daran anknüpfen und es ist kaum vorstellbar, dass sich die Fans mit einem weiteren, gewöhnlichen Crossover-Film zufriedengeben werden, der nicht auch die Grenzen einer Realität sprengt.
Die Zeichen stehen auf "Secret Wars"
Ein Blick ins Comic-Regal offenbart ein logisches nächste Marvel-Superevent: „Secret Wars“. Eine Adaption ist bisher nicht offiziell bestätigt, gerade die 2015er-Version dieser Story erscheint aber als passende Steigerung der Bedrohung durch Thanos: Anstatt dass „nur“ die Existenz der Hälfte der Bevölkerung eines Universums auf dem Spiel steht, bricht hier ein Krieg zwischen unterschiedlichen Multiversen aus. In der Serie „Loki“ wurde auf einen solchen Krieg ja bereits verwiesen…
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