Donnerstag ist Kino-Starttag, und diesmal stehen mit „Moonfall“ und „Tod auf dem Nil“ zwei potenzielle Hits an – auch wenn die ersten Einspielzahlen für „Moonfall“ aus den USA, wo der Film bereits vergangene Woche angelaufen ist, die Erwartungen etwas dämpfen.
Bei beiden Filmen ist auch ohne großes Vorwissen relativ klar, was einen erwartet: Bei Roland Emmerichs „Moonfall“ wird mal wieder die Erde in Schutt und Asche gelegt, was wir von dem Blockbuster-Regisseur ja auch schon aus Filmen wie „2012“ und „The Day After Tomorrow“ kennen. Und „Tod auf dem Nil“ ist die Verfilmung des berühmten Agatha-Christie-Romans, in der Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh - gerade ganz frisch für „Belfast“ für mehrere Oscars nominiert) fleißig Verdächtige befragt, um einen Mordfall aufzuklären. Aber lohnt sich der Kinobesuch?
"Tod auf dem Nil" sollte bereits 2019 starten…
Diesem dürften Agatha-Christie-Fans nämlich entgegengefiebert haben, da inzwischen schon fünf Jahre ins Land gegangen sind, seit Kenneth Branagh in „Mord im Orient-Express“ sein Leinwand-Debüt als Poirot gab. „Orient-Express“ entpuppte sich damals mit knapp 353 Millionen US-Dollar Einnahmen bei einem Budget von 55 Millionen als Kino-Hit – und dennoch hat es ungewöhnlich lange gedauert, bis die neueste Agatha-Christie-Verfilmung mit Stars wie „Wonder Woman“-Darstellerin Gal Gadot, Annette Bening, Rose Leslie und natürlich Kenneth Branagh nun ihren Weg in die Kinos gefunden hat.
Zunächst war „Tod auf dem Nil“, der strenggenommen natürlich keine inhaltliche Fortsetzung von „Orient-Express“ ist, aber dennoch der nächste Teil von Branaghs Kino-Reihe, nämlich für einen Start im November 2019 (!) geplant. Dann kam aber die Übernahme von 20th Century Fox durch Disney dazwischen, danach die Corona-Pandemie und schließlich noch die Missbrauchsvorwürfe gegen Darsteller Armie Hammer. Und so wurde der Starttermin immer und immer wieder verschoben…
Das Warten hat sich aber leider nur bedingt gelohnt. Das Fazit unserer 2,5-Sterne-Kritik zu „Tod auf dem Nil“ lautet: „Kenneth Branaghs zweite Agatha-Christie-Adaption hat originellere Ansätze als sein ,Mord im Orient-Express‘ – aber ein unentschlossener erzählerischer Fokus sowie eine das Flair des Vorgängers vermissenlassende Optik sorgen dafür, dass „Tod auf dem Nil“ weder mit dem vorherigen Poirot-Fall noch mit der 1978er-Verfilmung desselben Stoffes mithalten kann.“
Roland Emmerich macht in "Moonfall" die Erde platt
Wer hofft, mit „Moonfall“ bessere Karten auf einen gelungenen Kinobesuch zu haben, den müssen wir leider enttäuschen. Roland Emmerich zeigt sich bei seinem Sci-Fi-Action-Spektakel leider nicht von seiner besten Seite, lässt die Stärken seiner früheren Werke vermissen – die waren vielleicht auch nicht gerade Meisterwerke, funktionierten aber hervorragend als unterhaltsames Popcorn-Kino.
Das können wir „Moonfall“ leider nicht attestieren. Selbst Fans hirnloser Bombast-Action, die dann aber zumindest mitreißen und gut unterhalten muss, dürften es schwer haben, „Moonfall“ viel abzugewinnen.
Das Fazit unserer 2-Sterne-Kritik zu „Moonfall“ lautet: „,Moonfall‘ entpuppt sich als wenig stimmige Mischung aus Katastrophen-Guilty-Pleasure, Verschwörungs-Thriller und Science-Fiction-Drama, bei der die Schauwerte trotz der epischen Mond-Prämisse seltsam blass bleiben.“ Da hilft auch der Twist im letzten Drittel nichts, auf den ihr aber zumindest neugierig sein dürft…
Wenn ihr mehr über „Moonfall“ wissen wollt, dann hört doch einfach in unseren Podcast Leinwandliebe rein, in dessen neuester Folge wir den Action-Kracher ausführlich besprechen. Dabei bleiben wir zunächst spoilerfrei und bevor wir zu den Spoilern kommen, gibt es eine Warnung.
Was startet sonst noch im Kino?
Wem der Sinn nach Romantik steht, für den oder die könnte „Marry Me - Verheiratet auf den ersten Blick“ mit Jennifer Lopez und Owen Wilson interessant sein. Übrigens spielt hier auch „Moonfall“-Star John Bradley mit. In der romantischen Komödie entscheiden sich ein Pop-Superstar (Lopez) und ein geschiedener Mathelehrer (Wilson) zu einer Spontan-Heirat – und eine verrückte Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf.
Spannung verspricht der High-Tech-Thriller „Kimi“ mit „Big Little Lies“-Star Zoë Kravitz über eine unter Platzangst leidende Mitarbeiterin eines Technik-Konzerns, die über einen Sprach-Assistenten einen Mord belauscht und auf eigene Faust ermittelt. Und wer mal wieder so richtig lachen will, hat diese Woche die großartige Gelegenheit, Loriots „Ödipussi“ in einer Wiederaufführung auf der großen Leinwand zu sehen.
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