Durch einen Deal zwischen Sony und Disney kann Marvel-Held Spider-Man zwar in Disneys erfolgreichem Marvel Cinematic Universe (MCU) mitmischen, an sich liegen die Filmrechte an Spidey und den anderen Figuren aus seinen Comics aber noch immer bei Sony. Und das will das Studio nach wie vor auf ganz eigene Weise nutzen. Mit den beiden „Venom“-Filmen hat man das sogenannte Sony Spider-Man Universe (SSU) losgetreten, das – abgesehen von einer gewissen Post-Credit-Szene – bis jetzt noch keine Verbindungen zum MCU hat.
Stattdessen soll erst einmal ganz ohne den Wandkrabbler ein eigenständiges Marvel-Universum geschaffen werden, in dem „Spider-Man“-Bösewichte und -Nebenfiguren ins Zentrum rücken (gemunkelt wird aber auch schon, dass früher oder später irgendeine Version von Spidey selbst vorbeischauen wird). Und hier plant Sony jetzt schon weiter voraus. Am 31. März 2022 startet zunächst „Morbius“ mit Jared Leto als Marvel-Vampir, fest geplant sind zudem noch „Kraven The Hunter“ und „Madame Web“. Während schon länger feststeht, dass „Kick-Ass“-Star Aaron Taylor-Johnson Ersteren spielen wird, ist nun auch eine Hauptdarstellerin für Letztere gefunden:
Dakota Johnson befindet sich laut Deadline in finalen Verhandlungen, die Titelrolle im „Spider-Man“-Spin-off „Madame Web“ zu übernehmen.
Damit kehrt die Schauspielerin nach einigen Jahren wieder in Blockbustergefilde zurück, nachdem sie nach ihrem Durchbruch mit der „Fifty Shades Of Grey“-Trilogie zuletzt eher in etwas kleineren Produktionen wie „Suspiria“, „The Peanut Butter Falcon“ und „Frau im Dunkeln“ zu sehen war.
Origin-Story für Madame Web?
Bei Cassandra Web alias Madame Web handelt es sich um eine erstmals 1980 in Erscheinung getretene Nebenfigur aus den „Spider-Man“-Comics, die dort meist als alte, blinde Frau mit einer chronischen Muskelschwäche auftritt. Um richtig atmen und sich bewegen zu können, ist sie daher an ein Lebenserhaltungssystem angeschlossen, das einem Spinnennetz ähnelt. Was sie an körperlicher Fitness vermissen lässt, macht sie aber mit ihren mentalen Kräften wett. So verfügt sie über telepathische Fähigkeiten und kann etwa auch die Zukunft vorhersehen – womit sie in den Vorlagen oftmals auch Spider-Man unter die Arme gegriffen hat.
Dass mit Dakota Johnson nun aber eine gerade mal 32-jährige Schauspielerin zu Madame Web wird, lässt den Schluss zu, dass wir es wohl (noch) nicht mit jener gebrechlichen Version des Charakters zu tun bekommen. Womöglich wird das Ganze also eher eine klassische Origin-Story mit einer jüngeren Titelfigur.
Egal ob Origin-Story oder nicht, geschrieben wird die Geschichte jedenfalls von Matt Sazama und Burk Sharpless, die auch schon für das Drehbuch zu „Morbius“ verantwortlich zeichnen. Die Inszenierung übernimmt derweil S.J. Clarkson, die bei den Netflix-Serien „Jessica Jones“ und „The Defenders“ schon einschlägige Erfahrungen als Marvel-Regisseurin gesammelt hat.
Wann „Madame Web“ in den Kinos starten soll, ist bisher noch nicht bekannt. Nachschub aus dem SSU gibt es aber, wie erwähnt, schon in rund zwei Monaten mit „Morbius“.