Seit einigen Wochen rätseln Netflix-Zuschauer*innen fleißig mit: Wer hat die Morde in „Wer einmal lügt“ begangen? Die Mini-Serie hält sich seit ihrem Start an Silvester in den Netflix-Top-Ten, die aus acht Folgen bestehende Staffel wird also immer noch fleißig geschaut. Doch die Serie bietet nicht nur Rätsel-Vergnügen, sondern auch ein paar Logiklöcher – von denen eines die Fans besonders zu nerven scheint.
In der Serie geht es um die Morde an Stewart Green (Rod Hunt) und Carlton Flynn (Connor Calland), die 17 Jahre auseinander liegen, und um Megan Pierce (Cush Jumbo) alias Cassie, die ihre Vergangenheit als Stripperin zu verbergen versucht. Und es ist kein großer Spoiler zu sagen, dass sie das in der Serie nicht besonders geschickt anstellt – denn Megan wohnt weiterhin quasi um die Ecke des Strip-Clubs, in dem sie früher arbeitete.
Megan ist nicht gerade weit gekommen
Warum Megan, die doch eigentlich vor ihrer Vergangenheit weglaufen und als nun gutbürgerliche Mutter von drei Kindern von niemandem als Ex-Stripperin erkannt werden will, in der Gegend wohnen bleibt, ist vielen Zuschauer*innen ein größeres Rätsel als die Morde selbst. Auf Twitter machten viele von ihnen ihrer Verblüffung über diesen Logikfehler Luft:
„Ok, aber der größte Logikfehler in ‚Wer einmal lügt‘ ist ja wohl, dass Cassie ‚weggelaufen‘ ist um ein neues Leben anzufangen, aber sie wohnt buchstäblich nur die Straße runter… klar.“ – Hayley
„Mein Lieblingsmoment in ‚Wer einmal lügt ist‘ ist, wie schockiert Megan darüber ist, dass Menschen aus ihrer Vergangenheit sie mit ihrer neuen Identität gefunden haben, nachdem sie zwei Minuten um die Ecke gezogen ist.“ – Meg.
„[…] Megan (Cassie) fragt sich, warum sie gefunden wurde? Du wohnst in der Nachbarschaft von allen anderen, deshalb. Ich bin überrascht, dass die Hälfte von ihnen dir nicht schon bei Tesco über den Weg gelaufen ist.“ – Rachel Nelson
„Cassie/Megan scheint nur ein Stück die Straße weiter runter gezogen zu sein von ihrem ‚alten‘ Leben und niemand ist ihr in 17 Jahren über den Weg gelaufen?“ – Pauline McFerran
„Ich sag ja nur… diese ganze Sache hätte vermieden werden können, wäre Cassie/Megan in eine andere Stadt, einen anderen Staat oder ein anderes Land gezogen. Wie will man ein neues Leben um die Ecke von seinem alten beginnen? Das muss mir mal einer erklären.“ – Nola-Darling
Dass sie quasi „die Straße weiter runter“ wohnt, ist wohl etwas übertrieben – Harlan Coben selbst schrieb auf Twitter, zwischen den Orten gebe es etwa eine Stunde Fahrtzeit –, aber dennoch scheint Megan in der Gegend geblieben zu sein, in der sie früher als Tänzerin arbeitete, ist wohl nur in einen Vorort gezogen. Tatsächlich ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass sie in all den Jahren dann auch einer der Kund*innen aus dem Vipers-Club irgendwo getroffen und erkannt hätte.
Wer sich an solchen Logikfehlern nicht stört, dürfte mit dem Twist-Ende von „Wer einmal lügt“ (im Original: „Stay Close“) – das wir an dieser Stelle nicht verraten werden – aber seinen Spaß haben. Eine zweite Staffel wird es wohl nicht geben, aber wer noch nicht genug von Harlan-Coben-Adaptionen hat, für den gibt es auf Netflix noch mehr Serien zu entdecken:
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